Kirche aktuell

Gemeinsame Feier der Zürcher Stadtheiligen Eine bunte Prozession durch Zürich

Der Verband Orthodoxer Kirchen im Kanton Zürich organisiert am 14. September die traditionelle Feier der Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius. Ihre Geschichte erzählt von der Kraft eines tiefen Glaubens.
11. September 2025 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Die farbenfrohe Prozession am Gedenktag der Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius führt auch dieses Jahr wieder vom Lindenhof über Fraumünster und Wasserkirche zum Grossmünster. Eine Tradition der orthodoxen Kirchen, die seit dem 8. Jahrhundert in Zürich lebendig gehalten wird. 

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Treffpunkt ist immer auf dem Lindenhof. (Foto: Magdalena Thiele)

Geköpftes Geschwisterpaar

Der Legende nach kamen die Geschwister Felix und Regula im 4. Jahrhundert mit der Thebäischen Legion in die Schweiz und flüchteten vom Wallis nach Zürich. Weil sie sich weigerten, dem christlichen Glauben abzuschwören, liess der römische Statthalter sie foltern und auf einem Richtstein köpfen. In der Krypta der Wasserkirche ist dieser Stein heute noch zu sehen. Nach der Hinrichtung, so erzählt die Legende, hätten sie die abgeschlagenen Köpfe noch den Hügel hinaufgetragen. Dort, wo heute das Grossmünster steht, waren ihre Gräber. In späteren Zeiten wurde auch Experantius als ihr Diener erwähnt. Ihre Geschichte erinnert heutige Gläubige noch immer an den Mut, der aus dem Gottvertrauen kommt.

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Der Festakt findet im Grossmünster statt. (Foto: Magdalena Thiele)

Den Glauben auf die Strasse tragen

Der Prozessionsweg erinnert in seiner Ausrichtung an die «liturgische Achse», was im kirchlichen Kontext die Anordnung der zentralen Elemente eines Kircherraumes und die Ausrichtung der Gemeinde meint, um den Ablauf der Liturgie zu unterstützen und zu symbolisieren. Was wenige Zürcherinnen und Zürcher wissen: Die Ursprünge des Knabenschiessens gehen auf die Feier der Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius zurück. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts belebt die orthodoxe Kirchgemeinde Zürich dieses Fest mit einer Prozession und einer Feier, die von Anfang an einen starken ökumenischen Charakter hatte.

Die Katholische Kirche ist dieses Jahr durch Guido Egli (Präsident der Synode), Gaby Pandiani (Vizepräsidentin der Synode) und Andreas Kopp (Synodalrat) vertreten. Zudem hält Pfarrer Audrius Micka (Bonstetten) den katholischen Part an der Feier und trägt während der Prozession die Relique von Felix und Regula. Auch Franziska Driessen-Reding, ehemalige Synodalratspräsidentin, hält als Leiterin der Fachstelle Religion im Namen von Regierungsrätin Jacqueline Fehr ein Grusswort. 

Programm:
- 16.30 Uhr: Besammlung auf dem Lindenhof
- 16.45 Uhr: Prozession vom Lindenhof über Fraumünster und Wasserkirche zum Grossmünster
- ca. 18 Uhr: Festakt im Grossmünster
Gebet der katholischen, reformierten und christkatholischen Gäste
Fürbittegottesdienst zu den Stadtheiligen der byzantinisch-ortodoxen Kirchen
Gebete der orientalisch-orthodoxen Kirchen zu den Stadtheiligen und zum koptischen Neujahr
- ab 20 Uhr: Apéro im Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13

Verband Orthodoxer Kirchen im Kanton Zürich: www.orthodoxie-zuerich.ch