Kirche aktuell

Gewinner Filmpreis der Kirchen Die Leichtigkeit des Todes

Die Zürcher Kirchen verleihen heute im Folium Sihlcity den mit 10‘000 Franken dotierten Filmpreis an «La vie après Siham» von Namir Abdel Messeeh. Der Preis der Katholischen und der Reformierten Kirche im Kanton Zürich wird im Rahmen des Zurich Film Festival vergeben. Gastredner am Anlass ist der preisgekrönte Fotograf und Reporter Klaus Petrus.
02. Oktober 2025 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Es bedarf keiner grossen Produktion, um die Einzigartigkeit und zugleich die universelle Tiefe menschlicher Erfahrungen von Liebe, Tod und Trauer in bewegenden Bildern einzufangen. Das zeigt Namir Abdel Messehs Film «La vie après Siham», den die Fachjury für den Filmpreis der Zürcher Kirchen 2025 gewählt hat. Der aus Ägypten stammende und in Frankreich aufgewachsene Regisseur sammelt in seinem zweiten langen Dokumentarfilm, der dieses Jahr in Cannes Premiere feierte, filmische Erinnerungen seiner Familie und füllt die Leerstellen mit Szenen aus dem klassischen ägyptischen Kino. «La vie après Siham» ist ein Trauerfilm, der sich durch Leichtigkeit und Einfachheit, zugleich auch Tiefe und Experimentierfreudigkeit auszeichnet. Hartnäckig und oft spitzbübisch gelingt dem Filmemacher ein intimer Blick in die eigene Familiengeschichte, der die universelle Frage nach Tod und Alter anspricht.

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Empathie und Nahbarkeit

Mit seinem Mut zur Nähe, seinem feinen Gespür für Zwischentöne, seinem klaren Wertekompass und seinem Blick für das Zwischenmenschliche ist Klaus Petrus der ideale Festredner für den Filmpreis. Gerade wenn mit Gewinner Namir Abdel Messeeh die universelle Reflexion über Familienbande und den Akt des Erinnerns, voller Wärme, Ehrlichkeit und mit ganz viel Gefühl, im Fokus stehen. 

Eine von den Kirchen bestellte fünfköpfige Fachjury wählte den Preisträger aus 12 Dokumentar- oder Spielfilmen aus der Schweiz und dem europäischen Raum aus. Neben Jurypräsident und Synodalrat Tobias Grimbacher von der Katholischen Kirche und Johanna di Blasi, Mitarbeiterin des RefLab der reformierten Kirche(die in Vertretung von Andrea Marco Bianca, Vizepräsident des Kirchenrates in der Jury mitwirkt), sind die jüdische Theologin und Kulturjournalistin Brigitta Rotach, Regisseurin Sophia Rubischung und der Medienwissenschaftler Baldassare Scolari Mitglieder der Fachjury.

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Hier gehts zur Festrede von Klaus Petrus.