Über uns

WWW - Wandel, Warten, Weihnacht

Informationsbeauftragte
Saskia Richter

Schwerpunkte: Online-Kommunikation und Soziale Medien, Event-Management

Saskia Richter
Im WWW – dem World Wide Web – waren in dieser Woche so einige unvermutete Nachrichten zu finden, von denen jedoch nicht alle einen Platz im heutigen Newsletter haben. WWW steht für einmal auch nicht für das digitale, weltumspannende Netzwerk, sondern für Wandel, Warten und Weihnacht – die Schwerpunkte, die ich mir für diesen Wochenrückblick gesetzt habe.
07. Dezember 2022

Am Mittwoch hatte das Warten auf die Nachfolger von Simonetta Sommaruga und Ueli Maurer ein überraschendes Ende. SP-Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider, der als Aussenseiterin neben Favoritin Eva Herzog eigentlich wenig Chancen eingeräumt worden waren, machte unerwartet das Rennen und ist nun die erste Bundesrätin aus dem Kanton Jura. Zusammen mit Albert Rösti, der das Umwelt- und Energiedepartment übernimmt, wurde sie am 7. Dezember in Bern vereidigt.
 
Wir sind gespannt, was wir über die neue Bundesrätin im Justiz- und Polizeidepartment, die in einem Interview mit kath.ch im November verlauten liess, dass «Kirche ihren Platz in der Gesellschaft hat» und die zudem am 24. Dezember Geburtstag hat, in Zukunft hören werden.

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Weniger positive Nachrichten gab es von «Deutschlandfunk»-Journalistin und Buchautorin Christiane Florins zu hören. Ihre Kirchenzugehörigkeit fand bereits im September ein Ende. Zu lange hatte Florins bereits darauf gewartet, dass sich in der Kirche in Bezug auf Gleichberechtigung, Transparenz und viele weitere brennende Themen etwas ändert.

Unsere Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding ist zur Recht tief betroffen über den Kirchenaustritt einer weiteren engagierten Frau, die «für sich keinen Platz mehr in unserer Kirche sehen kann. Und zwar in unserer Kirche, in der von Veränderung gesprochen wird, diese aber nicht geschieht.»

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Ein äusserst abruptes Ende fand in dieser Woche auch das Zürcher Kulturhaus Kosmos. Nach nur fünf Jahren hat das Kulturprestigeprojekt – an zentralster Lage in der Europaallee-Passage – Anfang Woche für immer seine Türen geschlossen.

Noch im Oktober war ich mit einer Kollegin der Reformierten Kirche für eine Besprechung mit der Jury unseres Filmpreises der Kirchen im Café des Kosmos. Ein Ort, an dem ich mich wohlfühlte, mit freundlichem Personal. Ein Ort, den ich bald einmal wieder besuchen wollte, um einen Film anzusehen. Daraus wird nichts mehr, denn aufgrund von finanzieller Schieflage und Kleinkriegen existiert das Kulturhaus nicht mehr. Ich hoffe, dass uns als Kirche ein derartiger Wandel erspart bleibt.

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Foto: Hochbauamt Kanton Zürich

Kirchlicher Wandel ist aktuell in der reformierten Bullingerkirche im Zürcher Kreis 4 spürbar. Das Hochbauamt funktioniert die Kirche gerade in ein Rathausprovisorium um. Ab Februar 2023 werden hier die kantonalen, städtischen und kirchlichen Parlamente provisorisch tagen, bis das historische Rathaus in der Limmat erneuert ist.

Eine interessante Umnutzung, wie ich finde, die Kirchenraum ganz neu und anders für weite Zielgruppen zugänglich und erfahrbar macht und in den Parlamenten vielleicht für die ein oder andere göttliche Eingebung sorgt.

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Am Samstag ist internationaler Tag der Menschenrechte. Ein Tag der seit 1950 jährlich am 10. Dezember begangen wird und an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte erinnern soll. Eigentlich bedenklich, dass wir hierfür einen eigenen Gedenktag benötigen, denn es sollte selbstverständlich sein, dass wir täglich und jede Sekunde unserer Existenz beherzigen, dass jedem einzelnen Menschen Würde zu eigen ist. Dass jeder Mensch – egal welchen Geschlechts, welcher Herkunft oder welcher Religion – Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit und gleichwürdige Behandlung verdient.

Sehr bedauerlich auch, dass das Human Rights Festival Zürich, dass vom 1. bis 6. Dezember im Kosmos Zürich angesetzt war und internationale Filmproduktionen zum Thema Menschenrechte im Programm hatte, aufgrund der Schliessung des Kosmos nur zum Teil durchgeführt werden konnte.

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zVg: polnisch-sprachige Mission Zürich

Eine sehr unterstützenswerte, caritative Aktion führten in diesem Jahr die polnisch-sprachige Mission und die Pfarrei Herz Jesu Wiedikon durch. In Kooperation mit der Caritas Charkiw in der Ukraine sammelten Missions- und Pfarreimitglieder im aktuellen Jahr insgesamt 14 Tonnen Material sowie 25’000 Franken für Kinder im Kriegsgebiet.
 

Zusätzlich nutzte die polnisch-sprachige Mission ihre Samichlausfeier am Sonntag den 4. Dezember dazu, nochmals 42 Kartons mit Spielzeug und Gebrauchsgegenständen für die Kinder in Charkiw zusammenzutragen. Diese werden ebenfalls durch die Caritas Charkiw per Strassentransport über Polen direkt an die Kinder in der Ukraine überbracht. Schön, wenn der Samichlaus einmal nicht nur Geschenke bringt, sondern die Kinder sehen, dass sie selbst durch ihre Gaben anderen etwas Gutes tun können.

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Sie haben lange auf den weihnachtlichen Schwerpunkt gewartet, den ich zu Anfang versprochen habe. Gern möchte ich den Newsletter mit einer Lichtbotschaft enden lassen und Sie mit einer wärmenden Nachricht ins Adventswochenende verabschieden.

Am 3. Adventssonntag, an dem wir die Kerze der Freude, das Symbol der Herzlichkeit und Herrlichkeit entzünden, wird uns auch das Friedenslicht aus Bethlehem in der Schweiz erreichen. Das Licht, das jedes Jahr aus der Geburtsgrotte Jesu in die Welt getragen wird, leuchtet 2022 zuerst vor dem Offenen St. Jakob. Wir laden Sie ein vorbeizukommen und die Ankunft des Friedenslichts mit einem Gottesdienst und Taizé-Andacht zu feiern und das Licht anschliessen ebenfalls in die Welt hinaus zu tragen.

Sollten Sie auf dem Weg durch die Stadt dabei am Haus der Jugendseelsorge, an der Pfarrei St. Peter und Paul, dem Haus der Caritas-Zürich, den Pfarreien Guthirt, Heilig Geist oder St. Theresia vorbeikommen, bleiben Sie bitte kurz stehen und schauen Sie sich den Christbaum an diesen Orten an. Denn die Bäume sind Teil einer ganz besonderen Mitmach-Aktion von Katholisch Stadt Zürich und sehen – mit Ihrer Unterstützung – jeden Tag anders aus.
 
Einen gesegneten 3. Adventssonntag

Ihre
Saskia Richter

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Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.

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