Über uns

Es wird still in Zürich

Informationsbeauftragte
Saskia Richter

Schwerpunkte: Online-Kommunikation und Soziale Medien, Event-Management

Saskia Richter
Es wird still in Zürich. Nein, hier geht es nicht um die kirchliche Austrittswelle des letzten Jahres, sondern um echte Stille, innere Ruhe, zu sich kommen und bei sich sein. Stille findet in unserer lauten Welt oft nur noch wenig Beachtung. Gelegenheiten wie das gerade stattfindende Festival «Stilles Zürich» schaffen Momente, wieder echte Stille zu erleben.
29. Februar 2024

Still werden beim Schlendern durchs Steinlabyrinth, durch die Frequenzen beim Anschlagen der Stimmgabeln, die innere Stille zum Vibrieren bringen oder beim bewussten Spaziergang durch Zürich mithilfe der App 3:33 Weiler ruhig werden und verweilen, mitten in der hektischen Stadt – das macht seit gestern und noch bis einschliesslich Sonntag das Festival «Stilles Zürich» möglich. Die App kann sogar über das Festival hinaus weiter genutzt werden.

Insgesamt 39 Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten in der Stadt laden dazu ein, Zürich einmal von einer anderen Seite zu erleben. Das umfangreiche Programm macht mir bewusst, wie vielfältig Stille sein kann. Stille ist nicht immer nur  das vollkommene Fehlen von Geräuschen. Es sind auch die kurzen, leisen Zwischenräume. Wenn es aussen still ist, kann es innen trotzdem ganz schön laut sein und umgekehrt. Wenn ich in mir ruhe, macht das Getöse im Aussen mir vielleicht nicht so viel aus, als wenn es in mir drin bereits ziemlich laut zu und her geht.

Lassen Sie sich für einmal auf die Stille ein und besuchen Sie eine Veranstaltung des Festivals. Wie wäre es zum Beispiel mit dem interaktiven, multiperspektivischen Workshop «Stille in verschiedenen Religionstraditionen». Am Sonntag, 3. März, geben Angehörige der buddhistischen, christlichen, hinduistischen, jüdischen und muslimischen Religion im Debattierhaus Karl der Grosse ab 14 Uhr Einblicke in die Stille in ihrer Religionstradition.

Und generell bieten die zahlreichen Kirchen in Zürich jederzeit die Möglichkeit ein paar Minuten der Stille zu geniessen und zur Ruhe zu kommen. Auch abseits des aktuell stattfindenden Festivals.

Stilles Zürich.jpeg

Endlich wieder lauter ist es seit Mitte Februar im jenseits im Viadukt. Nachdem das Kafi für mehrere Monate geschlossen blieb und auch die weitere Nutzung der Räumlichkeiten aufgrund Wasserschadens, Bauarbeiten und anderen Unannehmlichkeiten erheblich eingeschränkt war, dürfen sich Jung und Alt nun wieder über einen guten Kaffee, leckere Snacks und den Austausch mit interessanten Leuten freuen.

Am kommenden Donnerstag wird die Wiedereröffnung mit Getöse gefeiert. Das jenseits ist «back on track» und präsentiert seine Zukunftspläne. Ich bin auf jeden Fall dabei und gespannt, das neue Team kennenzulernen und eine gute Zeit in den stimmungsvollen Räumlichkeiten im Herzen Zürichs zu verbringen.

trennlinie.png

Ein Thema, um das es nicht still werden darf, ist definitiv die Bedeutung und die Stellung der Frau in der katholischen Kirche. Seit Jahren setzen sich sowohl Frauen wie auch Männer für eine Gleichstellung ein, doch im Gegensatz zu Veränderungen in der Gesellschaft, in der Frauen zwar auch immer noch nicht vollständig dem Mann gleichgestellt sind, aber doch sehr viel mehr Freiheiten geniessen wie noch vor einigen Jahren, hinken die Gleichstellungsbemühungen in kirchlichen Kreisen sowas von nach.


Die Verleihung des Herbert-Haag-Preises am 3. März in Luzern an die beiden Pionierinnen der feministischen Theologie, die Schwestern Doris und Silvia Strahm, ist ein wichtiges Zeichen der Anerkennung, das den Fokus darauf lenkt, wie bedeutsam, aber auch wie aufreibend, der Einsatz für die Gleichberechtigung in der katholischen Kirche ist.  

In der aktuellen Folge des kath.ch Podcasts «Laut + Leis» sprechen die beiden Schwestern über die feministische Bewegung, ihr Buch «Mächtig stolz» sowie ihre Beziehung zueinander. Auch der Podcast «Perspektiven» des SRF berichtet ab morgen über die beiden Schwestern und ihr jahrzehntelanges Engagement. Am Sonntag, 3. März, ist die Sendung um 8:30 Uhr auch auf Radio SRF 2 Kultur zu hören.

Herbert Haag Preis.jpeg
Doris (links) und Silvia Strahm Bernet in Basel. Bild: Sandra Leis

Bleiben wir beim Thema. Heute, am 1. März, feiern wir den Weltgebetstag der Frauen. Seit 1927 setzten sich Frauen aller Konfessionen und überall auf der Welt dafür ein, dass Mädchen und Frauen weltweit in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können.

Der Weltgebetstag orientiert sich in jedem Jahr an einem anderen Land. Langjährig vorbereitet kommt er in 2024 aus Palästina und gewinnt damit an brennender Aktualität. Unter dem Motto «… durch das Band des Friedens» werden unzählige ökumenische Gottesdienste gestaltet und daran erinnert, wie wichtig es ist, sich für die Rechte und die Würde aller Menschen einzusetzen, besonders derjenigen, die oft benachteiligt werden.

trennlinie.png

«Es ist mir ganz wichtig, auch Zeit für das Gebet und für die Stille zu haben», sagt Bruder Andreas Knapp in einem Interview mit uns. Der 66-Jährige lebt in der Gemeinschaft der Kleinen Brüder des Evangeliums in einer Plattenbausiedlung in Leipzig. Die Gemeinschaft basiert darauf, mitten im Leben mit denjenigen Menschen zu leben, die am Rande unserer Gesellschaft sind. Daraus hat sich auch das Interesse entwickelt, mehr über die religiösen Ursprünge im Irak und in Syrien zu erfahren. 

Am kommenden Donnerstag, 7. März, wird der deutsche Ordensmann und Priester in der Zürcher Kirche Erlöser sein Buch «Die letzten Christen – Vertreibung aus dem Nahen Osten» vorstellen. Ein Vortragsabend zu einem hochaktuellen Thema, von einem bodenständigen Priester, der weiss, was die Menschen bewegt und der mit seinen Worten sicher so manchem aus dem Herzen spricht: «Auch in der Kirche müssen wir lernen zu teilen. Hier geht es darum, Verantwortung zu teilen. Ganz konkret: Aufgaben sollten nach Gaben und Fähigkeiten, zwischen Frauen und Männern gleichwertig und gleichwürdig aufgeteilt werden.» 

Vertreibung aus dem Nahen Osten.jpg

In stillem Gedenken mussten wir uns letzte Woche von Rolf Eberli, dem synodalen Vertreter aus der Kirchgemeinde Männedorf-Uetikon a.S., verabschieden. Am 22. Februar verstarb er unerwartet zuhause.

Am kommenden Freitag, 8. März findet die Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Männedorf statt.

trennlinie.png

Neue Wege geht in der aktuellen Fastenzeit Bischof Joseph-Maria Bonnemain. Erstmals richtet er die Hirtenworte zur Fastenzeit in digitaler Form an die Gläubigen. Jeden Fastensonntag wird ein neues Video auf der offiziellen Website des Bistums Chur sowie auf dessen Youtube-Kanal veröffentlicht.


Mit dieser zeitgemässen Form des Hirtenwortes will der Bischof zum Ausdruck bringen, wie nahe er sich mit den Gläubigen verbunden fühlt.


Wir haben bei jungen, kommunikations- und social-media-affinen Menschen nachgefragt, wie das neue Format ankommt und interessante Rückmeldungen erhalten. Ich persönlich bin gespannt, wo und wie wir Bischof Bonnemain und auch andere wichtige Persönlichkeiten der katholischen Kirche zukünftig digital zu sehen bekommen.


Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ich bald mehr Inhalte auf unseren digitalen Medien veröffentlichen könnte und damit auch einer jüngeren Zielgruppe zeigen, was bei uns so geht und wer eigentlich hinter «dieser Katholischen Kirche im Kanton Zürich» steht.

fastenbotschaft-bts_0001_Li Steven.jpg
Videodreh zum Hirtenwort zum Fastensonntag. Bild: Li Steven

Bevor ich mich ins Wochenende verabschiede, möchte ich Sie noch auf zwei Veranstaltungen aufmerksam machen.

Zum einen die Verabschiedung von Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist am Sonntag, 3. März, ab 10 Uhr. Zum anderen ein Theaterstück, in dem unser Kollege, Synodalrat Tobias Grimbacher, mitspielt. Mit dem Laientheaterensemble «Die Dramateure Zürich» tritt er an diesem Wochenende im Kirchgemeindesaal Allerheiligen mit dem Stück «Der Menschenfeind» auf.
 
Nachdem ich bereits letztes Jahr eine Aufführung des Ensembles angeschaut habe, werde ich mir auch in diesem Jahr die Gelegenheit nicht nehmen lassen. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, mit welcher Professionalität die Laiendarsteller ein Stück auf die Bühne bringen und welche Publikumsnähe sich bei der Aufführung entwickelt. Durch kleine Vorführungsräume entsteht das Gefühl, sich mitten im Stück zu befinden.

In diesem Sinne mache ich kein langes Theater und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

Ihre Saskia Richter

trennlinie.png

 

Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.

Sie können den Newsletter hier abonnieren