Kirche aktuell

Die sieben letzten Worte

Konzert des Kirchenorchesters Oberwinterthur unter der Leitung von Peter Grob und dem Exil-Schweizer Daniel Schnyder am Saxophon: Joseph Haydn Hob. XX:1B / Daniel Schnyder - Echo aus dem Jetzt.
  • Wann 17. März 2024 von 17:00 bis 18:00 (Europe/Zurich / UTC100)
  • Wo Klosterkirche, Kappel am Albis
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Joseph Haydn schuf die Orchesterfassung seiner «Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze» im Jahr 1786 im Auftrag der Stadt Cádiz für eine Karfreitagsandacht. Auch die Bearbeitung für Streicher entstand in diesem Zeitraum. Nebst zwei Ecksätzen, einer Introduktion und einem Erdbeben, besteht das Werk aus sieben Sonaten. Eröffnet wird jede Sonate mit der musikalischen Deklamation der entsprechenden lateinischen Worte aus den Evangelien und entwickelt dann aus diesen sprachgezeugten Anfangsmotiven die Musik. Im Zentrum des symmetrisch aufgebauten Werks steht die Frage: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» Haydn komponiert bildreich, benutzt eine Vielfalt an Klangfarben, grelle dynamische Kontraste, kühne harmonische Wendungen und einen Fundus an theatralischen Gesten, um die emotionale Tiefe und Spiritualität in Musik darzustellen und die Sieben letzten Worte möglichst wahr wiederzugeben — wortlos, als meditativen Kommentar zum Bibelwort.

Haydn wollte, dass die einzelnen Sonaten bei der Aufführung abgesetzt werden, damit die Zuhörenden im Voraus die Worte auf sich wirken lassen können. — Diese Idee greift der Saxophonist Daniel Schnyder auf. Er verarbeitet die musikalischen Motive und Worte in kleinen Intermezzi und spielt uns ein «Echo aus dem Jetzt».

Dieses Aufführungskonzept entstand ursprünglich für das Carmina Quartett und im Jahr 2020 wurde es zusammen mit dem Kirchenorchester Oberwinterthur weiterentwickelt.

Daniel Schnyder wurde 1961 in Zürich geboren und lebt seit 1992 in New York City. Er ist einer der meistgespielten Schweizer Komponisten und ein wichtiger Vertreter der Crossover-Musik: Er verbindet Musiktraditionen und Ideen unterschiedlichster Kulturen und kreiert daraus eine neue Textur, die unsere Gesellschaft reflektiert.

Aufführung

Sonntag, 17. März, 17 Uhr: Klosterkirche, Kappel am Albis