Kirche aktuell

Missiofeier in der Kirche St. Anton in Zürich «Gott ist ein Gamechanger»

Fünf Personen bekamen neu die bischöfliche Beauftragung, als Seelsorgende im Bistum Chur tätig zu sein, vier davon sind im Kanton Zürich im Einsatz.
06. September 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Monika, Alexandra, Medea, Daniel und Alexander, wie sie der Bischof ansprach, feierten kürzlich den Empfang ihre «Missio Canonica». Im Rahmen eines Beauftragungsgottesdienstes am Samstag, 2. September, in der Pfarrei St. Anton in Zürich, wurde ihnen die Missio von Bischof Joseph Maria Bonnemain persönlich erteilt. Vier der Seelsorgenden sind im Gebiet des Kantons Zürich tätig:

- Monika Bieri in der Pfarrei St. Anton in Zürich
- Daniel Eichkorn in der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit in Rüti-Dürnten-Bubikon
- Alexander Ruch in der Pfarrei St. Josef in Winterthur und Medea Pathipat
- Pfarrei Herz Jesu, Zürich-Oerlikon

Ausserdem bekam Alexandra Brunner die Missio. Sie ist in der Pfarrei Hl. Theodul in Sachseln engagiert.

Mit Medea Pathipat (29) führte zhkath im Vorfeld der Missiofeier ein Gespräch. In der Pfarrei Herz-Jesu ist Medea Pathipat bereits seit über einem Jahr tätig. 

Frau Pathipat: Was ist Ihre Aufgabe in der Pfarrei?

Ich bin seit rund 1,5 Jahren in der Pfarrei Herz Jesu in Zürich-Oerlikon tätig. Hier arbeite ich in der Pastoral für junge Erwachsene, bin zuständig für die Firmvorbereitung und organisiere «Alphalive» für Erwachsene.

Was hat Sie dazu gebracht, Seelsorgerin werden zu wollen?

Schon als Kind hat mich der Glaube an Jesus Christus fasziniert. Auch Glaubensfragen haben mich bewegt. In der Kirche zu arbeiten, konnte ich mir trotzdem nicht vorstellen. Als ich dann aber für meine mündliche Maturprüfung in Latein die Johannespassion vom Lateinischen ins Deutsche übersetzte, habe ich realisiert, dass das Theologiestudium doch etwas für mich sein könnte.

Wie kamen Sie dann zur jetzigen Stelle?

Während des Theologiestudiums absolvierte ich ein Pfarreipraktikum. Die Arbeit dort hat mir viel besser gefallen, als ich dachte. Gegen Ende des Studiums hat sich dann die Möglichkeit aufgetan, gemeinsam mit einem mir bekannten Priester in einer Pfarrei anzufangen. So kam es, dass ich 1,5 Jahre in der Pfarrei Glattfelden-Eglisau-Rafz gearbeitet habe. Mein Pastoraljahr habe ich anschliessend in Zürich-Oerlikon absolviert.

Was zeichnet die Pfarrei Herz-Jesu aus, in der Sie jetzt tätig sind?

Ich fühle mich hier sehr wohl, zumal ich bis zum Alter von zehn Jahren in Zürich-Oerlikon aufgewachsen bin und mir Zürich darum vertraut ist. Die Pfarrei Herz Jesu Oerlikon empfinde ich als lebendig und auch die gute Durchmischung der Generationen hier gefällt mir sehr. Wir sind im Aufbruch, wagen Neues und überlegen gemeinsam, wohin wir mit der Pfarrei gehen wollen.

Was ist Ihre Vision?

Ich träume davon, dass in unserer Pfarrei immer mehr Menschen – von Jesus Christus berührt und von der Glaubensfreude entzündet – andere Menschen einladen, Gott zu erfahren. Denn Gott ist für mich ein «Gamechanger». Er verändert alles.

Was bedeutet Ihnen die Missio?

Um ehrlich zu sein, habe ich habe mich schon vorher gesendet gefühlt. Das hat mich von Anfang an bei meinem Engagement in der Kirche begleitet. Alle Getauften sind berufen und gesandt, Verantwortung in der Gesellschaft und der Kirche zu übernehmen.  Es ist schön, das mit der Missio ausgedrückte Vertrauen in mich zu erfahren.

Was meinen Sie damit, dass Sie sich vorher schon «gesendet» gefühlt haben?

Ich wusste vorher schon um meine Sendung, mich für das Reich Gottes zu engagieren. Ich war in der Jubla, war Ministrantin, später Blauringleiterin und leitete einige Jahre die ARGE  Weltjugendtag. Ich freue mich, meinen Glauben, meine Erfahrung und meine Talente  einzubringen in dem, was ich tue.

Möchten Sie einmal Pfarrerin werden?

Ich bin überzeugt, dass ich als Laie einen anderen Zugang zu den Menschen habe. Es ist mir sehr wichtig, dazu beizutragen, dass möglichst alle Getauften und Gefirmten ihre Sendung entdecken und sich mit ihren einzigartigen Stärken in der Kirche einbringen. Sie alle gehören zur Gemeinschaft der Kirche und wenn sie sich nicht einbringen, fehlt allen etwas.

Haben Sie manchmal auch Zweifel?

Wenn ich diese habe, dann versuche ich, sie Gott zu übergeben. Ich bringe sie im Gebet vor Gott. Gott hat mir immer geantwortet, auch wenn noch nicht alle Fragen beantwortet sind. Es ist zentral für mich, Gott immer wieder neu an die erste Stelle meines Lebens zu setzen.

Fühlen Sie sich auch als Frau wohl in der katholischen Kirche?

Ja. Frauen sind unersetzlich in der Kirche. Männer ebenso. Ich fühle mich sehr wertgeschätzt und freue mich, dass ich mich mit meinen Gaben in der Kirche einbringen darf.

 

Die Predigt zum Beauftragungsgottesdienst von Bischof Bonnemain finden Sie hier.