Kirche aktuell

Nachhaltigkeit auf kleinem Raum Artenvielfalt braucht Zeit und Kommunikation

Die Vielfalt von Tieren und Pflanzen nimmt in der Schweiz und weltweit stetig ab. Viele Kirchgemeinden und Pfarreien engagieren sich aber mit einer biodiversen Umgebung, so auch die Pfarrei Heilig Chrüz in Oberrieden.
06. Mai 2024 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Lebensräume für Pflanzen und Tiere werden kleiner und isolierter. Das bedroht die Artenvielfalt und viele damit zusammenhängende Voraussetzungen für die Bestäubung wie zum Beispiel intakte und fruchtbare Böden. Auch im Kanton Zürich sterben regelmässig Arten aus. Viele Kirchgemeinden und Pfarreien engagieren sich darum für eine biodiverse Umgebungsgestaltung, so auch die Pfarrei Heilig Chrüz in Oberrieden.

Gemeinsam Lebensräume schaffen

Die Umweltgruppe der Pfarrei wollte ein sichtbares Zeichen setzen, dass man in Oberrieden die Bewahrung der Schöpfung ernst nimmt und den achtsamen Umgang mit der Natur fördert. «Nebst anderen Massnahmen wie Mülltrennung, Umstellung auf ökologische Reinigungsmittel und anderes wollten wir einen Lebensraum schaffen für Pflanzen und Tiere – eine Blumenwiese schien uns dafür das passende Projekt», sagt Cornelia Illi von der Umweltgruppe der Pfarrei.

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So sah der Rasen vor dem Pfarrhaus vor dem Projekt aus. Foto: zvg

Gemeinsam mit der Kirchenpflege wurde das Konzept und der Standort erarbeitet und so konnte im Juni 2023 die Blumenwiese lanciert werden. Anlässlich des Pfarrei-Sommerfestes durften die Pfarreimitglieder Blumensamen aussähen.

Zeit, Geduld und gute Kommunikation

Die Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum und auf kleinen Flächen bietet grosses Potenzial. Es geht darum, das Blütenangebot und damit die Nahrung für Insekten zu steigern, sowie neue Kleinstrukturen zu schaffen, die als Verstecke und Reproduktionsorte für Tiere dienen können. Böschungen und weniger begangene Flächen eignen sich zum Anlegen von Wildblumenwiesen.

Die Umwandlung in eine artenreiche Blumenwiese braucht jedoch Zeit, die richtige Grundlage und Pflege. Ein Wildblumenwiese ist nicht einfach ein verwahrloster Rasen, sondern erfordert Arbeiten am Boden und die Einsaat von speziellen Samenmischungen. Mit einem späten ersten Mähen nicht vor Anfang Juni kann so langsam eine artenreiche Wiese heranwachsen.

Die Veränderung sei schon ersichtlich, die Blumen aber würden noch etwas auf sich warten lassen, wird die Situation in Oberrieden beschrieben. Das Entstehen einer artenreichen, bunten und intakten Wiese braucht Zeit. Das aktuelle Erscheinungsbild wird sich laufend verändern. Entsprechend wichtig ist auch die Kommunikation. Aktuell arbeitet die Umweltgruppe gerade an einer Infotafel für die Wiese.  

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Besucherinnen und Besucher des Sommerfestes säen gemeinsam die neue Wildblumenwiese an. Foto: zvg

Zwei Exkursionen im Juni laden dazu ein, an Beispielen mehr über artenreiche Massnahmen im Grünbereich zu erfahren:

Die Körperschaft unterstützt Kirchgemeinden und Pfarreien ausserdem, in dem sie eine kostenlose Erstberatung für Grünräume anbietet. Mehr Informationen dazu hier.