Kirche aktuell

Flüchtlingstag An verstorbene Flüchtlinge erinnern

Aus Anlass des Internationalen Flüchtlingstages am 20. Juni erinnern Gedenkfeiern in zehn Schweizer Städten an die verstorbenen Menschen, die auf der Flucht aus ihrer Heimat Richtung Europa ihr Leben lassen mussten.
11. Juni 2021 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Die breit angelegte Aktion "Beim Namen nennen" tragen rund 130 Organisationen mit. Sie prangern die Tatenlosigkeit Europas und der Schweiz an. Sie bezeichnen es als Skandal, dass die Europäische Union, die europäischen Nationen und die Schweiz beinahe tatenlos zuschauen, wie Tausende Flüchtlinge grundlos sterben und Hundertausende unter erbärmlichen Umständen in unzähligen Camps an den europäischen Aussengrenzen leben. 

Über 44'000 Tote sind vermerkt auf der «List of Death» von UNITED – diese Zahl beziffert nur die dokumentierten Fälle. Das Netzwerk “UNITED for Intercultural Action – European network against nationalism, racism, fascism and in support of migrants and refugees” (http://unitedagainstrefugeedeaths.eu) stellt diese Liste zusammen. Sie besteht aus den Daten ihrer rund 550 Mitglieder-Organisationen in 48 Ländern.

Im Rahmen des Internationalen Flüchtlingstags werden in 24-stündigen Gedenkfeiern in zehn Schweizer Städten alle Namen der Verstorbenen gelesen und auf Stoffstreifen geschrieben. 

Aktionen auch in Zürich

44 000 individuell beschriftete Stoffstreifen mit Namen und Todesursache wehen ab dem kommenden Samstag (19. Juni) um Fraumünster und Wasserkirche. Sie werden im Gedenken an die Verstorbenen an Schnüren an den Fassaden der Kirchen befestigt.

Es wird eine eindrückliche Installation, ein für die Öffentlichkeit sichtbares Mahnmal, erwartet. Gleichzeitig werden in der Wasserkirche von Freiwillig Engagierten die Namen der Verstorbenen gelesen, unterbrochen von künstlerischen Beiträgen. Um 16.00 Uhr richten sich die Veranstalter auf der Gemüsebrücke mit Reden an die Öffentlichkeit. 

Auch rufen die Veranstalter auf, Postenkarten an die National- und Ständeräte des Wohnkantons zu schicken, mit der Bitte und Aufforderung, die Schweiz zu einem sicheren Hafen zu machen. 

Verschiedene Kulturprojekt begleiten die Aktion "Beim Namen nennen". Am Sonntag, 20. Juni, schliessen die Aktionstage in Zürich mit Beteiligten aus verschiedenen Kulturen, Kirchen und Religionen im Offenen St. Jakob mit einem interreligiösen Gottesdienst ab (Beginn 16 Uhr). 

Hier ist das gesamte Programm in Zürich zu finden.