Kirche aktuell

Arab Film Festival Filmisch in die arabische Welt eintauchen

Noch bis Sonntag läuft im Filmpodium Zürich das Arab Film Festival. Nebst der Vorführung vielfältiger Filme aus dem arabischen Raum finden auch verschiedene Vernetzungsanlässe statt.
24. November 2022 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Festivalleiterin Aida Al Hassani bekennt: «Ich liebe Filme.» Wie könnte es auch anders sein, ist sie doch selber Regisseurin und Präsidentin des konfessionell und politisch neutralen Vereins International Arab Film Festival Zürich (IAFFZ). Als sie vor rund 30 Jahren nach Zürich kam, wurden hier fast keine arabischen Filme gezeigt. Sie begann im kleinen Rahmen von selbst organisierten «Arab Nights», arabischen Nächten, einzelne Filme vorzuführen. 2012 folgte die Zusammenarbeit mit dem Filmpodium. Bis Sonntag stehen noch einige Highlights auf dem Programm und ein Abstecher lohnt sich.

Filme zeigen andere Perspektiven

«Die Menschen in Europa haben oft stereotype Vorstellung von der arabischen Welt. Am besten kann man diese Bilder mit Filmenaufbrechen , die das Leben und Wirken aus einer ganz anderen Perspektive zeigen», meint Al Hassani. Michel Bodmer, stellvertretender Leiter des Filmpodiums, stimmt dem zu. Ans Festival kämen mehrheitlich europäische und schweizerische Filmgäste, aber nach Corona auch wieder vermehrt ausländische Besucherinnen und Besucher.

«Wir geben kein Thema vor, um gerade das ganze Spektrum und die Buntheit des Lebens zu zeigen und eben nicht die Stereotypen zu bedienen», sagt Bodmer. Arabische Filme seien nicht immer nur todtraurig, auch wenn sich natürlich die Realität im Filmschaffen wiederspiegelt und die Menschen von den Ereignissen teilweise traumatisiert sind. Erwartet werde jeweils ein tragisches Ende, es gäbe jedoch auch leichtere und lustige Filme, erzählt Bodmer.

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Michel Bodmer und Aida Al Hassani freuen sich, dass nach den zwei letzten Pandemiejahren wieder mehr Leute ins Kino kommen.

In den diesjährigen Fokusländern Jordanien und Libanon sei die Ausgangslage für Filmschaffende ganz unterschiedlich. «Jordanien hatte bis vor kurzem eine ganz magere Produktion. Aber dann wurde eine royale Filmkomission eingesetzt. Das veränderte alles», sagt Al Hassani. Libanon hingegen sei schon seit der Stummfilmzeit nach Ägypten das zweitwichtigste Filmland im arabischen Raum. Die Filme werden ab 15 Uhr, am Samstag bereits ab 12 Uhr gezeigt. Es finden auch noch verschiedene Veranstaltungen rund um die Filme statt.

Peer2Beer vernetzt Trickfilmer

  • Am Donnerstagabend um 18.30 Uhr wird am Peer2Beer in ungezwungenem Rahmen animationstechnisches Know-how geteilt. Peer2Beer ist eine von der GSFA (Groupement Suisse du Film d’Animation) organisierte Vernetzungsplattform von Mitgliedern für Mitglieder und Animationsbegeisterte. Danach bleibt viel Zeit, um sich bei einem gemeinsamen Glas Bier, Wein oder Mineral kennenzulernen, auszutauschen und zu vernetzen. Interessierte Filmpodium-Gäste sind ebenfalls eingeladen, sich an den Gesprächen in der Lounge zu beteiligen.
  • Am Freitag, 25. November, befasst sich um 18 Uhr eine Gesprächsrunde mit dem Filmschaffen im Libanon.
  • Am Samstag, 26. November, um 17.30 Uhr, referiert Ahmed Al Mulla, Dichter, Drehbuchautor und Direktor des Saudi Film Festival, über Saudi-Arabiens Filmschaffen, das seit 2018 wieder angekurbelt worden ist und in dem sich überdurchschnittlich viele Frauen künstlerisch ausdrücken können.

Siegerfilm des 6th Arab Film Festival

Im Rahmen des 6th Arab Film Festival Zurich werden am 27. November zwei Preise verliehen, für die beste Regie und für den besten Film. Einer der beiden Preisträger wird am Donnerstag, 1. Dezember um 18.30 Uhr noch einmal zu sehen sein. Am 28. November wird der Titel bekanntgegeben.

Detaillierte Angaben zum ganzen Programm des Arab Film Festivals 2022 finden sich auf www.filmpodium.ch  oder auf www.iaffz.com