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Black Film Festival Eine Plattform, die stärkt, vernetzt und inspiriert

Medienbeauftragte Black Film Festival
Lynn Johnson
Lynn Johnson
Das Black Film Festival Zurich widmet sich seit fünf Jahren den Werken Schwarzer Filmeschaffender und richtet den Fokus auf Bijous abseits des Mainstreams. Zum fünfjährigen Jubiläum vom 12. bis 14. Dezember im Houdini haben wir mit Lynn Johnson, Medienverantwortliche beim Festival, gesprochen.
10. Dezember 2025

Das Fazit der Organisatorinnen nach fünf Ausgaben des Jahr um Jahr wachsenden Festivals ist sehr positiv. Seit 2019 erhalten Besucherinnen und Besucher, mit einer coronabedingten Pause 2020, jedes Jahr neue Perspektiven auf Schwarze Erfahrungen und sind dazu eingeladen Kino als Raum des Austauschs, der Vielfalt und der Inspiration zu erleben.

Wir hoffen, dass wir zu unserem Jubiläum viele bekannte Gesichter wiedersehen und neue Besuchende willkommen heissen dürfen.

Auch im Jubiläumsjahr präsentiert das neunköpfige Frauenteam hinter dem Black Film Festival ein starkes, vielseitiges Filmprogramm. Ein Highlight wird die Jubiläumsparty am Samstag, 13. Dezember,  bei der gemeinsam auf die vergangenen Jahre zurückgeblickt und auf die nächsten angestossen wird.

Wie hat sich das Festival in den letzten fünf Jahren entwickelt was hat sich verändert beziehungsweise was hat sich bewährt?

«Wir entwickeln uns stetig weiter – als Team und als Festival für Schwarze Filmkunst. In den letzten Jahren gab es einige Veränderungen. Seit der letzten Ausgabe besteht das Team inklusive mir aus neun Frauen, die jede eigene Erfahrungen, Talente und Perspektiven einbringt. Genau diese Vielfalt prägt das Festival und macht es lebendig.

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Ein Teil des Festivalteams: Rispa Stephen, Sarah Owens, Ania Anna Mathis, Lynn Johnson, Joel Flanders, Samira Isler (hinten v.r.n.l) und Laiya Sievi (vorn). Foto: zVg

Was sich bewährt hat, ist unser direkter Austausch mit dem Publikum, den Filmschaffenden und innerhalb des Teams. Diese Offenheit hält das Festival authentisch und schafft Raum für neue Ideen. Diversität, Zugänglichkeit und Dialog sind nicht nur Schlagworte, sondern das Fundament unserer Arbeit. Hinter und vor der Kamera achten wir bewusst auf eine ausgewogene Repräsentation schwarzer Filmschaffenden.

Organisatorisch sind wir professioneller, strukturierter und besser vernetzt, unsere Präsenz in den Sozialen Medien haben wir deutlich ausgebaut und erreichen so ein grösseres und diverseres Publikum.

Ein grosser Teil unserer Arbeit ist dabei nach wie vor ehrenamtlich. Wir investieren viel Zeit, Engagement und Herzblut, um das Festival jedes Jahr möglich zu machen. Gleichzeitig sind wir immer wieder auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um das Filmfestival umzusetzen. In diesem Zusammenhang möchten wir der katholischen Kirche herzlich danken – ihre finanzielle Unterstützung trägt dazu bei, die diesjährige Ausgabe zu realisieren.»

Wie hat sich die gesellschaftliche Debatte rund um Rassismus durch Black Lives Matters verändert und welche Auswirkungen hatte dies auf das Filmfestival?

«Ganz allgemein hat die gesellschaftliche Diskussion der letzten Jahre dazu geführt, dass sich viele Menschen intensiver mit unterschiedlichen kulturellen Perspektiven beschäftigen. Für uns als Filmfestival war vor allem spürbar, dass das Interesse an vielfältigen filmischen Erzählweisen gestiegen ist. Mehr Neugierde, ein breiteres Publikum und eine grössere Offenheit für Filme aus Regionen und Communities, die sonst weniger im Fokus stehen.

Im Zentrum steht für uns dabei immer der Film selbst – die künstlerische Qualität, die Geschichten, die Talente dahinter. Es ist eine Chance, einem breiteren Publikum zu zeigen, wie vielfältig, kreativ und international Schwarze Filmkunst ist. Das hat unsere Arbeit bestärkt und das Festival in seiner Rolle als kulturelle Plattform weiter gefestigt.»

Was ist das Highlight im Jubiläumsjahr?

«Ein ganz besonderes Highlight ist unser Jubiläumsprogramm als Ganzes. Es erlaubt uns, zurückzuschauen, aber gleichzeitig auch mutig nach vorn zu blicken. Wir feiern fünf Jahre Schwarze Filmkunst, fünf Jahre Community und fünf Jahre gemeinsames Wachsen.» 

Warum ist es wichtig, dass es das Festival auch in den kommenden fünf Jahren und darüber hinaus gibt?

«Weil Repräsentation Zeit, Kontinuität und Räume braucht, die über einzelne Momente hinaus wirken. Es gibt so viele Geschichten, Perspektiven und Talente, die gesehen und gehört werden wollen – und ein Festival wie unseres bietet genau dafür eine Bühne.

Solange Schwarze Perspektiven in der Filmwelt unterrepräsentiert sind, braucht es Plattformen, die stärken, vernetzen, inspirieren und neue Stimmen sichtbar machen.

Wir tragen zu einer vielfältigeren Kulturlandschaft in Zürich bei, öffnen Perspektiven und schaffen Begegnungen, die Menschen verbinden.»

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Die Webseite des Festivals gibt einen umfassenden Überblick über Program und Anliegen des Black Film Festival Zurich.