Kirche aktuell

100 Jahre Frauenordination in der reformierten Kirche

Über die Rolle der Frau in den Religionsgemeinschaften diskutiert Synodalrätin Franziska Driessen-Reding mit weiteren Persönlichkeiten aus verschiedene Religionen und aus der Politik wie Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Anlass für den Diskussions-Nachmittag am 27. Oktober ist 100 Jahre Frauenordination.
23. Oktober 2018 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Am 27. Oktober 1918 wurden in der Kirche St. Peter die ersten beiden Frauen der Zürcher Volkskirche ordiniert: Rosa Gutknecht und Elise Pfister.

Hundert Jahre später steht nicht nur die Gleichstellung von Frau und Mann in der Zürcher Gesellschaft an einem anderen Ort, auch die Religionslandschaft hat sich grundlegend verändert. Am Ort des epochemachenden Geschehens treffen sich Religionsgemeinschaften, die im Kanton Zürich mittlerweile heimisch sind, und diskutieren die Rollenverteilung zwischen Frau und Mann in ihren Gemeinschaften und loten das Potenzial für Veränderungen aus. Das Grusswort hält Regierungsrätin Jacqueline Fehr.

Auf dem Podium diskutieren neben Synodalrätin Franziska Driessen-Reding Pfr. Michel Müller (reformierte Kirche), Shella Kertész (Israelitische Cultusgemeinde) und Dr. Mahmoud El Guindi (Vereinigung der Islamischen Organisation). Beginn der Veranstaltung am Samstag, den 27. Oktober, ist um 14 Uhr. Sie geht bis 17 Uhr (Ort: Kirche St. Peter, Zürich). Den Bericht zur Diskussion finden Sie hier

Im Bild: Franziska Driessen-Reding (Foto: Christoph Wider)

Festgottesdienst zu 100 Jahre Frauenordination

„Bin ich nicht eine Apostelin?“ ist das Thema des Festgottesdienstes in der Kirche St. Peter mit Pionierinnen der Frauenordinationsgeschichte. Er beginnt um 10 Uhr, Pfarrerinnen verschiedener Generationen gestalten diesen.

Langer Weg in Richtung Gleichberechtigung

Mit Rosa Gutknecht und Elise Pfister wurden 1918 die ersten beiden Schweizer Theologinnen zu Pfarrerinnen ordiniert. Damit war die Zürcher Landeskirche sogar die erste in ganz Europa, die Frauen ordinierte – ein grosser Schritt in Richtung Gleichberechtigung! Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer: Ohne das Frauenstimmrecht, ohne das eine Frau nicht in ein öffentliches Amt gewählt werden konnte, durfte sie auch kein Pfarramt übernehmen. Rosa Gutknecht blieb nichts anderes übrig, als sich in der Kirchgemeinde Grossmünster als «Hülfskraft der Herren Geistlichen» anstellen zu lassen.
Es folgten lange Jahrzehnte des Kampfes der Frauen um Gleichberechtigung, in der Gesellschaft wie in der Kirche. Erst 1963, wenige Jahre vor Einführung des Frauenstimm- und -wahlrechts 1971, wurde mit dem neuen Kirchenrecht das volle Pfarramt für die Frau realisiert. 

 

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