Kirche aktuell

Paulus Akademie wohin? Ort der Gastfreundschaft, des Dialogs und des Humors

Seit knapp einem Jahr ist Csongor Kozma Direktor der Paulus Akademie und bekennt im Interview mit Raphael Rauch von kath.ch freimütig: «Ja, wie die ganze Welt stecken auch wir in einer Krise.»
23. Juli 2021 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Mit der Krise meint Kozma Corona, von der wir alle in der einen Art und Weise betroffen sind. Auch er rechnet mit einer vierten Welle und plant dementsprechend hybrid – mit Veranstaltungen vor Ort und Online-Formaten.

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Direktor Csongor Kozma, vor dem Eingang der Paulus Akademie. Foto: Aschi Rutz  

Akademie mit Gastgeberrolle

Zusätzlich steht die Paulus Akademie seit Jahren in der Kritik, wenn es um die Ausrichtung der Bildungsstätte geht. Csongor Kozma versteht die Wehmut der Leute, die auf die glorreiche Zeit der Akademie im letzten Jahrhundert zurückschauen und stellt fest: «Aber wir sind nun im Jahr 2021! Wir haben nicht mehr den Rückenwind des Zweiten Vatikanischen Konzils. Deswegen müssen wir uns anders aufstellen.» Klar bleibt für ihn die Ausrichtung:

«Die Paulus Akademie ist eine Akademie für alle – anspruchsvoll, aber nicht elitär!»

Die Akademie sei ein Ort des Dialogs, wo es um Gastfreundschaft, Austausch und Vernetzung gehe. «Wir begrüssen in der Paulus Akademie nicht irgendwelche Kunden oder Interessierte. Wir empfangen Gäste, mit denen wir einen echten Austausch pflegen wollen. Wir haben tolle Räumlichkeiten und sind gerne Gastgeber.»

Ort des Dialogs

Zur Strategie der Paulus Akademie an der Pfingstweidstrasse in Zürich gehört, dass sie ein Ort des Dialogs ist. Ein guter Dialog ist für Kozma dort gegeben, wo Menschen zusammenkommen und Beziehungen entstehen, wenn der Funke überspringt und etwas Neues entsteht. Mit Blick beispielsweise auf die Klima-Krise bedeutet dies für den Akademie-Direktor:

«Kein ‘Arena’-Schlagabtausch, sondern ein Vernetzen der vielen kirchlichen Player, die sich in der Klimafrage engagieren – und bei uns vor Ort konkrete Schritte zum Handeln erarbeiten. Wir haben keine eindeutigen Antworten. Aber wir versuchen die richtigen Fragen zur Zeit zu stellen und einen Ort des Dialogs zu bilden.»

Humor als wichtige Tugend

Csongor Kozma würde gerne selbst mehr Veranstaltungen organisieren. «Aber die Management-Aufgaben haben mich komplett gefordert. Ein Beispiel, das vielleicht meine Handschrift mitträgt, ist eine Veranstaltung mit Ralf König.» Ausgerechnet mit dem schwulen Comic-Zeichner? Kozma dazu:

«Erstens ist gemäss Aristoteles Humor – neben Wahrhaftigkeit und Freundlichkeit – eine wichtige ethische Tugend in der Kommunikation mit anderen. Und zweitens hat Ralf König verschiedene Seiten. Er hat auch eine Bibel-Trilogie geschaffen, die sich im dritten Teil ausführlich mit Paulus auseinandersetzt. Insofern passt das gut zu unserem Ort des Dialogs.»

Das ganze Interview auf kath.ch mit Csongor Kozma lesen Sie hier.

Ein Gespräch mit dem Akademie-Direktor finden Sie auch in der Oktober 2020-Ausgabe des Informationsblattes.