Kirche aktuell

Monika Schmids Abschied «Wenn es dich nicht gäbe, müsste man dich erfinden.»

Es ist eine der Stimmen aus der Pfarrei St. Martin in Illnau-Effretikon an der Verabschiedung von Monika Schmid nach 37 Jahren. Und Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding doppelt auf der Pfarreiseite im forum nach: «Ich hoffe, dass wir auch künftig von Dir hören, denn wir brauchen Stimmen wie Deine!»
31. August 2022 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Zusammen mit anderen würdigt Franziska Driessen-Reding die Gemeindeleiterin Monika Schmid in kurzen Worten:

Noch immer geistert die Behauptung, Jesus habe nur Männer in Leitungsämter berufen, durch bischöfliche Erklärungen. Was für eine Blasphemie!

Und weiter: «Du, Monika, bist das beste Gegenbeispiel. Seit vielen Jahren leitest Du die Gemeinde in Effretikon, feierst Gottesdienste, tröstest Trauernde, begleitest Jung und Alt und gestaltest so lebendige Kirche in der Nachfolge Jesu. Mit Deinen öffentlichen Voten machst du anderen Mut und spendest Hoffnung. Mir persönlich hast Du so manches Mal die Augen geöffnet. Dafür danke ich von Herzen.»

Cornel Dora, Präsident der Kirchenpflege
«37 Jahre lang hat Monika Schmid das Pfarreileben in St. Martin geprägt.

Engagiert, profiliert und zukunftsgerichtet, die tollste spirituelle Fluglehrerin, die man sich denken kann.

Die Kirchenpflege dankt ihr dafür aus tiefstem Herzen.»
                      

+ Joseph Maria Bonnemain, Bischof von Chur

«Für deinen langjährigen Dienst und dein grosses Engagement zum Wohle der dir anvertrauten Menschen in Effretikon danke ich dir herzlich. Der Segen Gottes begleite dich stets auf deinem Lebensweg.»


Jacqueline Keune, Theologin/ Autorin

«Auch wenn wir kaum Kontakt hatten: Ich habe Monika Schmid als Weggefährtin erfahren. Es ging ihr nicht «bloss» darum, dass Frauen den Männern, den Priestern der Kirche gleichgestellt werden, dass sie die gleichen Rechte haben und die gleichen Dinge wie diese tun dürfen.

Monika ging und geht es um ein anderes, ganz anderes Gesicht von Kirche, das alle Benachteiligten im Blick hat und sich vorrangig den Armgemachten zuwendet.

Sie ist eine Theologin, die weiss, dass Jesus kein Priester war, sondern ein Prophet. Dass es ihm nicht um Kult ging, sondern um Befreiung. Darüber fühle ich mich mit Monika besonders verbunden.»

Willi Anderau, Kapuziner

«Monika pflegt zu sagen, was sie denkt. So prangerte sie als Wort zum Sonntag-Sprecherin die scheinheilige Doppelmoral der Kirche an, welche zwar Priester verurteile, wenn sie eine Partnerschaft eingehen, dafür aber die Täter von Kindsmissbrauch schone. Für den damaligen Churer Bischof Huonder war das zu viel. Er zitierte Monika zu einem Verhör. Als Beistand durfte ich ihr zur Seite stehen. Als wir die Kuh schon fast vom Eis hatten, erklärte Monika zu meinem Entsetzen, dass sie auch nichts gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften hätte.

Der Bischof schnappte nach Luft und fuchtelte mit Entzug der Missio.

Mit verbalen Spitzfindigkeiten gelang es uns dann doch noch, Monika aus der bischöflichen Gefahrenzone herauszuholen.»

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Monika Schmid übergibt ihren «Hirtinnenstab» ihrem Nachfolger Felix Hunger, künftiger Pfarrer in Illnau-Effretikon. Foto: Bruno Kessler

 

Monika Schmid verabschiedete sich auf der Pfarreiseite im forum mit diesen Worten:

«So viele Jahre gemeinsam auf dem Weg, soviel Getragen-Sein. So viele Jahre einfangen auf ein paar Zeilen … Einfach danken möchte ich für das gemeinsame Beten und Singen, Hoffen und Vertrauen, für das Ringen und Suchen. Danken möchte ich für Wertschätzung und heilende Sorgfalt. Jemand aus der Pfarrei hat mir geschrieben: «Freue dich am Gelungenen und segne das Schwierige!» Ein wunderbarer Gedanke. Danke, wenn Sie mich auch durch den Abschied begleiten.»

 

Hier gehts auf auf die Website der Pfarrei St. Martin in Illnau-Effretikon zum Abschied von Monika Schmid.

Hier können Sie Ausschnitte aus dem Abschieds-Gottesdienst  nachsehen und -hören, inklusive Predigt von Monika Schmid.