Kirche aktuell

Weihnachtswunder auf dem Münsterhof Uralte Inhalte in die moderne Zeit übersetzt

Die jahrtausendealte Weihnachtsgeschichte so zu erzählen, dass sie den Zeitgeist der aktuellen Gesellschaft trifft, das ist die Inspiration von Designerin Fiona K. Seit 11 Jahren gestaltet sie für uns zur Weihnachtszeit Krippen. Aktuell ist ihre 3D-Installation des Zürcher Weihnachtswunders auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Münsterhof zu erleben.
06. Dezember 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Es ist der 23. November kurz nach 18 Uhr. Der Weihnachtsmarkt hat gerade erst seine Tore geöffnet und bereits herrscht geschäftiges Treiben auf dem hell beleuchteten Münsterhof. Mittendrin unser Stand mit der Krippen-Installation von Fiona K.

Pünktlich zum Start des Marktes haben wir uns mit der Künstlerin getroffen. Während die ersten Besucher das Weihnachtswunder in 3D interessiert durch die Engelsflügelbrillen betrachten, haben wir am Rande des Weihnachtsmarktes ein Interview mit Fiona K. geführt.

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Du gestaltest seit vielen Jahren Krippeninstallationen für die Katholische Kirche im Kanton Zürich. Was ist deine Motivation hierfür?

Als Designerin finde ich es vor allem spannend, kirchliche Inhalte, die bereits seit Jahrtausenden existieren, in eine Form zu bringen, die sie für den heutigen Zeitgeist übersetzen. Eine moderne Form für traditionelle Inhalte zu finden ist für mich eine interessante Herausforderung, der ich mich gern immer wieder stelle.

Wie kommst du auf die Ideen für deine Krippen?

Es sind oft ganz spezifische Themen, die mich umtreiben und für die ich eine neue Form suche. In diesem Jahr hat mich zum Beispiel 3D beschäftigt, deshalb habe ich dieses Thema auch in der aktuellen Krippen-Installation umgesetzt.

Was ist die Idee hinter dem diesjährigen Motiv und wie bist du bei der Erstellung der Installation für unseren diesjährigen Stand auf dem Münsterhof vorgegangen?

Das Bild zeigt die Krippenszene von der Geburt Jesu in ihrer modernen Übersetzung. Deshalb habe ich die Szene an die bekannte Zürcher Langstrasse transferiert. Maria und Josef mit dem in Tüchern gewickelten Jesuskind sind dort als Flüchtlinge unterwegs. Die Passanten und Passantinnen realisieren erst nach und nach, dass hier gerade ein Wunder geschieht, beginnen zu filmen und das Ganze zu beobachten.

Um den 3D-Effekt zu erzielen, habe ich die Langstrasse aus zwei verschiedenen Blickwinkeln mit der «Anaglyphen-Technologie», einem Verfahren, bei dem durch die Verwendung von Farbfiltern eine Bildtrennung erfolgt, fotografisch erfasst. In dieses Foto habe ich dann die heilige Familie, die Passantinnen und Passanten sowie einige andere Dinge digital eingezeichnet, damit die Betrachtenden des Bildes das Gefühl haben, direkt ins Geschehen einzutauchen.

Auch die Brillen sind von dir gestaltet. Was hat es damit auf sich?

Ich wollte, dass die gesamte Installation wie aus einem Guss ist und die Brillen nicht nur Mittel zum Zweck. Deshalb habe ich sie auch selbst gestaltet und eine Anlehnung an Engelsflügel aus Plastik und Folie konstruiert, mit denen man dann ins 3D-Bild eintauchen kann.

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Noch mehr Informationen zu Fiona K und der 3D-Krippe auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Münsterhof gibt es auf dem Portal kath.ch.