Glaube & Feiern

Eucharistie / Kommunion

Am Sonntag, dem Tag der Auferstehung von Jesus Christus, versammeln sich weltweit Christen in dessen Namen zum Gottesdienst. In der Feier der Heiligen Messe wird aus der Bibel vorgelesen. In der Kommunion feiert die versammelte Gemeinde die Gegenwart von Jesus in Brot und Wein.

Nach Taufe und Firmung zählt die Eucharistie zu den Sakramenten, die einen Menschen in den katholischen Glauben und in die katholische Kirche einführen («Initiationssakramente»).  Die Eucharistiefeier vergegenwärtigt das Geschehen des letzten Abendmales. Jesus nahm Brot, reichte es einen Jüngern und sagte: «Das ist mein Leib», und beim Wein «Das ist mein Blut » (Markus 14, 17-25) und  gab ihnen dann den Auftrag: «Tut dies zu meinem Gedächtnis» (1. Korinther 11, 23-25).

Im katholischen Glauben erinnern wir uns an das letzte Abendmahl und glauben, dass in der Eucharistiefeier Brot und Wein zu  Leib und Blut Christi gewandelt werden und Christus im Empfang der Kommunion so ganz real anwesend ist. In der Eucharistiefeier stiftet Jesus Gemeinschaft.

Die Kommunion erinnert die Christen jedes Mal aufs Neue an das Leben, den Tod und die Auferstehung von Jesus.

Wer kann die Kommunion empfangen?

Wer das Sakrament der Eucharistie empfangen will, muss getauft und in der Lage sein, «normales» Brot vom eucharistischen Brot zu unterscheiden. Voraussetzung für den Empfang der Kommunion ist auch der Glaube, dass Jesus in den gewandelten Gaben von Brot und Wein wirklich mit Leib und Blut gegenwärtig ist.

In der Regel dürfen in der katholischen Eucharistiefeier nur katholische Christen die Kommunion empfangen. Im Kanton Zürich gibt es viele konfessionsverbindende Partnerschaften. Die Gastfreundschaft in konfessionsverbindenden Ehen ist ein wichtiges seelsorgerliches Anliegen, zu dem auf ökumenischer Ebene schon lange pastoraltheologische Überlegungen gemacht werden, die sich auf einen redlich überprüften Gewissensentscheid beziehen. Die katholische Kirche im Kanton Zürich und die evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Zürich haben unter Federführung von Weihbischof Peter Henrici und dem verstorbenen Kirchenratspräsidenten Ruedi Reich in ihrem Ökumenebrief von 1997 einen Ausweg versucht und festgehalten:

«In manchen Gemeinden beider Konfessionen wird schon heute als Vorwegnahme dieser Einheit eucharistische Gastfreundschaft geübt. Sinn dieser Gastfreundschaft kann es nicht sein, dass Menschen unvorbereitet am Mahl teilnehmen. Vielmehr soll das Gewissen jedes und jeder Einzelnen respektiert werden, damit sie nach redlicher Selbstprüfung im Sinne ihrer Konfession am Mahl teilnehmen.»

Eucharistie? Messe? Kommunion?

  • «Eucharistie» ist ein Begriff aus dem alten Griechisch und bedeutet soviel wie «Danksagung». Dankbarkeit und Freude stehen im Mittelpunkt der Eucharistiefeier, von da her hat sie auch ihren Namen. gebete, Worte und Lieder sind geprägt von dieser Dankbarkeit. Herzstück der Feier ist das eucharistische Hochgebet, in dem durch den Dienst des Priesters im grossen Lob- und Dankgebet die Gaben von Brot und Wein sich in Leib und Blut Christi wandeln.
  • «Kommunion» nennt man den Empfang von Leib und Blut Christi unter den Gestalten von Brot und Wein in der Eucharistiefeier. Der griechische Begriff «koinonia» wie das Lateinische «communio» lassen sich mit «Gemeinschaft» übersetzen. Alle werden in der Kommunion zu einer grossen Glaubensgemeinschaft zusammengeschlossen und bildet einen einzigen Leib. So stiftet die Kommunion eine sakramentale Gemeinschaft zwischen Christus und dem einzelnen Gläubigen sowie der Gläubigen untereinander.
  • «Messe» ist eine andere Bezeichnung für die Eucharistiefeier. Das Lateinische «Missa» meint jedoch noch mehr, nämlich auch den Auftrag, als Christ und Christin die Botschaft von Jesus in die Welt hinauszutragen.

Katholisches Verständnis der Eucharistie

Nach römisch-katholischem Verständnis ist Jesus in den gewandelten Gaben von Brot und Wein mit Leib und Blut gegenwärtig (Realpräsenz). Im Auftrag von Christus und im Namen der ganzen Gemeinde bittet der Priester im Hochgebet um den Heiligen Geist, dass er die Gaben wandle. Nach dieser Wandlung (Konsekration) bleiben zwar Brot und Wein in der äusserlichen Materie gleich, sind aber in der inneren Substanz Leib und Blut Jesu.

Reformiertes Verständnis des Abendmahles

Der Reformator Martin Luther wandte sich vor 500 Jahren gegen die Lehre, dass durch die Wandlung Brot und  Wein dauerhaft zu Leib und Blut Christi werden. Für ihn ist die Wandlung nur im Akt des gottesdienstlichen Geschehens gegeben. Andere Reformatoren verstehen die Wandlung rein symbolisch als Zeichen (Calvin) oder als einfaches Gedächtnis (Zwingli).

Wie läuft eine Messe ab?

Die Eucharistiefeier steht im Zentrum liturgischen Lebens. Sie bringt die feiernde Gemeinde mit Gottes Wort in Berührung und vergegenwärtigt Jesus Christus – sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung. Die Eucharistiefeier folgt einem festgelegten Ablauf:

  • Eröffnung
    • Einzug und Verehrung des Altares
    • Begrüssung der Gemeinde
    • Allgemeines Schuldbekenntnis (Bussakt)
    • Kyrie (Herr, erbarme dich)
    • Gloria (Lob)
    • Tagesgebet 

  • Wortgottesdienst
    • Erste Lesung (Bibekltext aus dem Alten Testament)
    • Antwortpsalm (Erster Zwischengesang)
    • Zweite Lesung (Bibeltext aus dem Briefen in der Bibel)
    • Ruf vor dem Evangelium (Zweiter Zwischengesang)
    • Evangelium (Bibeltext aus dem neuen Testament)
    • Homilie (Predigt)
    • Credo (Glaubensbekenntnis)
    • Fürbitten (Allgemeines Gebet)
       
  • Eucharistiefeier
    • Gabenbereitung
    • Gabengebet
    • Das Eucharistische Hochgebet
    • Präfation
    • Sanctus (Heilig-Lied)
    • Hochgebet
    • Kommunion
    • Vaterunser
    • Friedensgebet und Friedensgruss
    • Brotbrechung und Agnus Dei (Lamm Gottes)
    • Einladung zur Kommunion
    • Kommunionspendung
    • Schlussgebet 

  • Entlassung
    • Segen
    • Entlassung

Wer darf die Eucharistiefeier leiten?

Der Eucharistiefeier darf nur ein geweihter Priester (also: Mann, siehe Thema Weihe) vorstehen. Die katholische Lehre begründet dies damit, dass Jesus keine Frauen in den Kreis der zwölf Jünger berufen hat.