Kirche aktuell

Fastenzeit Klimagerechtigkeit im Zentrum

In der ökumenischen Kampagne zur diesjährigen Fastenzeit steht die Klimagerechtigkeit im Mittelpunkt. Unser Lebensstil verursacht Treibhausgase, die den Klimawandel fördern. Wie können wir die Verantwortung dafür übernehmen? Wie können wir mit den Ländern des Südens, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, solidarisch sein? Die Fastenzeit lädt zur Besinnung und Umkehr ein.
18. Februar 2021 Katholische Kirche im Kanton Zürich

In der Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern fordert die Frage der sozialen Gerechtigkeit insbesondere die Menschen in wohlhabenden Ländern wie der Schweiz heraus, Lebensstil und Wirtschaften zu ändern. Wir sind uns bewusst, dass wir mit unserem Lebensstil zu viele Ressourcen verbrauchen und dabei sind, die Grundlage unseres Lebens zu zerstören – die Erde.

Unser Lebensstil. Unsere Verantwortung

Ein Blick auf den CO-2-Ausstoss, den nur schon die Massentierhaltung und unser Fleischkonsum verursacht, gibt zu Denken: Je nach Berechnungsart und Einbezug der Abholzung der Wälder für die Tierfutterproduktion ist die Massentierhaltung und der damit zusammenhängende Fleischkonsum für mindestens 25% der Schädigung unseres Planeten verantwortlich. An vielen Veranstaltungen wie Apéros der Kirchen wird Fleisch gegessen. Ist der Zusammenhang mit dem Klima bewusst? Ein Verzicht auf Fleisch könnte ohne grossen Aufwand schon viel bewirken. Ein Blick in die untenstehende Grafik kann zu Denken geben, denn ein 200 Gramm schweres Steak verursacht fast 60 Kg Co-2.

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Fleischkonsum und CO-2-Emissionen

 

Wer sich ins Thema vertiefen möchte, findet im Kampagnenmagazin viele praktische Impulse und weiterführende Unterlagen.

Psalmwort als Titel für das Fastentuch

Die Künstlerin Lilian Moreno Sánchez aus Chile lebt in Deutschland und hat das diesjährige Hungertruch gestaltet.

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Das MISEREOR-Hungertuch 2021/2022 „Du stellst meine Füsse auf weiten Raum“ von Lilian Moreno Sánchez © MISEREOR.

Das Tuch zeigt künstlerisch verfremdet ein Röntgenbild von zum Teil gebrochenen und verdrehten Knochen eines Fusses. Es stammt von einem Menschen, der bei den Demonstrationen im Oktober 2019 in Santiago de Chile verletzt wurde. Besonders junge Demonstrantinnen und Demonstranten wehrten sich dort gegen die steigenden Lebenskosten und die dadurch zunehmende soziale Ungleichheit.

Spitalseelsorgerin Veronika Jehle macht mit ihren Texten für das Meditationsheft erste lyrische Gehversuche. Der Titel des Hungertuches verweist auf Psalm 31,9 «Du stellst meine Füsse auf weiten Raum». In einem Interview unter dem Titel "Ist das Kunst oder kann das weg?" stellt sie fest, dass das "Hungertuch" auf den ersten Blick verwirrend sein mag, irritierend, komisch vielleicht sogar. Veronika Jehle: "Es lohnt sich, sich mit den verschiedenen Ebenen vertraut zu machen und sich auf seine Botschaft einzulassen."