Kirche aktuell

Pilgern Auf dem Weg zu Gott oder sich selbst

Pilgern liegt im Trend – bei Alt und Jung, für kurze oder lange Zeit, per Velo oder zu Fuss. Hatte die Tätigkeit früher hauptsächlich religiöse Gründe, geht es heute vielfach darum, den Alltagsstress hinter sich zu lassen und auf dem Weg zur Ruhe zu kommen. Die Paulusakademie widmet dem Phänomen «Pilgern» aktuell verschiedene Veranstaltungen.
15. Februar 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Gleich drei Mal wird das Thema Pilgern im Februar und März in der Paulusakademie aufgegriffen. Im 2. März findet ein Podium mit dem Titel «Pilgern - Auf dem Weg zu Gott oder zu sich selbsst?» statt. Seit Anfang Februar sind im Rahmen von «Kunst im Haus» Skulpturen und Portraits des Künstlers Johann Kralewski zum Thema zu sehen. Am 25. Februar wird zudem das Theaterstück #JAKOB S WEG aufgeführt, in dem einem die Pilgerskulpturen von Johann Kralewski wieder über den Weg laufen. Wir haben mit der Autorin und Regisseurin des Stücks, Beatrice Mock, über das Pilgern gesprochen.

Beatrice Mock_Pilgertheater.jpg

Was bedeutet Pilgern für dich?

Pilgern ist für mich eine Tätigkeit: Wenn ich unterwegs bin, weil ich etwas suche, etwas nachgehe, was ich im Innern spüre. Manchmal ist das ein Wandern zu einem Ziel hin - sportlich, geografisch, mit anderen zu einem Ort. Aber ich verbinde mit Pilgern auch meinen inneren Weg, immer wieder zu spüren, stimmt das Leben, die Art wie ich lebe, noch?

Ich spüre eine Pflicht, immer wieder auf die Stimme in meinem Innern zu hören, was mein Herz sagt, was meine Mitmenschen sagen. Oft ist es also eher ein Anhalten und mich auf eine Bank setzen, damit ich das höre. Aber manchmal ist es auch ein Gehen. Das ändert sich. Wie das Wetter sich ja beim Pilgern auf dem Jakobsweg auch ändern kann.

Was war deine Motivation gerade ein Theaterstück zum Pilgern zu gestalten?

Ich habe die Anfrage zur Umsetzung des Stücks angenommen, weil ich die Spiritualität des Pilgerns mag und ihr innerlich sehr verbunden bin.

«Mich hat meine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche zum Gehen und Suchen gebracht - weil es immer wieder «nicht gestimmt» hat oder ich Sachen nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte im Leben.»

Ich habe auch angenommen, weil mich die Leute vom Organisationskommitee, immer wieder darauf angesprochen haben. Ihre Hartnäckigkeit gab mir irgendwann das Gefühl, dass es sein muss und dieses Stück genau jetzt von mir geschrieben werden will. Vielleicht eine Be-Rufung?

Welche Beziehung siehst du zwischen Zürich und dem Pilgern?

Was Pilgern mit Zürich zu tun hat? Ich habe Zürich durch meine Arbeit als Jugendarbeiterin im Hardquartier und später im Katholischen Medienzentrum als bunte, grosse, aus vielen Wegen bestehende Stadt kennengelernt. Immer wieder habe ich Wege, ÖV-Routen und Abkürzungen durch die Stadt gesucht und auch viele Menschen kennengelernt.

Allerdings haben wir Zürich nicht als speziellen Hotspot für unser Pilgerstück ausgewählt. Das Stück entstand im Auftrag der Pilgerherberge St. Gallen mit Menschen aus der Ostschweiz. Aber für uns geht die Region Ostschweiz bis Zürich. Und natürlich, gibt es auch Zürcher:innen, die interessiert an #JAKOB S WEG sind.

Bis zum 19. Februar ist die Anmeldung für die Aufführung des Stücks über die Paulusakademie möglich: 
Pilgerstück #JAKOB S WEG