Neue Ausgabe Forum-Magazin Christian M. Rutishauser: Jesuit, Judaist, Opernfan
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Interview: Thomas Binotto
Fotos: Christoph Wider
Wir treffen uns am Hauptbahnhof in Zürich und fahren mit der S-Bahn nach Dietikon. Unser Gespräch führen wir der Limmat entlang auf dem Fussweg zurück in die Stadt.
Christian Rutishauser, wie beschreiben Sie sich selbst?
Ich bin wohl nicht leicht auf den Punkt zu bringen. Meine Mitmenschen können mich oft nicht einordnen – und ich mich selbst manchmal auch nicht. Ich bringe Dinge zusammen, die für viele nicht zusammengehören. Einerseits bin ich eine fromme Seele, das Gebet ist für mich existenziell wichtig. Und gleichzeitig bin ich intellektuell, hinterfrage alle Gottesbilder und lebe in vielerlei Hinsicht sehr säkular. Das mag paradox klingen, aber ich empfinde es nicht als Widerspruch.
Was heisst für Sie «intellektuell»?
Ich kann nicht nicht reflektieren. Egal ob ich mich einer Sache bewusst zuwende oder ob ich ihr zufällig begegne: Immer und überall beginne ich zwangsläufig über deren Bedeutung für unser Leben nachzudenken. In allen Lebensbereichen entdecke ich existenzielle Fragen und Themen, sei es nun für mich persönlich oder für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung.
Wer mit Ihnen unterwegs ist, muss sich also auf fundamentale Diskussionen einstellen.
Bekannte sagen manchmal: «Christian, du bist anstrengend!» Und manchmal geht auch mir durch den Kopf: Ich mache mir das Leben zu kompliziert. Was treibt mich zum Beispiel an, mit 59 Jahren nochmals eine Professur anzunehmen? Könnte ich es nicht endlich ruhiger angehen?
Das klingt recht kokett. Für die meisten Akademiker ist eine Professur das höchste der Gefühle.
Eine Professur ist als sichere Einnahmequelle und für das akademische Prestige selbstverständlich interessant. Aber beides spielt für mich in der jetzigen Phase meines Lebens keine grosse Rolle. Als Jesuit lebe ich in Gütergemeinschaft. Und als Theologe und Judaist hatte ich schon vor der Professur Reichweite und Einfluss.
Was treibt Sie dann an?
Wenn ich mich selbst nicht andauernd fortbilde, fange ich unweigerlich an, mich selbst zu interpretieren. Und dann finde ich mich dermassen langweilig, dass ich mich selbst nicht mehr ertrage. Ich habe den unstillbaren Drang, immer neu und tiefer zu fragen. Das treibt mich an. Und zudem habe ich jahrzehntelang mein ganzes Herzblut in den jüdisch-christlichen Dialog investiert, aber erst jetzt habe ich die Möglichkeit, dies zu meiner Hauptaufgabe zu machen. Das ist für mich eine grossartiges Privileg.
Was reizt Sie an der Judaistik immer wieder aufs Neue?
Ich bin zutiefst überzeugt, dass in der jüdisch-christlichen Frage ein Menschheitsthema steckt. Dem muss ich nachgehen, ob das gerade en vogue ist oder nicht. Selbst wenn die Mehrheit woanders hinschaut und das Geld woanders hinfliesst, ich muss mich damit auseinandersetzen. So kämpfe ich beispielsweise seit Jahren dafür, dass die Römisch-katholische Kirche am 1. Januar das «Fest der Beschneidung Jesu» einführt, obwohl ich das wohl nie erleben werde. Wenn es aber Menschen gibt, die von meiner Argumentation überzeugt werden und den 1. Januar mit einem neuen Bewusstsein begehen, dann hat mein Wirken bereits einen Effekt. Konsequent mein Thema zu verfolgen und gleichzeitig die Menschen zu erreichen, beides ist mir wichtig. Ich halte nichts vom Denken im Elfenbeinturm und von der Haltung «ich habe die Wahrheit, aber niemand versteht mich». Ebenso will ich mich aber auch nicht von der Mehrheitsmeinung abhängig machen. Wer mit dem Zeitgeist verheiratet ist, der ist ganz schnell wieder geschieden.
Im Gehen erzählt Christian Rutishauser von seiner Kindheit und Jugend in einem religiösen Elternhaus, das ihm jedoch geistig keine Heimat bieten konnte.
Wie mühsam waren Sie mit Ihrer Lust zur Debatte für Ihre Eltern?
Gar nicht, weil wir uns nicht verstanden haben. Wir haben zu den Fragen, die mich bewegt haben, keine Gespräche führen können. Darunter habe ich als Jugendlicher gelitten. Vielleicht liegt darin auch ein Grund, dass ich nicht geheiratet habe und Familie nie meine Sehnsucht war.
Haben Sie anderswo nach einem Ort für Ihre Fragen gesucht?
Die Jugendarbeit in der Pfarrei war es jedenfalls nicht, deshalb habe ich diese früh verlassen und ging in die Schönstatt-Jugend. Dort hoffte ich, meine tiefsten Fragen stellen und vertiefen zu können. Aber ich wurde nicht fündig. Es war zwar alles sehr religiös, aber entweder wurden mir Antworten auf Fragen geliefert, die ich nicht hatte, oder es wurden auf meine Fragen Antworten gegeben, dir mir in keiner Weise eingeleuchtet haben.
… und dann haben Sie weitergesucht?
Intensiv, aber über längere Zeit erfolglos. Ich habe bei der Fokolar-Bewegung und anderen charismatischen Bewegungen reingeschaut, bin aber nirgends angekommen. Erst bei den Jesuiten habe ich den Ort gefunden, an dem ich mich entfalten konnte.
Wie ist es zu dieser Wende gekommen?
Ich steckte in einer Sinnkrise und überlegte mir das Theologiestudium abzubrechen. Damals habe ich ein Buch über Ignatius von Loyola, den Gründer des Jesuitenordens, gelesen. Dadurch wurde ich auf die 30-tägigen Exerzitien aufmerksam und wusste: Das wird zur Klärung meiner Situation hilfreich sein. So habe ich 1988 zum ersten Mal die grossen Exerzitien gemacht, allerdings ohne irgendeinen Gedanken daran, Jesuit zu werden.
Und die erhoffte Klärung?
Danach wusste ich: Ich mache mein Theologiestudium fertig.
Den Ort, an dem Sie sich spirituell dauerhaft aufgehoben fühlten, hatten Sie aber immer noch nicht gefunden?
Bei der GCL (Gemeinschaft christlichen Lebens), in der die ignatianische Spiritualität gepflegt wurde, bin ich zum ersten Mal einer Spiritualität begegnet, die für mich wirklichkeitstauglich war. Hier hatte ich einen Platz für mich gefunden. Noch immer dachte ich aber nicht daran, Jesuit zu werden. Nach dem Ende des Studiums war mir immerhin klar, dass ich nicht im Dienst einer Diözese arbeiten wollte. Ich habe mich dann für eine Stelle am neu gegründeten Zürcher Lehrhaus (heute Zürcher Institut für interreligiösen Dialog) beworben, unter anderem, weil ich hoffte, dort meine Doktorarbeit in Judaistik schreiben zu können. Ich habe die Stelle dann nicht gekriegt, vor allem, weil ich noch zu jung war.
Hatten Sie einen Plan B?
Ich habe den Pastoralkurs besucht, mich aber innerlich bereits mit dem Gedanken getragen, bei den Jesuiten einzutreten. Deshalb habe ich im Sommer 1991 in Innsbruck als Gast das Noviziat der Jesuiten besucht, ohne irgendjemandem davon zu erzählen. Im Januar 1992 habe ich dann meine Bewerbung an die Jesuiten geschickt.
Der Weg vom Eintritt bis zu den letzten Gelübden ist im Jesuitenorden lang. Er dauert meist mehr als zehn Jahre. Bei Christian Rutishauser von 1992 bis 2009.
Braucht es diesen langen Weg?
Ja, davon bin ich überzeugt. Die vielen Ausbildungsschritte, die praktischen Erfahrungen, das Einüben ins Zusammenleben waren für mich ungeheuer wichtig. Ich wurde älter, erfahrener und habe mich selbst besser kennengelernt. All das habe ich sehr geschätzt.
Wie sind Sie zum Priester geworden?
Meine Berufung war und ist eine Ordensberufung. Ich bin in erster Linie Jesuit. Aber dazu gehört das Priestersein. Und weil der Orden für die Hochschulseelsorge in Bern einen Priester benötigte, und ich mein Theologiestudium bereits abgeschlossen hatte, wollte der damalige Provinzial eine ausserordentliche Genehmigung einholen, damit ich zum Priester geweiht werden konnte, obwohl ich noch nicht die vorgeschriebenen fünf Jahre im Orden war. Ich habe das aber abgelehnt, weil für mich auch diese Vorbereitungszeit wichtig war. Ich habe in der Hochschulgemeinde, obwohl Jesuit, dann wie ein Laientheologe gearbeitet. 1998 wurde ich schliesslich zum Priester geweiht, bevor ich mich an die Doktorarbeit machte und nach Israel zog.
Eine Ordensgemeinschaft stellt auch Ansprüche. Was wurde von Ihnen verlangt?
Es war klar, dass ich im Lassalle-Haus im Bereich Bildung und Spiritualität eingesetzt werden sollte. Zur Wahl stand als Grundlage dafür entweder eine psychologische oder spirituelle Ausbildung oder die Doktorarbeit in Judaistik. Der Orden war für alle Varianten offen. Allerdings wurde mir klargemacht, dass ich nach einer Doktorarbeit nicht die akademische Laufbahn würde einschlagen können.
Haben Sie sich dadurch unfrei gefühlt?
Als es um die Aufgaben in der Hochschulseelsorge und im Lassalle-Haus ging, lief das jeweils für mich sehr organisch ab. Es waren auch meine Entscheidungen. Die Anfrage Provinzial zu werden, Vorsteher der damals noch existierenden Schweizer Provinz, die kam für mich hingegen aus heiterem Himmel. Ich war derart von der inhaltlichen Arbeit geprägt, dass ich mögliche Leitungsfunktionen völlig ausgeblendet hatte. Trotzdem habe ich auch diese Aufgabe gerne übernommen.
Und wo hat der Orden und seine Bedürfnisse seine Hände nicht im Spiel?
Bei meiner Leidenschaft für die Oper. Das bin ganz und gar ich. Aber selbst da: Oper ist für mich nicht Unterhaltung. Das Leben ist in sich schon so interessant, dass ich keine Zerstreuung brauche. Oper ist ebensowenig ein Luxus, den ich mir hin und wieder gönne. Oper ist für mich notwendig, um die Wirklichkeit verarbeiten zu können. Ein Gesamtkunstwerk, in dem es immer um das Leben in seiner ganzen Dringlichkeit geht, um unlösbare Konflikte mit politischer Reichweite, um die – häufig unerfüllte – individuelle Sehnsucht nach Liebe. In der Oper wird es für mich möglich, offenen Auges in Abgründe zu schauen. Diese existenzielle Tiefe suche ich in der gesamten Kunst.
Haben Opern nicht auch etwas Gottesdiensthaftes?
Liturgie ist für mich sehr wichtig. Und ja, Opern haben eine tief kathartische Wirkung, lösend und reinigend. Die bürgerliche Gesellschaft braucht solche hoch ritualisierten Formen, um die äussersten Dimensionen menschlicher Existenz überhaupt thematisieren zu können. Opernaufführungen sind damit dem Gottesdienst tatsächlich in gewissen Aspekten ähnlich. Wenn ich aus einer Oper komme, bin ich manchmal euphorisch und manchmal deprimiert, aber immer bewegt und aufgewühlt. Der Rest des Abends gehört dann dem Austausch mit anderen und dem persönlichen Nachdenken, manchmal unterstützt vom Nachhören ausgewählter Passagen. Die Oper wirkt in mir nach.
Ein anderes, ebenfalls ganz eigenes Anliegen war 2011 das Pilgern zu Fuss von der Schweiz bis nach Jerusalem.
Bereits um 2000 herum habe ich den damaligen Provinzial gefragt, ob ich sieben Monate nach Jerusalem pilgern dürfe. Er hat kategorisch Nein gesagt. 2007 – im Terziat meiner Jesuitenausbildung – habe ich nochmals gefragt. Er hat wieder Nein gesagt, dieses Mal mit der Begründung, ich hätte sonst schon genügend Sonderwünsche. Ich habe mich ein weiteres Mal gefügt. Aber dann, als ich für das Lassalle-Haus angefragt wurde, habe ich das Projekt zum Teil meines eigenen Bildungsprogramms gemacht. Damit wurde aus dem Pilgern eine gemeinsame spirituelle Übung und zugleich ein interreligiöses Projekt, getragen vom Lassalle-Haus.
Bedienen Sie damit nicht …
… ein Klischee?
Genau. Nämlich das Klischee des Jesuiten, der durch clevere Argumentation und «Hintertürchen» sein Ziel erreicht.
Das ist eben kein Klischee. Das ist die Wahrheit!
Christian Rutishauser liebt offensichtlich die Provokation, als Provozierter wie als Provozierender. Also liefere ich ihm weitere Stichworte, die gerne pauschalisierend mit Jesuiten in Verbindung gebracht werden.
Ein weiteres Thema, das mit dem Jesuitenorden verbunden wird: Selbstdisziplin. Auch ein Klischee?
Nein. Selbstdisziplin muss deshalb ein so grosses Thema für uns sein, weil wir so viele Freiheiten haben. Der Orden setzt seit jeher auf Selbstverantwortung und darauf, dass man nicht alles vorschreiben und regeln muss. Es soll allerdings keine Freiheit von etwas, sondern eine Freiheit für etwas sein. Im Lassalle-Haus war ich sehr diszipliniert und habe dabei auch auf vieles verzichtet: für meinen Bildungsauftrag. Und jetzt geniesse ich die Freiheit, meinen Fokus ganz auf den jüdisch-christlichen Dialog legen zu können.
Sind Sie ehrgeizig?
Pause.
Ich neige zum Perfektionismus, wie so viele andere in der Schweiz. Deshalb sieht Zürich wohl so aus, wie Zürich aussieht. Es gab Phasen, in denen ich darunter auch gelitten habe. Inzwischen nicht mehr. Ich liebe eine gewisse Elaboriertheit und ästhetische Form. Da investiere ich, da muss es gut sein, da habe ich einen hohen Selbstanspruch. Es geht mir aber weniger um mein Ansehen in der Öffentlichkeit. Ich will einfach dem treu bleiben, was ich mir selbst versprochen habe. Ich will mich nicht vor mir selbst schämen.
Wollen Sie Macht?
Ich will nicht fremdbestimmt sein. Ich will Verantwortung tragen. Und ja, dafür will ich auch über Gestaltungsspielraum verfügen.
Haben Sie diesen Gestaltungsspielraum auch als Mitglied der päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum?
Wenn ich von einer Sache überzeugt bin, dann muss ich diese auch vor dem Papst vertreten. Ich bleibe dem Anliegen verpflichtet, selbst wenn es zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten kommt. Entscheiden kann ich als Berater natürlich nicht, aber ich begegne sehr interessanten Menschen, mit denen ich etwas bewegen kann.
Kann man es sich in der katholischen Kirche überhaupt leisten, der Hierarchie entgegenzutreten?
Man könnte sich einiges mehr leisten, als es die meisten Bischöfe tun. Aber es gibt schon rote Linien …
Beispielsweise?
Immer wenn es um Sexualität geht. Da ist der kirchliche Apparat sehr restriktiv und hat grosse Scheuklappen. Crime, Sex und Macht – das sind nicht nur Ingredienzien für jede abgründige Oper. Die Kirche müsste gerade dieser Seite des Lebens viel angstfreier und befreiter entgegentreten.
Die Abgründe im Nahostkonflikt sind seit Jahrzehnten andauernd geöffnet. Legt das – gerade im Hinblick auf Jerusalem – nicht die Frage nahe, ob Religion mehr Schaden anrichtet als Gutes bewirkt?
Diese Frage kann man genauso der Politik stellen. Dass sie nur der Religion gestellt wird, zeigt ein völlig falsches Verständnis unserer menschlichen Existenz. Religion gehört zum Menschsein wie Politik und Kultur. Religion ist per se weder gut noch schlecht. Sie ist einfach ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen. Wenn von links diese Dimension als schädigend abgetan wird und das Bedürfnis daraufhin von rechts bedient wird, dann ärgert mich das. So kurzsichtig und dumm! Es regt mich leidenschaftlich auf.
Sie sind offenbar auch streitbar?
Auseinandersetzungen sind wichtig, um unterschiedliche Perspektiven wahrnehmen zu können. Es geht dabei darum, den Prozess flüssig zu halten. Das Ziel ist also nicht, jemanden auszusteuern oder gar zu besiegen. Es geht um das gemeinsame Dritte. Das ist sehr wichtig. Und sehr mühsam. Immer wieder diesen Kreislauf auf sich zu nehmen: Verstehen, annehmen, sich verletzen lassen, erklären, neu verstehen. Es ist ein hartes Geschäft, das viel abverlangt. Aber genau darin besteht doch die christliche Berufung.
Gibt es eigentlich auch den enthemmten Christian Rutishauser? – Tanzen Sie gerne?
Sehr gerne! Das letzte Mal am 15. Mai 1998.
Das ist nun aber sehr präzise.
Ich wurde am 17. Mai zum Priester geweiht und vorher haben wir an der Hochschulgemeinde in Bern noch gefeiert. Bei dieser Gelegenheit habe ich derart leidenschaftlich getanzt, dass ich von einem Mitbruder die Rückmeldung erhalten habe, das gehe als Jesuit nicht. Danach ging ich nach Israel, da gab es drei Jahre keine Gelegenheit zu tanzen. Und als ich wieder zurück in der Schweiz war, stellte sich die Frage nicht mehr.
Den tanzenden Christian Rutishauser gibt es also nicht mehr. Dafür seit einem Jahr den Professor für Judaistik. Was ist in dieser Rolle Ihr Ziel?
Ich will die Judaistik in eine breitere Öffentlichkeit tragen. Damit immer mehr Menschen verstehen, wie wichtig das jüdisch-christliche Verhältnis für die gesamte Gesellschaft, nicht nur für die Gläubigen, ist. Dabei lege ich Wert darauf, dass wir den Dialog nicht nur zur Antisemitismus-Bekämpfung führen. Ich will den Schatz der jüdischen Tradition für Christen, aber auch für unsere Kultur erschliessen.
Und wo bleibt da die Kirche?
Es geht letztlich nicht um die Kirche. Auch nicht um ihre Reformierung. Es geht um die tiefsten und entscheidenden Fragen des Lebens. Diesen müssen wir uns gemeinsam stellen und sie von allen Seiten beleuchten. Was bedeutet beispielsweise mehr Gerechtigkeit? – Was hat die Kultur dazu zu sagen? Was die Politik? Was die Religion? Wenn wir uns von all unseren jeweiligen Positionen aus gemeinsam damit auseinandersetzen, dann entsteht Gemeinschaft. Und dann entstehen auch tragfähige Systeme, die dieses Ringen um die letzten Fragen stützen.
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