Kirche aktuell

Dietrich Mateschitz hatte auch eine fromme Seite Red Bull verleiht der Kirche Flügel

In Oberösterreich verteilt die Katholische Kirche zweimal jährlich das Magazin «Grüss Gott!» an alle Haushalte. Die Ähnlichkeit zum Red Bull-Bulletin ist nicht zufällig. Hinter dem Konzept steht das Red Bull-Mediahouse des kürzlich verstorbenen Dietrich Mateschitz.
25. Oktober 2022 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Die Diözese Linz in Österreich hatte vor wenigen Jahren im Zuge strategischer Überlegungen zur Kommunikation in Zusammenarbeit mit Markenentwickler Franz Hirschmugl begonnen, in Richtung «christliches Magazin» statt der üblichen kirchlichen Pfarrblätter zu denken. Im Red Bull Mediahouse, Teil des weltweit agierenden Konzerns von Marketing-Genie Dietrich Mateschitz, arbeitete man schon vor Erscheinen des «Grüß Gott!»-Magazins unter der Leitung von Andreas Kornhofer an einem Magazin, welches sich an eine Leserschaft richtet, die einen Bezug zu christlichen Werten hat.

mateschitz-red-bull-gruess-gott-linz.jpg
Der verstorbene Dietrich Mateschitz setzte sich auch für die Kommunikation der Katholischen Kirche ein. FOTO: GEPA pictures / Red Bull Content Pool

 

Es kam zu gemeinsamen Gesprächen, bei denen man feststellte, dass die früheren Überlegungen aus dem Red Bull Mediahouse und diejenigen der Katholischen Kirche in die gleiche Richtung zeigten. Daraus entstand die Idee, mittels eines Dummy-Magazins, also eines Prototypen, die Diözesanleitung für das Projekt zu gewinnen. Nach einem Diskussions- und Überlegungszeitraum erschien schließlich im Herbst 2019 das erste «Grüß Gott!»-Magazin der Diözese Linz in Zusammenarbeit mit dem Red Bull Mediahouse. Medieninhaberin ist die Diözese Linz, Herausgeber ist Bischofsvikar Wilhelm Vieböck.

Auch für Nicht-Katholiken

«Wir sind überzeugt, dass unsere Inhalte auch Menschen ansprechen, die nicht oder nicht mehr Teil unserer Glaubensgemeinschaft sind. Die Rückmeldungen der letzten Ausgaben haben uns in dieser Überzeugung bestärkt», sagt Michael Kraml, Kommunikationsleiter der Diözese Linz. «Neben diesen Überlegungen, die auch einer missionarischen Kirche gut anstehen, gibt es auch praktische, finanzielle Gründe. Die Verteilung an alle Haushalte ist in der Summe billiger, als wenn wir nur rein an Kirchenmitglieder aussenden würden.»

 

Magazin Grüss Gott der Diözese Linz.jpg
Hinter dem Konzept des erfolgreichen Magazins «Grüss Gott!» der Diözese Linz / Österreich steckt das Verlagshaus von Marketinggenie Dietrich Mateschitz.


Ziel des Magazins sei es, auf unterhaltsame Weise zu zeigen, wo überall Kirche «drin» ist – auch dort, wo es vielleicht überrascht. Kraml erklärt: «Das Magazin soll die Leserinnen und Leser mitnehmen auf eine Spurensuche, was gelebtes Christsein im Alltag bedeutet – und zeigen, dass das einfacher ist als oft gedacht. Die drei Ressorts «Himmel – [Herr]Gott – Sakrament» begleiten auf dieser Spurensuche mit den Fragen: Wie kann ich als Einzelner ein Stück Himmel auf Erden ermöglichen? Wo kann ich Gott im Alltag begegnen? Wie kann ich besondere Momente in meinem Leben bewusst begehen und feiern?» Inhaltlich richte sich das Magazin an alle Altersgruppen, biete eine große Weite – und sowohl Tiefe als auch «leichte Kost».

Prämierte Publikation

Das Magazin erscheint zweimal pro Jahr, im Frühling und im Herbst, hat eine Auflage von über 700'000 Exemplaren und wird an alle Haushalte in Oberösterreich zugestellt. Gemäss Kraml sei die Resonanz auf das Magazin «hervorragend». Dass das «Grüß Gott!»-Magazin der Katholischen Kirche in Oberösterreich eine gern gelesene Lektüre ist, werde aus den zahlreichen positiven Rückmeldungen deutlich. Aber auch über Oberösterreich hinaus erfährt das Magazin Beachtung. Im Juni 2021 wurde es bei der Verleihung des «Best of Content Marketing Award» mit dem Silber-Award ausgezeichnet. Finanziert wird das Magazin durch die Diözese Linz. Es gibt in einem sehr beschränkten Umfang Werbung im Magazin, die einen kleinen Teil der Finanzierung abdecken. Mittlerweile hat das Magazin in Oberösterreich einen fixen Platz in der regionalen Medienwelt erobert. Zurzeit wird an einem Brückenschlag in die digitale Welt hinein gearbeitet.

Anmerkung der Kommunikationsstelle: Unser wöchentlicher Newsletter «Grüss Gott Zürich» erschien bereits einige Zeit bevor das Magazin «Grüss Gott!» erfunden wurde.