Kirche aktuell

Zur Vatikan-Instruktion «Danke, liebe Pfarreibeauftragte»

Generalvikar in Zürich von 2009 bis 2020
Josef Annen
Josef Annen
Josef Annen dankt den Pfarreibeauftragten, dass sie mit ihrem Engagement ortsnahe Pastoral in den Pfarreien möglich machen. Diese Wertschätzung vermisst er in der vatikanischen Instruktion.
10. August 2020

Die Instruktion der Kleruskongregation in Rom stellt die Bedeutung des Pfarrers für die Leitung der Pfarrei in den Vordergrund. Weniger Wertschätzung lässt das vatikanische Schreiben Euch hauptamtlich im Dienst der Gemeinde stehenden Pfarreibeauftragten zugutekommen.

Geteiltes Leitungsamt funktioniert

In rund einem Drittel (36) aller Pfarreien im Generalvikariat Zürich-Glarus teilen Priester das Leitungsamt mit Euch als in der Seelsorge erfahrene Pastoralassistenten und Pastoralassistentinnen sowie ständige Diakone. Auf der Grundlage des Kirchenrechts (can 517 §2) leitet, organisiert und verwaltet Ihr als Pfarreibeauftragte in Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Priester das Gemeindeleben. Ihr habt Einsitz in den Kirchenpflegen und Pfarrkirchenstiftungen, Ihr moderiert das Seelsorgeteam und seid Linienvorgesetzte für das Personal.

Ortsnahe Pastoral statt XXL-Pfarreien

Ohne Euer engagiertes Wirken wäre eine ortsnahe Pastoral nicht zu gewährleisten. Denn nicht alle Priester haben die Gabe zu leiten und zu führen, sind aber sehr wohl gute Seelsorger und verstehen es, der Eucharistie vorzustehen. Die Alternative zur bewährten Zusammenarbeit von Priestern und Pfarreibeauftragten sind XXL-Pfarreien, die weder dem Volk Gottes dienen noch zur Berufszufriedenheit der Pfarrer beitragen.

Mein herzliches Dankeschön geht darum heute an Euch Pfarreibeauftragte im Generalvikariat Zürich-Glarus. Das Modell der Pfarreibeauftragten in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Priester bewährt sich.

Eine bessere Alternative ist derzeit nicht in Sicht.

Ich danke Euch herzlich für Euer Engagement und wünsche Euch gute Sommertage.