Kirche aktuell

Hausaufgabenhilfe in der Pfarrei Mehr als nur Lernen

Angebote für Hausaufgaben-Hilfe gibt es zahlreiche - an Schulen selbst aber auch von teuren Anbietern. Das Angebot in der Pfarrei St. Felix und Regula in Zürich-Hard geht einen Schritt weiter: Es bietet auch einen sozialen Rahmen, der über den Lernstoff hinausgeht.
06. April 2021 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Hausaufgaben fordern nicht nur die Kinder sondern auch die Eltern. Die Begleitung der Kinder erfordert Zeit und Geduld. Beides ist nicht selbstverständlich. Wenn durch die berufliche Tätigkeit der Eltern und den Sprachproblemen noch weitere Hindernisse dazu kommen, wird es zusehends schwierig, die "Uffzgi" zu bewältigen.

In der Pfarrei St. Felix und Regula im Zürcher Hard-Quartier wird seit 2016 jeweils dienstags  zwei Stunden lang eine Hausaufgabenhilfe angeboten. Das Quartier ist eines der «internationalsten» in der Stadt Zürich mit Kindern und Familien unterschiedlichster Herkunftsländer. Das zeigt sich auch an der Zusammensetzung der Lerngruppen.

«9 von 10 Kindern haben einen Migrationshintergrund und Deutsch ist nicht ihre Muttersprache»

Ilona Storchenegger betreut als Jugendarbeiterin die Hausaufgabenhilfe. Ihr zur Seite stehen zwei bis drei Oberstufenschülerinnen und -Schüler, die freiwillig den Kindern mit Rat und Tat zur Seite stehen.

«Es kommt oft vor, dass sich Kinder mit Fragen und Lernproblemen in der Schule nicht zu melden wagen. Daheim behalten sie es für sich, weil das Elternhaus aus verschiedenen Gründen nicht zu helfen vermag. Das macht es dann so wichtig, dass wir eine begleitete und nicht nur eine beaufsichtigte Hausaufgabenhilfe anbieten», so Ilona Storchenegger.

Vernetzung und Erfolg

Mit den umliegenden Schulen findet ein regelmässiger Austausch statt, auch mit den sozialen Fachstellen der Stadt Zürich. So ist gewährleistet, dass notwendiges Fachwissen hinzugezogen werden kann, das über das rein Schulische hinausgeht.

Die Hausaufgaben-Stunde findet in den Räumen der Pfarrei statt. Die Hausaufgabenhilfe wurde zeitlich so gelegt, dass die Kinder die Hausaufgaben vor oder nach dem Religionsunterricht erledigen können. Darüber hinaus können sich die Kinder zwischendurch mit einem von der Pfarrei bereitgestellten Zvieri stärken.

An der Hausaufgabengruppe nehmen Schülerinnen und Schüler von der 1.-6. Klasse teil - nicht alle sind auch Mitglieder in der Pfarrei. Aufgrund des grossen Andranges wird nach den Sommerferien eine weitere Gruppe jeweils am Montagnachmittag bei den Hausaufgaben begleitet.

 

(Text: Oliver Kraaz, Katholisch Stadt Zürich, Bilder: Manuela Matt)