Kirche aktuell

Kampfwahl ums Präsidium Spannende Wahlen für den Synodalrat

Die aktuelle Synodalratspräsidentin muss wegen der Amtszeitbeschränkung ihr Amt abgeben. Wer folgt ihr nach? Die Zürcher Kirche steht vor einer spannenden Wahl. Wir stellen alle Kandidierenden für die Exekutive der Körperschaft vor.
06. Juli 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Am 6. Juli wählt das Kirchenparlament, die Synode, die neue Exekutive für die Legislatur 2023 bis 2027. Das Parlament muss diesmal folgenreiche Entscheide treffen, denn es stellen sich zehn Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl für die neun zu vergebenden Sitze.

Quo vadis, Katholische Kirche Zürich?

Vor allem die Wahl für das Präsidium des Synodalrats verspricht Hochspannung. Mit Franziska Driessen-Reding verlässt eine Kirchenfrau das Kirchenschiff, welche mit ihrer offenen, toughen und gewinnenden Art das Bild der Zürcher Kirche als eine zeitgemässe, veränderungswillige und auch gesellschaftlich-politisch engagierte Glaubensgemeinschaft weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt und geprägt hat. Wer tritt in ihre Fussstapfen? Und welchen Kurs steuert der neue Kapitän? Dass es ein Mann sein wird, scheint jedenfalls klar, denn es gibt keine weibliche Kandidatur.

Gestern, Dienstag, stellten sich alle Kandidatinnen und Kandidaten in einem Hearing den Fragen der Mitglieder des Kirchenparlaments. Hier die Kurzporträts aller Kandidierenden.

Für den Synodalrat und das Präsidium kandidieren:

 

Raphael Meyer, Albis (bisher)

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Rechtsanwalt Raphael Meyer, Jg. 1982, leitet seit seinem Amtsantritt 2015 das Ressort Personal im Synodalrat und ist seit einem Jahr als Vizepräsident der Exekutive tätig. Er ist Vorstandsmitglied seiner Ortspartei Die Mitte. Sein politisches Engagement möchte er auch als Präsident des Synodalrats fortsetzen, um Synergien für das Engagement in der katholischen Kirche zu nutzen.

 

 

 

 

 

 

Lorenz Schmid (ohne Fraktion) (neu)

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Der Inhaber einer Apotheke in Zürich war von 2006 bis 2023 Kantonsrat für die CVP, später Die Mitte. Lorenz Schmid, Jg. 1965, möchte zur Weiter- und Neuentwicklung der Kirchen im Kanton Zürich beitragen. Seine gute Vernetzung in Politik, Regierung und Wirtschaft möchte er für die Kirche nutzen. Geprägt wurde er durch seine Schulzeit im Kollegium Engelberg. «Im Glauben gefestigt - der Kirche verpflichtet» würden ihn seine Söhne bezeichnen.

 

 

 

 

Für den Synodalrat kandidieren:

 

 

Tobias Grimbacher, Zürich (bisher)

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Der kulturinteressierte Meteorologe Tobias Grimbacher, Jg. 1975, ist seit 2019 für das Ressort Bildung und Kultur zuständig. Für ihn ist wichtig, dass Religion sichtbarer wird und die katholische Kirche selbstbewusster auftritt. Er möchte in den Vordergrund rücken, was die katholische Kirche im Guten ausmacht als Ort für Gemeinschaft.

 

 

 

 

 

 

 


Andreas Kopp, Oberland (neu)

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Als Bereichsleiter ist Andreas Kopp, Jg. 1969, für die Qualität und Sicherstellung von Güterzügen zuständig. Das Motto des ehemaligen Schweizer Gardisten lautet «Tradition verknüpft mit Innovation». Kopp kandidiert für den Sitz von Synodalrat Peter Brunner, der zurücktritt. Er ist Mitglied der Finanzkommission der Synode.

 

 

 

 

 

 

 

Vera Newec, Albis (bisher)

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Die Ärztin Vera Newec, Jg. 1961, leitete in ihrer ersten Amtsperiode das Ressort Jugend und Gesundheit, in der zweiten das neue Ressort Gesundheitswesen und Inklusion. Gut heisst für Newec, Probleme angehen, Konflikte austragen, Lösungen suchen und sich auch auf Kompromisse einlassen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Daniel Otth, Zürich (bisher)

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Seine Lebenserfahrung und seine persönliche Begeisterung für das Amt sind dem selbstständigen Immobilienverwalter, Jg.1960, Ansporn, weiterzumachen im Synodalrat. In seiner ersten Legislatur betreute er das Ressort Finanzen, in seiner zweiten Amtszeit das Ressort Soziales und Ökologie. Zurzeit arbeitet er auch an einer Dissertation zu «Demenzfreundlichen Kirchgemeinden».

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Thomas Schwyzer, Winterthur (neu)

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Erfahrung bringt Thomas Schwyzer, Jg. 1961, aus Führungspositionen in einem grossen Polizeikorps und zur Konzernsicherheit einer Grossbank mit. In der Ortspartei «Die Mitte» ist er seit Jahrzehnten aktiv. Soziales Engagement ist ihm auch ausserhalb der Politik ein grosses Anliegen. Von Beruf ist er Jurist und Rechtsanwalt. Er kandidiert für den freiwerdenden Sitz von Franziska Driessen-Reding.

 

 

 

 

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Martin Stewen, Vertreter der Seelsorgenden (bisher)
Der priesterliche Mitarbeiter der Kirchgemeinde St. Peter und Paul in Zürich, Jg. 1970, hat unter anderem seelsorgerische Erfahrung in Arabien gesammelt. Als Priester möchte er im Synodalrat die Sichtweise der Seelsorge wach halten. Er ist erst seit 2022 im Synodalrat und hat die Zuständigkeit für das Ressort Migrantenseelsorge übernommen.

 

 

 

 

 

 

 

Barbara Winter-Werner, Winterthur (bisher)

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Die Lehrbeauftragte für Medizinethik an der Uni Zürich, Jg. 1967, ist seit zwei Jahren im Synodalrat. Sie ist fasziniert von der Vielfältigkeit der katholischen Kirche und ist selbst auf beiden Seiten des dualen Systems unserer Kirche engagiert. Auf der pastoralen Seite leitet sie das Begegnungszentrum «Anhaltspunkt» in Winterhur. Im Synodalrat führt sie das Ressort «Ökumenische Seelsorge». 

 

 

 

 

 

 

 

Petra Zermin, Oberland (bisher)

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Die gelernte Volkswirtschafterin Petra Zermin, Jg. 1963, ist seit 2019 Synodalrätin und verantwortet das Ressort Jugend und junge Erwachsene. Gerne möchte sie die angestossenen Prozesse in einer weiteren Amtszeit begleiten. Sie ist auch offen für ein anderes Ressort. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Wahlen finden ihm Rahmen der konstituierenden Sitzung der Synode vom 6. Juli statt. Die Sitzung ist öffentlich.