Häusliche Gewalt Mehr Männer von Frauen geschlagen
Herabwürdigungen, Beschimpfungen, Drohungen – klischeebedingt wird angenommen, dass Männer zu Hause eher psychischer Gewalt ausgesetzt sind. Die Zahlen zeigen jedoch, auch physische Angriffe auf Männer nehmen zu.
Wie die NZZ Anfang 2024 in einem Artikel hinter der Bezahlschranke schrieb, waren etwa 3400 Männer von häuslicher Gewalt betroffen. Sie machen damit 29,8 Prozent aller Opfer aus. Die Gewalt kennt dabei keine Grenzen – Schlägen, Messerattacken, in Extremfällen sogar Tötung.
«Gegen «Die» wirst du dich ja wehren können.
Warum schlägst du nicht einfach zurück?»
Betroffene Männer haben immer noch einen schweren Stand in der Gesellschaft. Das Thema wird heruntergespielt oder belächelt.
Ein Ort zum Durchschnaufen
In Zürich, Luzern und Bern bietet die private Initiative ZwüscheHalt betroffenen Männern und auf Wunsch auch ihren Kindern Orte, an denen sie Schutz und Unterstützung finden.
Der Katholischen Kirche im Kanton Zürich ist es ein Anliegen, die «Männer- und Väterhäuser» des Vereins finanziell zu unterstützen. Die Häuser nehmen die Männer auf, welche häusliche Gewalt erfahren haben, und bieten ihnen Ruhe und professionelle Unterstützung.
596 Aufenthaltstage verzeichnete das Haus in Zürich in 2024. Im vorangegangen Jahr waren es mit 1535 über doppelt so viele. Hinzu kamen in beiden Jahren jeweils rund 115 Beratungen per Telefon oder E-Mail.
Das Thema sichtbar machen
Mit einer Kampagne möchte der Verein ZwüscheHalt jetzt das sensible Thema verstärkt in den Fokus rücken. Ab dem 3. Juni wird das Kampagnenvideo auf Bildschirmen im Nahverkehr, in den Tankstellenshops und Postfilialen im Raum Zürich zu sehen sein.
Anlaufstellen für Betroffene und ihr Umfeld
- Beratungsangebote und Männerhäuser von ZwüscheHalt
- Angebote der Opferhilfe Schweiz
- Beratungs- und Informationsangebot des Männebüro Züri
- Angebote der Opferberatung Zürich
Kommentare anzeigen