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Glaubenssache

Informationsbeauftragte
Saskia Richter

Schwerpunkte: Online-Kommunikation und Soziale Medien, Event-Management

Saskia Richter
Der Glaube gehört zu den wichtigsten Grundwerten unserer Kirche. In letzter Zeit steht er immer wieder im Mittelpunkt – in der öffentlichen Kommunikation und zahlreichen Diskussionen, aber auch des Öfteren in der inneren Reflexion.
18. Januar 2024

Weil der Glaube eine so wichtige Rolle im Leben eigentlich aller Menschen spielt, denn jede und jeder richtet sein Leben, bewusst oder unbewusst, nach fest verankerten Glaubenssätzen aus, fand ich es interessant, in diesem Jahr den Glaubensaspekt einmal näher zu beleuchten.

In unserem neuen Social-Media-Format «Was glaubst du?» beschäftigen wir uns jeden Sonntag mit Fragen rund um den Glauben und sprechen mit Menschen über ihren ganz persönlichen Glauben.

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Was ist verschiedenen Personen in ihrem Glauben wichtig? Woran glauben sie? Was bedeutet ihr Glauben für sie? Wo spielt der Glaube eine konkrete Rolle in ihrem Leben und wie kommunizieren sie ihn gegenüber anderen? Es wird sicher spannend und vielfältig.

Möchten auch Sie unsere Community an ihrer Glaubenserfahrung teilhaben lassen oder kennen jemanden, die oder der gern über seinen Glauben berichten möchte? Kommen Sie gern auf mich zu. In den aktuell nicht immer einfachen Zeiten für die Kirche, wäre es schön, ein paar positive Glaubenserfahrungen teilen zu können.

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Geteilt haben ihre Meinung zur katholischen Kirche in dieser Woche auch Zürcher Passanten. Redaktor Wolfgang Holz von kath.ch war auf der Zürcher Bahnhofstrasse unterwegs und hat mit den Menschen über ihren Glauben und die Einstellung zur katholischen Kirche gesprochen.

Ausgangspunkt für die Befragung war das immer stärker sinkende Vertrauen in die katholische Kirche. Das zeigen die dramatisch steigenden Austrittszahlen wie auch das jüngst, aufgrund des Missbrauchsskandals in Saint-Maurice, aus den Coop-Verkaufsregalen verschwundene Klosterbier. 

Nicht viele waren bereit zu sprechen.

«Wer Passanten in der Zürcher Bahnhofstrasse nach der katholischen Kirche befragt, hat keinen leichten Stand.» 
Wolfgang Holz

Am Schluss kam dennoch ein interessantes Potpourri an Meinungen von Jung und Alt, der Kirche zugewendeten, aber auch abwehrenden Stimmen heraus.

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Den Glauben zukunftsfähig machen, daran ist auch den rund 40 jungen Frauen und Männern gelegen, die am vergangenen Sonntag am Netzwerktreffen des Jugendrats im OMG Zürich teilgenommen haben.

Auch Bischof Joseph Maria Bonnemain und Generalvikar Luis Varandas waren anwesend, um den jungen Menschen zuzuhören.

Bonnemain war es auch, der in 2021 den Jugendrat des Bistums Chur mit dem Ziel, junge Menschen mehr in die Kirche einzubinden, ins Leben gerufen hat.

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Generell hat der Glaube – so wie ich es erlebe – im Leben zahlreicher junger Menschen trotzallem noch eine wichtige Bedeutung. Werte wie Gemeinschaft, Vertrauen, Liebe, das Verzeihen und vieles mehr liegen auch ihnen am Herzen. Jedoch fühlen sich viele in der Struktur der katholischen Kirche und in der Durchführung des kirchlichen Lebens, wie es die älteren Generationen umsetzen, nicht zu Hause.

Kirchliches Leben muss moderner, zeitgemässer und an die Lebensumstände der jungen Generationen angepasst werden. Denn nach «Christus vivit» von Papst Franziskus aus dem Jahr 2019 ist «die Jugend ist das Jetzt Gottes».

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Bischof  Joseph Maria Bonnemain und Generalvikar Luis Varandas beim angeregten Austausch mit jungen Leuten. Bild: Jugendseelsorge Zürich

Am Montag nahm der Präventionsbeauftragter des Bistums Chur, Stefan Loppacher, auf eigenen Wunsch an der Sitzung des Zürcher Synodalrats teil, nachdem er sich Ende letzten Jahres in einem Artikel im Beobachter kritisch zu seinem Glauben geäussert hatte.

In der Sitzung sprach ihm der Synodalratspräsident Raphael Meyer sein Vertrauen aus.

«Der Synodalrat dankt Stefan Loppacher für seine Arbeit und ist froh, weiterhin auf sein Fachwissen zählen zu dürfen.»
Raphael Meyer

In dem Austausch zwischen Synodalrat und Stefan Loppacher ging es vor allem um die Präventionsarbeit im Kanton, deren aktuelle Herausforderungen und Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung. Ein wichtiges Thema, denn wenn wir daran glauben, dass Kirche ein besserer Ort werden soll, dann geht das nur über die Prävention.

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«Glaube schenkt Glück. Das Leben ist reicher, wenn es in Gemeinschaft geteilt wird. Das Dunkle der Welt wird heller, wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben», heisst es auf unserer Website zhkath.ch zum Thema Glauben.

Ein paar unbeschwerte Stunden im Warmen, Essen und einen Schlafplatz, das schenkt das Café Yucca in der Zürcher Altstadt Menschen ohne Obdach. Aufgrund der aktuellen Kältewelle bleibt das Café zurzeit auch nachts geöffnet. So erhalten Randständige die Möglichkeit an einem warmen Platz zu übernachten und riskieren nicht in der Nacht draussen zu erfrieren.

Tele Züri berichtete letzte Woche über das Engagement des Café Yucca. Das Café gehört zu Solidara Zürich, vormals Zürcher Stadtmission. Auch das Sozialwerk Pfarrer Sieber setzt sich mit Spendensammlungen und dem Pfussbuss dafür ein, das benachteiligte Menschen im Winter einen warmen Ort zum Schlafen und eine warme Mahlzeit erhalten. Es ist schön zu sehen, was aus dem Glauben heraus alles erwachsen kann.

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Vom unerschütterlichen Glauben an die Kraft des Lebens und die Versöhnung handelt der letztjährige Gewinner unseres «Filmpreis der Zürcher Kirchen». Am Montag veranstaltete die Paulus Akademie in Kooperation mit dem Kino RiffRaff ein Film & Talk, an dem der Dokumentarfilm, der mittlerweile bereits seit 10 Wochen in den Deutschschweizer Kinos läuft, gezeigt wurde. Im anschliessenden Gespräch tauschten sich Mitglieder der Jury mit der Filmemacherin Jackie Brutsche und ihrem im Film mitwirkenden Vater aus.

Auch beim zweiten Anschauchen beeindruckte mich «Las Toreras» nochmals. Der ungewöhnliche Mix aus Dokumentarfilm und künstlerischen Spielszenen gibt dem eigentlich schweren Stoff, der psychische Krankheit, Schuld und Tod umfasst, eine besondere Leichtigkeit.

In der Kreativität hat das Multitalent Jackie Brutsche ihren Weg gefunden, mit dem schweren Schicksal ihrer Kindheit abzuschliessen. Sieben Jahre arbeitete sie an «Las Toreras», eine lange Zeit. Aber es hat sich definitiv gelohnt.

Wer den Film jetzt gern persönlich sehen möchte, hat sowohl im RiffRaff wie auch auf den Solothurner Filmtagen die Möglichkeit dazu. Ich kann ihn sehr empfehlen.

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Nun habe ich für heute glaube ich genug über den Glauben geredet.

Wer dennoch das Thema Glaube weiter vertiefen beziehungsweise auf eine andere Weise beleuchten möchte, hat am kommenden Montag im Pfarreisaal der Liebfrauenkirche die Möglichkeit dazu. Dorft findet ein interessanter Vortrag vom Astrophysiker ETH-Prof.em. Dr. Arnold Benz über Urknall und Schöpfung statt.
 
Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende

Ihre Saskia Richter

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Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.

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