Kirche aktuell

50 Jahre Behindertenseelsorge Fest der Sinne bezauberte alle

Menschen mit und ohne Behinderung feierten am Wochenende in Uster ein «Fest der Sinne». Eingeladen hatte die Behindertenseelsorge, die ihr 50- jähriges Jubiläum feiert.
20. Juni 2022 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Stimmengewirr und fröhliches Lachen erfüllte die Räume in der Stiftung Wagerenhof in Uster als über 50 Menschen mit und ohne Behinderung für ein «Fest der Sinne» zusammenkamen. Mit dem extra für den 50. Geburtstag der Behindertenseelsorge komponierten Song «Fahne in Wind» sorgte die Band «Finn’s finale» gleich zu Beginn für ein stimmungsmässiges Feuerwerk.

Finn Foto_lindapollari
Finn's finale sorgte für gute Laune_Foto_lindapollari

Bandleader Thomas Weber freute sich sehr über den gelungenen Auftakt: «Die Leute haben den Song gefeiert, geklatscht und getanzt».

Mit Prinzessin Inklusia immer der Nase nach

Am Nachmittag stand auf dem Gelände des Wagerenhofes ein Sinnesparcours auf dem Programm, der auf das Erleben von Hören, Sehen, Tasten und Fühlen ausgerichtet war.

Auf einer eigenen Spur führte ein Duftparcours mit Zitrone, Fichte, Lavendel und Eukalyptus durch die Geschichte von Prinzessin Inklusia. Sie wollte nichts wissen von dem knorrigen Zwerg, der sich in sie verliebt hatte. Als sie jedoch seine inneren Werte erkannte und ihn küsste, verwandelte er sich in einen schönen Prinzen. Neben dem märchenhaften Zugang über die Nase erlebte eine gehörlose Frau das Hören neu «Nicht aussen, durch Berühren von etwas wie Papier, Ballon oder Boden, sondern durch Schwingungen im eigenen Körper.» Dieser Zugang war für sie ein tiefes Erlebnis.

Fortsetzung gewünscht

«Für die wo mit dä Auge ghöred und mit dä Ohre gsänd» lautet eine Textzeile im Jubiläumssong – was zuerst ungewöhnlich klingt, wurde an diesem Tag für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebte Wirklichkeit und begeisterte sie.

Das Fest der Sinne begeisterte_Foto_lindapollari
Das Fest der Sinne begeisterte_Foto_lindapollari

Weil das Programm auf Menschen mit verschiedensten Beeinträchtigungen ausgerichtet war, hatten sich die Vorbereitungsarbeiten umfangreich gestaltet. Igor Lukenda ist Leiter der Behindertenseelsorge und blickt zufrieden auf den gelungenen Anlass zurück: «Auch ich selber habe erlebt, wie alle meine Sinne angesprochen wurden. Gleichzeitig konnte ich auch Vieles ungewohnt anders wahrnehmen.»

Igor Lukenda ist der neue Leiter der Behindertenseelsorge_Foto_ lindapollari
Igor Lukenda ist der neue Leiter der Behindertenseelsorge_Foto_ lindapollari

Alle, die diesen Tag erlebt haben, sind sich einig: Einen solchen sinnlichen Tag soll es wieder einmal geben.

Fotografin Linda Pollari hat den Tag mit stimmungsvollen Bildern festgehalten. Alle abgebildeten Personen haben der Veröffentlichung der Fotos zugestimmt.

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