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Es geht um Leben und Tod

Informationsbeauftragte
Saskia Richter

Schwerpunkte: Online-Kommunikation und Soziale Medien, Event-Management

Saskia Richter
November, ein Monat der Einkehr, der Besinnung und vor allem des Gedenkens. Gleichzeitig ist der vorletzte Monat des Jahres eine Zeit des Lichtes und der Gemeinschaft. Leben und Tod, Lebendigkeit und Stille sind selten so eng miteinander verwoben, wie an nebligen Novembertagen.
31. Oktober 2025

Hat Ihnen in den letzten Tagen auch schon eine Kürbisfratze aus einem Garten, einem Geschäft oder hinter einer Fensterscheibe entgegengegrinst? Ein eindeutiges Zeichen, dass der November vor der Tür steht. Denn Halloween, das am Vorabend von Allerheiligen gefeiert wird, hat mittlerweile von Amerika aus die Welt erobert.
 
Doch hier soll es heute nicht um Halloween und Gruselgestalten gehen, sondern um diesmal hoffentlich nicht ganz so gruselige Neuigkeiten aus der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.

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 Für alle Spontanen unter Ihnen kann ich die heute Abend stattfindende Nacht der Spiritualität in Winterthur empfehlen. Reformierte und Katholische Kirche in Oberwinterthur haben zusammengespannt und lassen Sie für einen Abend lang eintauchen in den Erlebniskosmos rund um das Thema Engel. In Workshops, Vorträgen und in Gesprächen wird in den Räumlichkeiten der Giesserei und im Anhaltspunkt in Hegi Spiritualität erlebbar gemacht.

Eine schöne Einstimmung auf den Gedenkmonat November, wie ich finde.

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Gleich zwei Hochfeste feiern die christlichen Kirchen an diesem ersten Novemberwochenende. Der erste Tag des Monats ist, wie der Name bereits sagt, allen Heiligen gewidmet. Am zweiten November wird an Allerseelen den «gewöhnlichen» Sterblichen gedacht.

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Die Frage, ob die Trennung von Heiligen und Nichtheiligen auch nach dem Tod bestehen bleibt oder ob alle Menschen nach dem Tod in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen sind, spielt eine zentrale Rolle beim Spaziergang am 1. November über den Friedhof am Hönggerberg mit anschliessender Feier in der Friedhofskapelle. Gross und Klein sind eingeladen, sich beim Weg über den Friedhof an Menschen zu erinnern, die uns vorangegangen sind, und Zeichen von Leben und Hoffnung zu entdecken.
 
Die Veranstaltung der Pfarrei Heilig Geist findet bereits am frühen Nachmittag statt. Von 14 bis 16:15 Uhr ist ein Gang zwischen den Gräbern hindurch eventuell auch nicht ganz so beklemmend, wie im Dunkeln.

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Nicht nur an Allerheiligen greift die Stadtpfarrei Heilig Geist das Thema Trauern und Abschied nehmen auf. Der ganze Monat November ist der Trauer, deren Verstehen und Bewältigung gewidmet. Unter anderem findet am kommenden Dienstag, 4. November, ein Filmabend statt. Das Werk «FRÜHER ODER SPÄTER» von Jürg Neuenschwander beschreibt eindrücklich, dass der Abschied von einem Menschen und vom Leben eine schmerzhafte, schwierige Erfahrung ist, der niemand entkommt, unabhängig von den Lebensumständen oder dem Lebensort.
 
Sicher keine leichte Kost, aber ein Thema, mit dem sich jeder und jede von uns offen und ehrlich auseinandersetzen muss.

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Die beiden Hochfeste Allerheiligen und Allerseelen werden auch in zahlreichen anderen Pfarreien im Kanton feierlich begangen. Eine Übersicht aller Festlichkeiten finden Sie in der Agenda des Forum Magazins.

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Eine ganz besondere Allerseelen-Feier findet dieses Jahr in St. Laurentius in Winterthur statt. Hier hat der ehemalige Mönch und Gründer des Klosters Beerenberg bei Winterthur – nach über 15 Jahren in einem unwürdigen Zwischenlager in der Archäologie in Dübendorf – ein zweites, würdiges Grab in der Unterkirche der Pfarrei gefunden, nachdem er zuvor über 600 Jahre in einem Grab im Kreuzgang des von ihm gegründeten Klosters ruhte.
 
Welches Fest würde sich besser eignen, um das neue Grab einzuweihen, als das katholische Hochfest Allerseelen. Am 2. November feiert die Pfarrei deshalb diesen besonderen Gottesdienst mit Grabsegnung.

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Von der eher düsteren Seite des Novembers zurück ins Licht. Nein, damit sind jetzt nicht die zahlreichen Räbelichtliumzüge gemeint, die aktuell im ganzen Kanton stattfinden und eine besinnliche Stimmung der Gemeinschaft in die kalten, dunklen Tage bringen.
 
Vielmehr soll es darum gehen, dass die Kirche noch lebt, lebendig ist und sich «neu gedacht» viele interessante Möglichkeiten ergeben, wie die Bibliothek im Kirchenschiff im beispielhaften Foto unten.

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Die Podiumsdiskussion vom Mittwoch, 29. Oktober, zur Veröffentlichung des neuen Buchs «Kirchenraum: Begegnung neu denken» in der Reihe Zürcher Zeitzeichen zeigte, dass eine lebendige Kirche und belebte Kirchenräume mit der Gemeinschaft stehen und fallen. Das heisst, dass bei der Frage der Umnutzung oder Bewahrung die Quartierbevölkerung und deren Bedürfnisse und Wünsche unbedingt miteinbezogen werden müssen.


«Die Nutzung muss den Ansprüchen vor Ort entsprechen und wieder zum «Bauchnabel», zum Treffpunkt werden.»
(Christoph Sigrist, ehemaliger Grossmünsterpfarrer und Teilnehmer der Diskussion)
 

Keine Angst, nicht jede Kirche muss gleich zum Schwimmbad oder zur Bücherei umfunktioniert werden. Interessanter wäre es doch, bestehende Kirchenräume für Neues wie zum Beispiel Coworking-Spaces oder den Quartierverein zu öffnen.

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Sehr lebendig zu und her wird es auch beim REFINE Jugendfestival der Reformierten Kirche im Kanton Zürich gehen. Knapp 2000 Jugendliche verwandeln die Event-Hallen in Zürich-Oerlikon von heute Abend bis Sonntag in einen Ort, an dem Kirche lebt, tanzt, lacht und Kraft schöpft.
 
Unsere reformierten Kollegen möchten mit dem Event aufzeigen, das Glaube heute alles andere als verstaubt ist, sondern kreativ, laut und alltagstauglich. Kirche soll erlebbar und erfahrbar werden, ein Ort zum Mittmachen und der lebendigen Gemeinschaft. Ob beziehungsweise wie dies gelingt, werden wir nach dem Wochenende sehen.
 
Aber sicher ein interessanter Gedanke, das Konzept auch bei uns einmal auszuprobieren.

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Ganz neues Leben eingehaucht bekommt auch die Redaktion von kath.ch ab 1. November. Dann tritt der Katholik Daniel Ruta die Stelle als neuer Direktor beim Katholischen Medienzentrum an.
 
Der Jurist, der vorher hauptberuflich die Abteilung Support des Sportamtes der Stadt Zürich leitete, verfügt über ein Certificate of Business Excellence in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Digitale Transformation und arbeitete nebenberuflich als freier Fotograf für verschiedene Medien. Tönt interessant, wir sind gespannt, wie sich das Medienzentrum unter den neuen Direktor entwickelt.

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 In diesem Sinne, probieren Sie Neues aus und geniessen Sie das Leben, das erst durch die Auseinandersetzung mit dem Tod seinen wahren Wert sichtbar werden lässt. Ich wünsche ich Ihnen ein lebendiges Wochenende.

Ihre Saskia Richter

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Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.

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