Kirche aktuell

Woche der Religionen Tragfähige Partnerschaften bauen

Ein skandalträchtiger Film über Geschlechternormen in den Religionen, neue Erfahrungen bei Rezitationen, Mantras oder sechs Chöre für ein Halleluja: Die Woche der Religionen vom 4. – 12. November 2023 ermöglicht überraschende Begegnungen.
11. November 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

12 Veranstaltungen laden in der Woche der Religionen in Zürich zum Austausch ein. Begegnung und gemeinsame Erlebnisse sollen gegenseitigen Respekt und tragfähige Partnerschaften schaffen – für ein friedliches Zusammenleben in der Schweiz.

Der Friede ist ein wertvolles, aber gefährdetes Gut, dessen wurden wir uns in letzter Zeit von Neuem sehr bewusst. Und so überrascht es nicht, dass sich in diesem Jahr eine Vielzahl von Angeboten während der Woche der Religionen dem Frieden widmet. 

Geschlechternormen und Sexualität

Auch mit weiteren anspruchsvollen Themen setzt sich die Woche der Religionen auseinander. So bei einer Debatte in der Paulus Akademie rund um Geschlechternormen im Anschluss an den Film #Female Pleasure über weibliche Sexualität und Selbstbestimmung in verschiedenen Kulturen. 

Um Sexualität im buddhistischen Glauben geht es in der Veranstaltung «Das Geheimnis des YayYum». Im Zürcher Songtsen House erläutert der buddhistische Lehrer Thomas Lempert verschiedene Aspekte des tibetisch-buddhistischen Bildwerks des YabYum, der Gottheiten in Vereinigung. Er erklärt, welche Bedeutung der sexuelle Aspekt im Buddhismus hat, welche Hinweise die sogenannten Attribute – Schmuck, Kleidung, Objekte – der jeweiligen Buddhafigur geben und warum es diese Figuren überhaupt gibt und ermöglicht damit einen Einblick in die geheime Bildsprache dieser speziellen Werke und der entsprechenden religiösen Praxis.

Geschichten, Menschen und Musik

Die Auseinandersetzung mit historischen Hintergründen verhilft in der Woche der Religionen dazu, die gegenwärtigen Herausforderungen und Perspektiven in der Ukraine besser zu verstehen. Die Tagung «Kirchen und der Krieg gegen die Ukraine» bietet Hintergrundwissen zu dort ansässigen Kirchen und welche Auswirkungen der Krieg auf ihre Entwicklung hat. Neben der Rolle, die die unterschiedlichen orthodoxen und katholischen ukrainischen Kirchen sowie das Moskauer Patriarchat im Ukraine-Krieg spielen, kommen zudem die internationalen kirchlichen Akteure in den Blick. Wie agieren und reagieren die Kirchen international und insbesondere im deutschsprachigen Raum und in der Schweiz?

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Die Gesänge des orthodoxen Chors sorgt für eine besondere Stimmung. Foto: Iras Cotis

Musik bezaubert auch während dieser Woche der Religionen, wenn sechs Chöre in der Zürcher Predigerkirche ein Halleluja anstimmen – von orthodox bis worship.

Miteinander statt übereinander sprechen

In Zürich schafft das Zürcher Forum der Religionen mit seinen Angeboten den Rahmen, damit Menschen aus unterschiedlichen Religionen und Lebenswelten miteinander statt übereinander sprechen. Die «Woche der Religionen» in der Schweiz ist breit abgestützt: Rund 20 regionale Teams mit Mitwirkenden aus rund 10 Religionen stehen hinter dem Programm.

Gemeinsam organisieren sie ein buntes Programm und treten als starke Partner auf. Die Vorbereitungen in gemischtreligiösen Teams verbinden, stärken alle Partner und haben Modellcharakter. Sie dienen so dem Kerngedanken der «Woche der Religionen»: Begegnung und gemeinsame Erlebnisse schaffen gegenseitigen Respekt und tragfähige Partnerschaften – für ein friedliches Zusammenleben in der Schweiz.

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