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Informationsbeauftragte
Saskia Richter

Schwerpunkte: Online-Kommunikation und Soziale Medien, Event-Management

Saskia Richter
10 000 Kinder und Jugendliche, die über das Pfingstwochenende das Leben und den Glauben feierten. 9 620 Namen, die für über 9 000 Schicksale von Menschen stehen, die sich voller Hoffnung auf den Weg in eine vermeintlich bessere Welt machten, in der sie nie ankamen. Zwei Männer, die sich «weigern, Feinde zu sein». Der Wochenrück- und ausblick ist geprägt von Zahlen, hinter denen sich so viel mehr verbirgt, als eine blosse Nummer.
13. Juni 2025

Bei strahlendem Sonnenschein und am Morgen noch angenehmen Sommertemperaturen machte ich mich heute Vormittag für eine Fotoberichterstattung zur Aktionswoche «Beim Namen nennen» auf den Weg zur Alten Kirche in Fluntern. Die Leichtigkeit, mit der dieser Freitag, der 13., begann, wurde jedoch bald durch die Schwere der Thematik der über 65 000 Menschen, die auf dem Weg nach Europa ihr Leben lassen mussten, verdrängt.

Gegen das Vergessen und um sichtbar zu machen, dass die Verstorbenen mehr als nur eine Zahl auf einer langen Liste sind, werden jeweils am dritten Wochenende im Juni die Flüchtlingstage durchgeführt. Verschiedene Aktionen rund um das Datum sollen aufzeigen: Die ums Leben Gekommenen waren Menschen wie wir – mit Familien und Freunde, Hoffnungen und Träumen. Sie sollen nicht namenlos gestorben sein.

Deswegen werden im Rahmen der Flüchtlingstage bei der Aktion «Beim Namen nennen» die Namen aller Verstorbenen auf Stoffstreifen geschrieben, die dann Teil eines eindrücklichen Mahnmals werden. Noch heute Morgen haben Sozialdiakonin Regina Angermann und eine Praktikantin in der Schreibstätte in der Alten Kirche Fluntern zahlreiche Namen notiert. Eine bedrückende Aufgabe, bei der einem jedes Einzelschicksal mit Informationen zur Person und den Umständen des Todes detailliert vor Augen geführt wird. 

Am Nachmittag werden dann auch die von ihnen geschriebenen Namen an der Installation rund um die Citykirche Offener St. Jakob in Zürich hängen.

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 Zwei Männer, die in ihrer Heimat geblieben sind und sich für Frieden und Gerechtigkeit an einem Ort des Kampfes und des Hasses einsetzen, sind Daoud und Bishara Nassar. Die christlich-palästinensischen Brüder betreiben in der Nähe von Betlehem inmitten von Oliven-, Wein- und Obsthainen das Friedensprojekt «Zelt der Völker».

Gerade in den aktuellen Zeiten, mit der äusserst angespannten Lage in Gaza, in denen die Menschen vor Ort ausgebombt und ausgehungert werden und niemand richtig helfen kann, fällt die Friedfertigkeit oft schwer. Dennoch oder gerade deswegen gibt die Familie Nassar nicht auf und bewirtschaftet weiterhin ihren Weinberg mit Hilfe von vielen Frei­willigen aus aller Welt. Der Hügel ist zum Treffpunkt al­ler Menschen geworden, die Frieden und Gerechtigkeit suchen und dafür arbeiten – ein wahres Zelt der Völker.

Am kommenden Mittwoch, 18. Juni, um 19.30 Uhr sind die beiden Männer für einen Vortrag im Jugendhaus der Pfarrei St. Theresia im Quartier Friesenberg anwesend. Trotz nicht ganz einfacher Ausreisebestimmungen haben sie es geschafft und können in Zürich anwesend sein und aufzeigen, warum Frieden und Gerechtigkeit so wichtige Werte sind.

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Eine grosse verbindende Kraft besitzt auch der Sport. Das wird beim aktuell stattfindenden «United Summer Camp» deutlich spürbar. Das von der «Coubertine meets Dunant»-Stiftung organisierte Camp bringt junge Sportlerinnen aus Deutschland, der Schweiz sowie Afghanistan, die in Europa leben, zusammen.

Im Vorfeld der UEFA Women’s EURO 2025 erhalten die jungen Fussballerinnen einen Raum für Begegnung, Zusammenhalt und die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft: ein starkes Zeichen für Integration, Gleichberechtigung und gezielte Talentförderung im Frauenfussball.

Wer einmal live bei einem aktionsreichen Spiel dabei sein möchte, hat morgen Samstag, 14. Juni, um 14 Uhr, in der Sportanlage Wangen-Brüttisellen bei Dübendorf die Gelegenheit dazu. Vier Powerteams treffen im Modus «Jede gegen jede» zusammen.

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Die Arbeit von Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel auch der Dargebotenen Hand, wird immer schwieriger. Ursache sind die komplexer werdenden Probleme und psychischen Schwierigkeiten der Menschen. Umso lobenswerter ist das freiwillige Engagement der Menschen, die sich für die 143.ch einsetzen und für Gespräche zur Verfügung stehen.

Gestern ist die ehemalige Nationalrätin Barbara Schmid-Federer zur Präsidentin der Dargebotenen Hand Zürich gewählt worden. Wir gratulieren ihr recht herzlich.

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Die Bilder vom Jublasurium, dem nationalen Lager von Jungwacht Blauring am Pfingstwochenende in Wettingen, erinnerten mich an mein erstes grosses Pfadfinderlager – das Mu(h)t 2000 in Schwangau am Tegelberg. Was für eine Erfahrung, mit so vielen Menschen gemeinsam zu zelten!

Die rund 10 000 jungen Leute in Wettingen hatten jedoch definitiv besseres Wetter als wir damals und mussten nicht mitten in der Nacht kurz vor Abschluss des Lagers wegen Starkregens evakuiert werden. Eine unglaubliche Leistung erbracht haben alle Beteiligten dennoch. 110 Ehrenamtliche arbeiteten vier Jahre lang auf den Grossanlass hin. Der Platz für das Jublasurium hatte eine Dimension von 31 Fussballfeldern, 11'600 Kids, Helfende und Verantwortliche waren vor Ort.

Vergangenen Samstag nahmen auch drei Synodalräte die Gelegenheit wahr, einmal persönlich Lagerluft zu schnuppern. Dabei trafen Vera Newec, Vizepräsidentin des Synodalrats, Barbara Winter und Thomas Schwyzer sogar auf Bundesrat Martin Pfister, der ebenfalls vor Ort war.

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Wo wir gerade bei grossen Zahlen sind: Ist Ihnen bewusst, dass in der Schweiz rund ein Drittel aller Lebensmittel im Abfall landen – obwohl vieles davon noch völlig geniessbar wäre? Das sind 330 Kilo pro Person – jedes Jahr! Kaum vorstellbar oder besser unhaltbar.

Der Foodsave Day, der dieses Jahr am 18. Juni in der Europaallee stattfindet, möchte das ändern. Der Tag steht ganz im Zeichen gegen Food Waste, also der Verschwendung von Nahrungsmitteln. Menschen aus der Zürcher Ernährungslandschaft setzen mit verschiedenen Aktionen ein Zeichen und bringen leckere Gerichte aus übrig gebliebenen Lebensmitteln auf den Tisch.

Schnappen Sie sich am kommenden Mittwoch gern Ihre Kollegin oder Ihren Kollegen und gönnen Sie sich einen leckeren Zmorgen, Zmittag oder Znacht in der Europaallee.

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Leckeres Essen und süffige Getränke gibt es heute und morgen auch auf dem dritten Klostermarkt im Hauptbahnhof Zürich. Der Markt an einem der meistfrequentierten Orte der Schweiz erfreut sich jedes Jahr grösserer Beliebtheit.

Zahlreiche Klostergemeinschaften sorgen zwei Tage im Zürcher Hauptbahnhof für ein reichhaltiges Gastroangebot, legen Zeugnis zu ihrer Berufung ab, sind offen für das Gespräch mit den Menschen vor Ort, zeigen klösterliches Handwerk und bieten auch Ruheoasen inmitten der Hektik.

Wer es lieber entspannt mag, der findet in der kleinen Tiny-House-Kapelle Ruhe. Auf meinem Weg nach Hause werde ich heute sicher kurz Halt auf dem Klostermarkt machen.

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Frei, beschwingt und leicht – nein, das ist keine Beschreibung meines Wegs ins Wochenende, sondern das Gefühl, dass die «Himmelsschaukel» in der Spitalkirche des Unispitals Zürich verspricht. Noch bis Ende August ermöglicht die Installation, Glauben mit allen Sinnen zu erleben und zu spüren, dass Himmel und Erde etwas miteinander zu tun haben.

Ich kann Ihnen das Schaukeln nur ans Herz legen, denn es bringt wieder etwas Leichtigkeit ins Sein.

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In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein entspanntes Wochenende.

Ihre Saskia Richter

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