25 Jahre SPuR - Seelsorge für Polizei und Rettungskräfte Kirche mit Blaulicht
Schon in den frühen 1990er-Jahren entstand die Idee, eine spezielle Seelsorge für Polizei und Rettungskräfte anzubieten. Damals war der reformierte Pfarrer Patrice de Mestral Seelsorger in den Zürcher Polizeigefängnissen. Dort hat er erkannt, dass die ständigen Belastungen und traumatischen Einsätze bei den Einsatzkräften auch langfristig die psychische Gesundheit beeinträchtigen und sogar ihr Menschenbild massiv beeinflussen können. Er legte quasi den Grundstein für die heutige SPuR. Was zunächst als Projektstelle für die Stadtpolizei begann, ist heute unverzichtbarer Bestandteil bei den Zürcher Blaulichtorganisationen, da auch noch die Kantonspolizei Zürich und Schutz & Rettung Zürich als Träger der ökumenischen Stelle hinzukamen.
Einzigartig in der Schweiz
Heute darf die SPuR in Zürich auf eine über 25-jährige Geschichte zurückblicken. Das ist einzigartig in der Schweiz: Bis heute wurden insgesamt 130 Stellenprozent ausschliesslich für die SPuR bereitgestellt. Dazu gehört auch, dass wir Seelsorgende in die Ausbildung fix eingebunden sind, denn wir unterrichten Berufsethik sowohl in der Zürcher Polizeischule als auch in der Höheren Fachschule für Rettungsberufe. Das ist nicht selbstverständlich und hat auch mit dem Vertrauen zu tun, dass sich die Seelsorgenden in den vergangenen Jahren erarbeitet haben. Es ist wichtig, sich stetig Akzeptanz und Ansehen zu verschaffen, aber nicht im hierarchischen, sondern in einem zutiefst menschlichen Sinn.
Podium zum Berufsbild
Am 7. Mai feiert die SPuR ihr Jubiläum in Kooperation mit der Paulus Akademie. Wir laden ein zu einem Abend mit Kurzreferaten und Podium zum Thema «Vielfalt in den Blaulichtorganisationen». In einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft verändern sich auch die Anforderungen und Erwartungen an Polizei und Rettungskräfte. Wertewandel und Diversität machen auch vor den Einsatzkräften nicht halt. Sie sind heute mehr denn je ein Abbild der Gesellschaft, in der sie leben und arbeiten. Das bedeutet, dass sie mit Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kultur, Religion und Lebensweisen zu tun haben.
Seelsorge unterstützt
Diese Vielfalt bringt zahlreiche Chancen mit sich, aber auch Herausforderungen. Wer bei den Blaulichtorganisationen arbeitet, muss sich auf unterschiedliche Bedürfnisse einstellen, um gerecht, sensibel und respektvoll zu agieren. Das erfordert eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Themen wie interkulturelle Kompetenz, Gleichberechtigung und Toleranz. Gleichzeitig verändern sich auch die Werte innerhalb der Organisation selbst. Traditionen und Hierarchien werden hinterfragt, Offenheit für neue Ansätze wächst.
Dieses Jubiläum ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Anlass, um die Bedeutung der Seelsorge stärker hervorzuheben. Die Einsatzkräfte leisten täglich Grossartiges, oft unter extremen Bedingungen. Es ist unsere Aufgabe, ihnen die Unterstützung zu bieten, die sie brauchen – heute und in Zukunft.
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