Kirche aktuell

Synodalrat zu Domkapitel-Protokoll Wir stehen für eine andere Kirche!

Das Protokoll der Nicht-Wahl des Bischofs offenbart erschütternde Abgründe im Domkapitel. Der Zürcher Synodalrat bezieht Stellung.
30. November 2020 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Liebe Katholikinnen und Katholiken im Kanton Zürich, geschätzte Gläubige unserer Schwesterkirchen

Der Inhalt des gestern in verschiedenen Medien (kath.ch, Luzerner Zeitung, kath.net) publizierten Protokolls der Sitzung des Domkapitels erschüttert uns zutiefst. Schon oft haben wir auf die unhaltbaren Zustände in der aktuellen Bistumsleitung hingewiesen. Was sich aber in diesem Dokument an Abgründen auftut, ist unfassbar: Höchste Verantwortungsträger unseres Bistums beleidigen andere Bischöfe, diffamieren Kantonalkirchen und sprechen der grossen Mehrheit der Kirchenmitglieder die Katholizität ab. Das verurteilen wir in aller Entschiedenheit.

Diese Ausfälligkeiten dokumentieren einen Macht-Missbrauch durch wenige hohe Kirchenmänner an der breiten Basis unserer Kirche. Das ist ein inakzeptabler Übergriff gegen alle in unserer Kirche engagierten Menschen, Priester, Laientheologinnen und Laientheologen, Ordensleute, Mitglieder kirchlicher Behörden, Aktive in Pfarreien und Gemeinschaften, die tagtäglich im Sinne des Evangeliums wirken und in unserer Welt ein lebendiges Zeichen der Hoffnung setzen.

Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.

Kirche ist mehr als das Domkapitel

Die elf Domherren, welche gemäss des veröffentlichten Protokolls die Wahl eines vermittelnden Bischofs verhindert haben, repräsentieren nicht unsere katholische Kirche. Katholische Kirche ist sehr, sehr viel mehr! Kirche lebt da, wo Kranke gepflegt und besucht, wo Gefangene betreut, wo Trauernde getröstet werden und wo Notleidende Hilfe finden. Das geschieht jeden Tag in unseren Pfarreien, Seelsorgestellen, kirchlichen Werken und unzähligen Aktionen ganz vieler Menschen, die sich mit Freude engagieren. Das ist die Kirche, für die wir stehen.

Wir haben grosses Vertrauen in Papst Franziskus, dass er dem nun öffentlich dokumentierten Trauerspiel in Chur ein rasches Ende bereitet.

 

Im Namen des Synodalrats der Katholischen Kirche im Kanton Zürich,

Franziska Driessen-Reding, Präsidentin