Glaube & Feiern

Ehe / Hochzeit

Am Anfang steht die Liebe zweier Menschen. Gemeinsame Erfahrungen und eine wachsende Nähe führen zum Wunsch nach Verbindlichkeit. Die Verliebten möchten öffentlich zeigen: Wir gehören zusammen! Mit der kirchlichen Trauung - dem Sakrament der Ehe - hoffen sie auf den Segen Gottes.

 

«Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.» (1. Joh 4,16)

Ein Traugottesdienst in einer katholischen Kirche ist ein schöner und ganz besonderer Anlass für ein Paar. Und Grund zu feiern. Durch das Ja-Wort bei der Trauung versprechen die Brautleute einander Liebe und Treue - ein  Leben lang und aus freiem Entschluss. 

 

Was bedeutet eine katholische Trauung?

Nach katholischem Verständnis schliessen die Eheleute einen Bund fürs Leben. Ihre Partnerschaft, ihre Liebe und Treue sollen ein Zeichen sein für die Liebe Gottes. Deshalb ist die kirchlich geschlossene Ehe ein Sakrament – zeichenhaft und unauflöslich.

Mit der Trauung in der Kirche bringt ein Paar zum Ausdruck, dass dies nur gelingen kann im Vertrauen auf Gottes Hilfe und seinen Segen für den gemeinsamen Weg. Auf sein Ja-Wort zu jedem der beiden einzelnen und zu ihrer Beziehung antworten die Brautleute mit ihrem Ja-Wort zueinander und zu Gott. Dieses sakramentale Geschehen ist ein Zeichen der besonderen Gegenwart Gottes. Die Eheleute spenden sich gegenseitig das Sakrament, der Priester oder Diakon bestätigt das öffentliche Versprechen.

Was bedeutet das Eheversprechen? 

Die kirchliche Hochzeit ist nach katholischem Verständnis das sichtbare Zeichen zweier Menschen, die vor Gott und ihren Mitmenschen öffentlich bekunden, in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhalten zu wollen. Und sie ist die zum Fest gewordene Bitte um Gottes Unterstützung für diesen Plan.  Dafür gibt es äussere Zeichen wie das gegenseitige Eheversprechen («...ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens, in guten und in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit. Bis das der Tod uns scheidet.») und die Segnung des Paares. 

Auch das Segnen der Ringe und der Ringtausch ist ein Element des katholischen Rituals. Die Ehepartner sagen dabei: «Trag`   diesen Ring als Zeichen meiner Liebe und Treue!» und bekunden damit den unauflöslichen Bund, den sie damit schliessen.

Wir wollen katholisch heiraten. Was müssen wir tun? 

Nehmen Sie frühzeitig Kontakt mit dem Pfarramt Ihres Wohnorts Kontakt auf, um mit den Seelsorgenden das Hochzeitsdatum und den Ort der Trauung zu vereinbaren. Die Seelsorgenden legen grossen Wert auf eine sorgfältige Vorbereitung der Eheschliessung. Dafür bieten wir auch spezielle Kurse an. (Hier finden Sie die Kurse des Katholischen Eheseminars)

Hier finden Sie Ansprechpersonen in Ihrer Pfarrei

Mein Partner/meine Partnerin ist nicht katholisch. Können wir katholisch heiraten? 

Grundsätzlich ist es möglich, Menschen anderer Konfessionen oder Religionen in einer katholischen Kirche zu heiraten. Vor der Eheschliessung ist die Zustimmung der Kirche einzuholen. Hiermit möchte die Kirche sichergehen, dass die Verschiedenheit in Konfession oder Religion die Glaubenspraxis der Eheleute bewahrt.

Die konfessionsverbindende Ehe (z.B. zwischen einer reformierten Frau und einem katholischen Mann) ist heute für fast die Hälfte aller Paare in der Schweiz  eine Selbstverständlichkeit. Die Kirchen erkennen die Trauungsformen gegenseitig an. Auf Wunsch der Brautleute können sich Pfarrer der katholischen und der reformierten Kirchen gemeinsam an einer Trauung beteiligen. Die sogenannte «ökumenische Trauung» ist aber leider keine echte gemeinsame Trauung. Das Brautpaar muss zwischen verschiedenen Formen entscheiden. Auf jeden Fall ist die Mitgliedschaft mindestens eines Partners in der reformierten oder katholischen Landeskirche Voraussetzung für eine kirchliche Trauung.

Können wir ausserhalb einer Kirche kirchlich heiraten? 

Die Trauung findet im Normalfall in einer Kirche oder Kapelle statt, denn es handelt sich ja um eine kirchliche Handlung. Andere Orte wie zum Beispiel in der freien Natur oder einem für das Brautpaar wichtigen Orten können nur in begründeten Ausnahmefällen genehmigt werden. Hierzu muss mit Hilfe des Seelsorgers das bischöfliche Ordinariat um Erlaubnis angefragt werden.

Wieviel kostet ein Traugottesdienst? 

Die Kirche an Ihrem Wohnort steht Ihnen  kostenlos zur Verfügung. Wenn Sie eine Kirche oder Kapelle an einem anderen Ort wünschen, ist eine frühzeitige Reservation bei dem jeweiligen Pfarramt nötig. Beliebte Hochzeitskirchen sind oft weit im Voraus ausgebucht. Liegt die Wunsch-Kirche für die Trauung ausserhalb des Wohnortes des Ehepaars, fallen in der Regel Spesen an für den Sigristendienst, Orgeldienst, Blumenschmuck etc.

Können wir die Feier mitgestalten?

Ja - unbedingt!  Im Vorfeld der kirchlichen Hochzeit führen Sie mit der Person, die Ihre Trauung leitet, ein Gespräch. Dabei geht es um die gemeinsame Vorbereitung und die inhaltliche Gestaltung der Feier. Hier können Sie über Bibel-Stellen, Fürbitten oder auch die Lieder im Gottesdienst sprechen. Bei einer katholischen Trauung ist im Rahmen dieser Gespräche unter anderem ein Ehedokument auszufüllen.

Ich war bereits einmal verheiratet. Kann ich ein zweites Mal kirchlich heiraten? 

Grundsätzlich gilt die katholische Ehe als unauflöslich. Eine zweite Ehe ist deshalb aus kirchlicher Sicht nicht möglich. Ist einer der Ehepartner verstorben, löst sich mit dem Tod das Eheband auf. Dann ist selbstverständlich eine neue Eheschliessung möglich.

Ist eine Ehe gescheitert und geschieden, kann die Gültigkeit durch ein kirchliches Gericht geprüft werden. Je nach Umständen wird diese Ehe für ungültig erklärt. Dann ist eine kirchliche Heirat wieder möglich. Diese Abklärungen trifft das bischöfliche Offizialat

Müssen wir Kinder wollen, um kirchlich heiraten zu dürfen?

Die Ehe ist ein Bund, durch den Mann und Frau miteinander die Gemeinschaft des ganzen Lebens begründen, die auf das Wohl der Eheleute und die Erziehung von Kindern hingeordnet ist. Die grundsätzliche Bereitschaft, für Kinder offen zu sein, ist eine der Voraussetzungen für eine gültige Eheschliessung. Im Trauritus wird gefragt: «Sind Sie beide bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott Ihnen schenken will?» 

Ich bin katholisch und möchte in einer reformierten Kirche heiraten - ist das möglich?

Wenn Ihre Partnerin/Ihr Partner reformiert ist, können Sie sich in einer reformierten Kirche trauen lassen. Die Eheschliessung wird dann katholischerseits anerkannt. Es ist auch möglich, dass Seelsorgende der beiden Konfessionen die Trauung leiten. 

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem

Pfarrer vor Ort

Wir sind ein gleichgeschlechtliches Paar. Können wir katholisch heiraten?

Jede echte Liebe, die in Treue und Verantwortung zur Partnerin oder zum Partner gelebt wird, ist wertvoll. Das kirchliche Sakrament der Ehe ist aber der Lebensgemeinschaft von Mann und Frau vorbehalten. Insofern kennt die katholische Kirche keine Trauung für gleichgeschlechtliche Paare. Jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, darf aber einen kirchlichen Segen empfangen im Vertrauen auf Gott, der jeden Menschen so annimmt, wie er ist.

Als Unterstützung bietet die katholische Kirche respektvolle seelsorgerliche Begleitung an. Einen in der Kirche gespendeten Segen kann jeder Mensch in jeder Lebenssituation empfangen.  Wenden Sie sich an eine Seelsorgerin oder einen Seelsorger Ihres Vertrauens.

Mein Partner/meine Partnerin ist nicht getauft. Können wir katholisch heiraten? 

Die katholische Trauungsliturgie sieht die Möglichkeit einer Trauung zwischen einem gläubigen Partner und einem ungetauften Partner ausdrücklich vor und bietet dafür eine spezielle Form an, die die unterschiedlichen Einstellungen dem Glauben gegenüber berücksichtigt. Sofern Sie selber römisch-katholisch sind, steht einer kirchlichen Trauung grundsätzlich nichts im Weg, es stellen sich jedoch besondere Fragen: Was bedeuet für Sie eine Trauung in der Kirche? In welcher Weise kann Ihr Partner / Ihre Partnerin  dieses Verständnis teilen? Wir empfehlen auch eine vertiefte Diskussion darüber, welchen Stellenwert Religion und der Glaube für Sie hat - und wie Sie das in Ihrer Ehe leben möchten.

Für eine Trauung ist wichtig, dass das katholische Eheverständnis gewahrt bleibt. Vorausgesetzt wird dabei, dass der ungetaufte Partner den Glauben seines christlichen Partners respektiert. Der Seelsorger achtet darauf, dass der nichtgetaufte Partner bei der Trauung keine Texte sprechen muss, die seinem Gewissen oder seiner Überzeugung widersprechen.

Mein Partner/meine Partnerin gehört einer anderen Religion an. Können wir katholisch heiraten? 

Grundsätzlich ist es möglich, Menschen anderer Konfessionen oder Religionen in einer katholischen Kirche zu heiraten. Vor der Eheschliessung ist die Zustimmung der Kirche einzuholen. Hiermit möchte die Kirche sichergehen, dass die Verschiedenheit in Konfession oder Religion die Glaubenspraxis der Eheleute bewahrt.

Interreligiöse Ehen gehören heute in der Schweiz zum Alltag. Brautpaare mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit (z.B. Muslim - Christin) heiraten aber meist nur zivil. Eine religiöse Trauzeremonie, in der zwei Religionen gleichberechtigt berücksichtigt werden, ist nicht möglich. Die Kirchen ermutigen statt dessen die christlichen Partner, ihre Glaubensüberzeugung zu leben und diejenige des Gegenübers zu achten. Auf dieser Basis ist, wenn ein gemischt-religiöses Paar dies wünscht, auch eine christliche Trauung möglich. Die Achtung der anderen Religion kann in der Trauliturgie ausgedrückt werden beispielsweise auch dadurch, dass ein Vertreter der anderen Religion mitwirkt.

Wichtig ist, dass das katholische Eheverständnis gewahrt bleibt. Vorausgesetzt wird dabei, dass der Nichtchristliche Partner den Glauben seines christlichen Partners respektiert. Der Seelsorger achtet darauf, dass der Partner einer anderen Religion bei der Trauung keine Texte sprechen muss, die seinem Gewissen, seiner Religion oder seiner Überzeugung widersprechen.

Für die besonderen Fragen, die in einem interreligiösen und -kulturellen Zusammenleben entstehen, gibt es verschiedene Beratungsstellen.

Mein Partner/meine Partnerin ist aus der Kirche ausgetreten. Können wir trotzdem katholisch heiraten? 

Sofern Sie selber römisch-katholisch sind, steht einer kirchlichen Trauung grundsätzlich nichts im Weg, es stellen sich jedoch besondere Fragen: Was bedeuet für Sie eine Trauung in der Kirche? In welcher Weise kann Ihr Partner / Ihre Partnerin  dieses Verständnis teilen? Wir empfehlen auch eine vertiefte Diskussion darüber, welchen Stellenwert Religion und der Glaube für Sie hat - und wie Sie das in Ihrer Ehe leben möchten.

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