Kirche aktuell

Podiumsabend in der Paulus Akademie Zürich Für ein würdevolles Lebensende

Wie möchte ich einmal sterben? Diese Frage berührt zutiefst. Und sie betrifft uns alle. Am kommenden Montagabend lädt die Spital- und Kliniseelsorge der katholischen Kirche Kanton Zürich in Kooperation mit der Paulus Akademie zu einem Podiumsgespräch zum Thema «Wie will ich einmal sterben? – Nachdenken über ein würdevolles Lebensende» ein.
07. November 2025 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Spitalseelsorgerin Silke Winkler begegnet in ihrer täglichen Arbeit Menschen in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen – und erfährt dabei, wie vielfältig die Vorstellungen von einem «würdevollen Lebensende» sind. Zuallererst sei es eine persönliche Frage. «Für die einen bedeutet Würde, selbstbestimmt zu bleiben und bei medizinischen Entscheidungen mitreden zu können. Andere wünschen sich vor allem, keine Schmerzen zu haben und möglichst viel Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen.»

Immer wieder erlebt Winkler, dass Menschen in Zeiten grosser Belastung sagen: «Ich mag nicht mehr», «Ich kann nicht mehr» oder «Lassen Sie mich doch sterben». Sie formulieren damit einen sogenannten Sterbewunsch. Diese  Äusserungen können entstehen, wenn Menschen Würde nicht konkret erfahren. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Würde verloren geht.

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Silke Winkler mit André Böhning, die gemeinsam die Handreichung «Ich kann nicht mehr» (2025) für Spitalseelsorgende geschrieben haben.

Die erfahrene Spitalseelsorgerin berichtet von einer jungen Frau, gerade einmal 28 Jahre alt, die stark, selbstbewusst und voller Pläne war, bis sie schwer und lebensbegrenzend erkrankte. Sie verlor nach und nach ihre Kraft, ihre Träume und Hoffnungen, schämte sich für die Entstellungen, die mit der Krankheit einhergingen. Sie sagte, sie halte dieses unwürdige Dasein und diese Schmerzen nicht mehr aus. Sie wollte mit Suizidhilfe sterben.

Angewiesensein und Hilfsbedürftig zu sein ist für viele Menschen mit einem Gefühl der Würdelosigkeit verbunden, so Winkler. Aus dem Gefühl der Würdelosigkeit können dann wiederum andere Gefühle wie Einsamkeit oder das Gefühl, anderen zur Last zu fallen, erwachsen.

Es wird deutlich: Würde ist zutiefst menschlich. Sie ist eng verbunden mit unserer Lebensgeschichte, unseren persönlichen Werten – und zugleich geprägt durch sich wandelnde gesellschaftliche Vorstellungen. Dieser Podiumsabend bietet Gelegenheit, über diese existenzielle Frage nachzudenken, Erfahrungen zu teilen und verschiedene Perspektiven kennenzulernen.

Veranstaltungen:

- Am Montag, 10. November, findet das Podium zum Thema «Wie will ich einmal sterben? Nachdenken über ein würdevolles Lebensende» statt. 19 bis 20.30 Uhr, Paulus Akademie, Pfingstweidstrasse 28, 8005 Zürich (Silke Winkler wird auf dem Podium zu Gast sein).

Wer das Thema vertiefen will, kann sich die Fachtagung am 4. Mai 2026 (9 bis 16.30 Uhr in der Paulus Akademie) schon heute vormerken. Titel: «Sterbewünsche und assistierter Suizid - Unterstützung für Seelsorgende».