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Schnallt Euch die Wanderschuhe an!

Informationsbeauftragte des Generalvikars für die Kantone Zürich und Glarus
Manuela Moser

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Manuela Moser
Die Wanderschuhe schon angeschnallt? Das Velo gerüstet? Morgen Samstag ist wieder Wallfahrt nach Einsiedeln: Hunderte katholische Gläubige pilgern auf verschiedenen Wegen und auf unterschiedliche Weise zur Klosterkirche, vielen bekannt als «Hotspot des Glaubens».
04. Juli 2025

Wohl kaum ein anderes Gotteshaus der Schweiz wird auf so vielfältige Weise genutzt wie das Kloster Einsiedeln. So auch morgen: Nach Ankunft der Pilgerinnen und Pilger feiert Generalvikar Luis Varandas gegen 12.45 Uhr den Gottesdienst, zusammen mit einem Ad hoc Chor unter der Leitung von Kristina Kuzminskaite.

Die Pilgerinnen und Pilger kommen zu Fuss, mit dem Bus oder ganz sportlich auf dem Velo (Anmeldung hier, man darf aber auch spontan kommen). Wer Wallfahrt-Neuling ist, hat dieses Jahr zum ersten Mal die besondere Gelegenheit, auf dem «Trachslau-Weg» das Pilgern kennenzulernen. Diese Wegstrecke ist kurz – nur eine Stunde – und wird von einem reformierten Pfarrer begleitet. Noch eine Premiere also: An der diesjährigen Wallfahrt wird die Ökumene gelebt.

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 «Ich bin dann mal weg» (2006) – wer kennt ihn nicht, den Reisebericht des bekannten Entertainers Hape Kerkeling. Pilgern ist spätestens seit seinem Bestseller den meisten ein Begriff. Aber was heisst «pilgern» eigentlich? Laut Definition einfach «auf Wanderung sein», und zwar «der Religion wegen». Der Ausdruck stammt aus dem Lateinischen und bedeutet «in der Fremde sein».

Im Unterschied zum gewöhnlichen Wandern richten sich Pilgernde bewusst auf spirituelle und persönliche Themen während der Wegstrecke aus. Es ist eine alte Tradition, die in vielen Kulturen und Religionen praktiziert wird. Das Motto der katholischen Wallfahrt lautet dieses Jahr «Pilger der Hoffnung». Genauso, wie der verstorbene Papst Franziskus das Motto für das ganze Heilige Jahr 2025 ausgerufen hat.

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Unterwegs sein werden viele von uns auch in nächster Zeit. Zur Erholung Richtung Strand oder Berge. Oder in eine unbekannte Stadt. Die Sommerferien beginnen nämlich. Wer sich auch auf dieser Wegstrecke spirituell begleiten lassen will, der hat in Dübendorf morgen Samstag dazu Gelegenheit: Auf dem Kirchplatz vor der Katholischen Kirche Maria Frieden wird um 18 Uhr der Segen für Reisende und deren Fahrzeuge gesprochen. «Wir haben jedes Jahr viele Interessierte», heisst es bei einem kurzen Anruf aufs Sekretariat der Kirche. «Die Menschen fahren mit ihren Autos vor, mit den Velos, ihren Töffs oder kommen einfach zu Fuss.»

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«Ferien sind Verzweiflung am Alltag, als Belohnung verpackt», schreibt der Luzerner Historiker Valentin Groebner, wie er im aktuellen Beitrag von Martin Stewen, Weltreisendem und Priester in der Pfarrei Peter und Paul, Zürich und Synodalrat mit Ressort Migrantenseelsorge zitiert wird . Ich musste beim Lesen schmunzeln über das, was Stewen da erzählt, über seine Erfahrung als Seeelsorger an Bord eines Kreuzfahrtschiffes; was er «als wunderbare Alternative zum pastoralen Dienst an Land in meiner Stadtpfarrei» empfand. Und mehr noch: Es gibt anscheinend ein Forschungsprojekt, das der Frage nachgeht, wo Schnittstellen zwischen Religion, Kultur und Tourismus liegen. Sehr interessant.
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Überhaupt finde ich Kirche immer dort spannend, wo sie nah an die Menschen herangeht. Das ist dasselbe Prinzip wie im Lokaljournalismus, wo ich herkomme: Man soll den Menschen zuhören, sie abholen, wo sie sind, ihre Realitäten aufnehmen. Deshalb musste ich ebenfalls schmunzeln, beim Öffnen der Website des Pfarrers Christian Scharpf vom Zürichsee, der mit auf die diesjährige Wallfahrt kommt. «Wenn sie sich trauen», heisst es dort unter einer Rubrik, «dann haben Menschen viele Fragen an meinen Beruf.» Sie getrauten sich aber nicht. Deshalb bietet er den besonderen Knopf an zum Anklicken, der lautet: «Hier können Sie die Antworten nachlesen, ohne fragen zu müssen.»

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Genauso nahbar gab sich auch unser Churer Bischof, Joseph Maria Bonnemain, bei seinem jüngsten Vortrag an der Zürcher Paulus Akademie: «Ich bin eigentlich der falsche Referent», meinte er mit einem Augenzwinkern. «Denn ich bin weder Experte für Betriebswirtschaft noch für Volkswirtschaft.» Trotzdem habe er die Einladung zum Vortrag über die Grundlagen einer tragfähigen Unternehmensentwicklung angenommen. In der Folge führte er in klugen Gedanken an Hand der Lehren des englischen Kardinals John Henry Newman (1801-1890) die Chancen einer Wirtschaft aus, die ethisch bleibt und sich nicht korrumpieren lässt.

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Nah bei den Menschen sind auch die Reels auf unserem Instagram-Kanal. Haben Sie sie schon geliked? Wir würden uns freuen. Denn wir haben extra für die diesjährige Wallfahrt ein eigenes Highlight mit der schwarzen Madonna erstellt, Symbol für die Einsiedler Gnadenkapelle. In unseren Reels sprechen verschiedene Menschen begeistert von der anstehenden Wallfahrt – die Chorleiterin, der Generalvikar, der Leiter der Velotour, die Wanderleiterinnen.
 
Einen guten Sommer, halten Sie stets Kurs!

Ihre
Manuela Moser

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PS: Wenn Sie nicht verreisen, gründen Sie einen Buchclub! Das mein Tipp. Wie es ein paar Angestellte im C66, am Sitz der Büros der Katholischen Kirche am Hirschengraben, gemacht haben. Hier, wo sich die Pastoral und die Körperschaft der Kirche die Arbeitsplätze teilen. So können wir wenigstens auf Buchreisen gehen. Und einander kennen lernen. Denn ich bin neu im Haus als Informationsbeauftragte des Generalvikars.
 
PPS: Wenn Sie sich jetzt schon einen Veranstaltungstipp für nach den Sommerferien vormerken wollen: Ein Blick ins Programm der Paulus Akademie lohnt sich immer, beispielsweise am 24. September das Referat zum Thema «Ein Frauenleben im frühen Mittelalter». Beleuchtet wird das Leben von Wiborada, einer Frau, die sich in eine Klause zurückzieht, um für den Rest ihres Lebens auf zehn Quadratmetern beschränkt zu leben. Je klarer sie die Grenze zwischen dem Ich und der Welt gezogen habe, so heisst es, desto klarer sei ihr Blick geworden für das Geschehen in der Welt und dafür, was die Menschen bewegt.

PPPS: Nun ereilt mich noch die Meldung von meiner Kollegin Sibylle Ratz. Sie war für uns an der Synode im Rathaus. Das Kirchenparlament hat entschieden, fünf Millionen Franken für ein Neubauvorhaben der Freien Katholischen Schulen zur Verfügung zu stellen. Lesen Sie den ganzen Artikel zur Synodensitzungen auf unserer Website.
 
PPPPS: So geht es Ihnen wohl auch vor den Ferien: Es kommt immer noch was dazu. Aber nun haben wir uns die Ferien alle wahrlich verdient. ;-)

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Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.

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