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Synodensitzung mit Paukenschlag Synode November 2021: Sitz im Synodalrat bleibt vakant

Die katholische Synode wählte zwar den vom Seelsorgekapitel vorgeschlagenen Vikar Martin Stewen in den Synodalrat. Zwei Synodale kündigten aber einen Rekurs an, der aufschiebende Wirkung hat. Das Parlament beschloss zudem, die Theologische Hochschule Chur für die Jahre 2022-2025 mitzufinanzieren und die Pensionskasse zur Abfederung des gesenkten Umwandlungssatzes mit maximal 8 Millionen Franken zu alimentieren.

Nachdem das bisherige Mitglied der Exekutive, Luis Varandas, von Bischof Joseph Bonnemain zum Generalvikar für die Kantone Zürich und Glarus ernannt worden war, musste das Kirchenparlament eine Ersatzwahl vornehmen. Als Kandidat hatte das Seelsorgekapitel Vikar Martin Stewen, Pfarrei Peter und Paul, Zürich, der Synode zur Wahl vorgeschlagen. In der geheim erfolgten Wahl stimmten 75 Synodale für Vikar Martin Stewen, 15 warfen leer ein, ein Stimmzettel war ungültig. Damit angedeutete Vorbehalte wurden kurz vor Sitzungsschluss konkreter. Die beiden Synodalen Roman Fiabane, Bülach, und Michael Lindner, Zürich-Oerlikon, stellten die Rechtmässigkeit der Wahl von Martin Stewen in Frage und kündigten einen Rekurs an. Ob der Rekurs, der in den nächsten 30 Tagen eingereicht werden muss, tatsächlich kommt, bleibt offen. Hingegen kann Stewen bis Ende der Rekursfrist und bis zum Entscheid über den allfälligen Rekurs sein Amt nicht antreten.
Die bisherigen vier Mitglieder der Aufsichtskommission des synodalrats – Rolf Anliker, Bülach, Marcel Fehr, Zürich, Thomas Lanter, Kollbrunn und Thomas Suter, Winterthur – wurden bestätigt. Neu ins Amt gewählt wurde Enrico Magro, Zürich.
In einer Ersatzwahl wurde Wilhelm Luntzer, Kirchgemeinde Zürich-St. Felix und Regula, neu ins Parlament gewählt.

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Die Aufsichtskommission ist wieder komplett: Enrico Magro , Zürich (neu), Thomas Lanter, Winterthur, Rolf Anliker, Bülach (Präsident), Thomas Suter, Kollbrunn und Marcel Fehr, Zürich (v.l.n.r.)

450‘000 Franken für Hochschule und Priesterseminar in Chur

Ohne grosse Diskussion stimmte die Synode grossmehrheitlich dem Antrag des Synodalrats zu, die Theologische Hochschule Chur (TH Chur) und das Priesterseminar St. Luzi weiterhin finanziell substantiell zu unterstützen. Das Parlament bewilligte für die Jahre 2022 bis 2025 insgesamt 376‘000 Franken, was einen Franken pro katholisches Mitglied im Kanton Zürich bedeutet. Zusätzlich unterstützt Zürich zur Sicherung eines strukturellen Mittelbaus die Hochschule mit weiteren 75‘000 Franken. Synodale Rolf Eberli, Männedorf-Uetikon a.S., liess es sich nicht nehmen, bei aller Zustimmung die Frage zu stellen, ob man sich neben den Hochschulen in Luzern und Fribourg den Luxus einer Hochschule Chur tatsächlich noch leisten soll.

Körperschaft federt Einschnitt bei Pensionskasse ab

Die Senkung des Umwandlungssatzes bei der kirchlichen Pensionskasse von 5,6 auf 4,9 Prozent auf den 1. Januar 2022 ist beschlossene Sache. Als Kompensationsmassnahmen erhöht die Pensionskasse die Sparbeiträge ab 2022 um 3 Prozent und bietet eine zusätzliche, altersabhängige Einlage. Die Pensionskasse stellt dies mit einer Rückstellung von 15.2 Millionen Franken sicher. Der Synodalrat beantragte dem Parlament zur weiteren Abfederung der Renteneinbussen, der Pensionskasse für die Sonderverzinsung des Altersguthabens der Aktivversicherten einen Beitrag in der Höhe von acht Millionen Franken zu gewähren. Damit wird die Einbusse der am stärksten betroffenen Aktivversicherten, insgesamt 15 Jahrgänge, teilweise aufgefangen. Das Parlament bewilligte das Geld grossmehrheitlich als Wertschätzung gegenüber dem Personal.

Stellungnahme zum Synodalen Weg in Vorbereitung

Mit Blick auf die Lancierung eines Synodalen Prozesses durch Papst Franziskus Mitte Oktober rief Synodenpräsident Felix Caduff alle Synodalen dazu auf, sich daran aktiv zu beteiligen. «Ich persönlich bin überzeugt, dass ohne einen radikalen Wandel, was die Haltung und die Struktur betrifft, unsere Kirche ihre Glaubwürdigkeit und damit gesellschaftliche Relevanz verlieren wird.» Caduff kündigte an, dass die Geschäftsleitung der Synode dem Parlament an der Dezembersitzung eine Stellungnahme unterbreiten werde.