Kirche aktuell

Filmpreis der Zürcher Kirchen, die Festrede Klaus Petrus über Hoffnung und Sorgen

Es sind Geschichten, die uns berühren. Geschichten, die uns aufrütteln, zum Nachdenken anregen, die vielleicht sogar die Welt ein kleines Stück verändern können. Genau solche Geschichten erzählen die Gewinnerinnen und Gewinner unseres Filmpreises. Wer ihn dieses Jahr mit nach Hause nimmt, wird noch entschieden. Sicher ist jedoch, dass der renommierte Fotograf und Reporter Klaus Petrus, der mit seinen Bildern starke Geschichten erzählt, uns als Festredner die Welt aus einer neuen Perspektive zeigen wird.
01. Oktober 2025 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Klaus Petrus, ehemaliger Philosophieprofessor an der Universität Bern und heute Co-Leiter des Strassenmagazins Surprise, macht in seiner Arbeit sichtbar, was oft unsichtbar bleibt. Als engagierter Fotojournalist und Reporter dokumentiert er Lebensrealitäten am Rande der Gesellschaft: Armut, Ausgrenzung, Migration, Krieg. Er begegnet den Menschen mit Nähe und Respekt und eröffnet damit Räume für Empathie, die Stereotypen und Schubladendenken entgegenwirken.

Denn je mehr wir jemanden wirklich sehen und verstehen, desto schwieriger wird es, vorschnell zu urteilen. In seinen Reportagen geht es nicht um Sensation, sondern um Würde. Nicht um Distanz, sondern um Nähe.

Menschen am Rand im Fokus

In seinem 2023 erschienenen Buch «Am Rande» porträtiert Petrus Menschen, die von der Mitte der Gesellschaft kaum wahrgenommen werden, etwa eine alte Frau, die ihre Mahlzeiten aus dem Abfalleimer holt, oder einen Ehemann, der über Jahre hinweg insgesamt 160'000 Franken für Sexarbeiterinnen ausgab. Für diese eindringliche Sammlung erhielt er an den Discovery Days den Hauptpreis für Storytelling und wurde in der Kategorie «Foto» als Schweizer Journalist des Jahres ausgezeichnet.

Seine Arbeiten erscheinen unter anderem in der NZZ am Sonntag, WOZ, Tages-Anzeiger, FAZ, Süddeutsche Zeitung, Beobachter, Annabelle – und natürlich im Surprise.

Mit seinem Mut zur Nähe, seinem feinen Gespür für Zwischentöne und seinem klaren Wertekompass ist Klaus Petrus der ideale Festredner für den Filmpreis der Reformierten und Katholischen Kirche im Kanton Zürich. Denn auch dieser Preis ehrt Werke, die sich neben künstlerischer Qualität durch die Vermittlung christlicher Werte in einer universellen Perspektive auszeichnen und so einen Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen leisten.

Zwölf Schicksale im Kamerafokus 

Vom Dokumentarfilm über die «Suche nach der gestohlenen Zeit» bis hin zum Drama über eine zweifache Mutter und deren Bruder mit pädophilen Neigungen, zeigen die zwölf zur Wahl stehenden Filme, wie vielfältig das Leben ist und wie mutig Filmschaffende gesellschaftliche Themen aufgreifen und ins Licht rücken.

Die Entscheidung der fünfköpfigen Jury wird nicht einfach werden. Mit dabei sind:

  • Tobias Grimbacher, Jurypräsident und Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich
  • Johanna di Blasi, Kulturschaffende vom RefLab, in Vertretung von Andrea Marco Bianca, Vizepräsident des Kirchenrates der Reformierten Kirche im Kanton Zürich
  • Sophia Rubischung, Filmproduzentin
  • Baldassare Scolari, Medienwissenschaftler
  • Brigitta Rotach, Co-Präsidentin der Jüdisch-Liberalen Gemeinde Zürich

IMG-20250926-WA0029.jpg

Fokus auf den Gewinner des Abends

Wem Klaus Petrus seine Festrede halten wird, wird man erst am Abend des 2. Oktobers sehen. Dann verleihen die Reformierte und Katholische Kirche im Kanton Zürich im Fohlium Sihlcity den mit 10 000 Franken dotierten Filmpreis der Kirchen.

Sicher ist jedoch, dass sich dem Publikum neue Blickwinkel öffnen werden.

Zur vollständigen Festrede von Klaus Petrus.

Klaus Petrus-©Gabrielle Christen04122.jpg
Seine Sorgen, aber auch seine Hoffnung wird Klaus Petrus an der Verleihung des Filmpreises der Zürcher Kirchen als Festredner teilen. Bild: Gabrielle Christen