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Neue forum-Ausgabe Arche Noah für Bücher

Immer mehr Bibliotheken bringen ihre Schätze ins Netz. Die Bedeutung der Bibliothek als physischer Ort nimmt ab. Ihre Aufgabe jedoch bleibt: Bücher als Kulturgut zu bewahren und zugänglich zu machen.
07. Februar 2020 Katholische Kirche im Kanton Zürich

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Nüchtern ist die Atmosphäre im sechsten Untergeschoss der Zentralbibliothek in der Zürcher Altstadt. Weisse Wände, industriegrün gestrichener Betonboden und Neonlicht, bewegliche Archivgestelle mit Hebelrädern zum Hin- und Herkurbeln. Es riecht nach altem Papier. «Wir sind hier unter dem Grundwasserspiegel», so Fischer. Die Klimatisierung sowie eine Gebäude­s­chale verhindere zwar das Eindringen von Feuchtigkeit, doch dass dies so bleibe, sei eine Herausforderung.

Tief im Untergrund lagert ein wertvoller Schatz: die Bücher der Bibliothek des ehema-ligen Klosters Rheinau. Von aussen wirken sie uniform: brauner Ledereinband, schlichte Beschriftung, Signatur mit Anfangsbuchstaben «R». Doch vielfältig sind die Inhalte. Die Sammlung umfasst unter anderem Messbücher, ein «Breviarium Benedictinum congregationis Bursfeldensis» von 1493, den «Malleus haereticorum» von 1580, ein Werk über die Ketzerverfolgung. Völkerkunde des 17. Jahrhunderts, Schweizer Naturgeschichte nach Scheuchzer, Sulzer und Füssli, Lehrbücher zur Biologie, Physik, Mathematik und Astronomie, aber auch die «Neue Appenzeller Chronick» von 1740 sowie ein Buch mit dem Titel «Synodus Sanctorum Helveticorum» (1656), eine protestantische Kampfschrift gegen den Katholizismus.

 

Zehn Fuhrwerke mit Büchern

Der Bestand der Klosterbibliothek Rheinau kam 1863 nach Zürich. Ein Jahr zuvor war das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben worden. Zehn vierspännige Pferdewagen waren gemäss Überlieferung für den Transport der rund 13 000 Bücher nötig. «Die ehemalige Klosterbibliothek ist für die Zentralbibliothek ein wichtiger Bestand», sagt Fischer. Denn die Bücher seien sowohl für die Forschung wie auch für die Öffentlichkeit interessant.

Deshalb sei man auch daran, den gesamten Bestand nach und nach zu digitalisieren und die Bücher auf der Plattform e-rara zugänglich zu machen. Das Projekt startete zusammen mit weiteren Schweizer Bibliotheken im Jahr 2008. 
Damals entschied man, dass jede der am Projekt beteiligten Bibliotheken selbst, das heisst im eigenen Haus, digitalisiert.

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