Zürcher Katholikinnen und Katholiken wagen Aufbruch
Um die 700 Pilger machten sich mit der Wallfahrt der Zürcher Katholiken auf verschiedensten Routen auf den Weg, um in der Klosterkirche Einsiedeln gemeinsam einen grossen Gottesdienst zu feiern.
Stefan Arnold, Leiter der Behindertenseelsorge, freute sich sehr, denn allein mit seiner Gruppe waren gegen die 30 Menschen mit verschiedensten Behinderungen unterwegs. Von einer Assistenz geführt, fanden Blinde den Stallungen entlang durch den Abteihof den Weg in die Klosterkirche und bewältigten Menschen im Rollstuhl die holprigen Pisten mit Kopfsteinpflaster. Eine Gebärdendolmetscherin hatte alle Hände voll zu tun: Sie übersetzte bei Zwischenhalten die besinnlichen Gedanken, im Gottesdienst Gebet und Predigt und zu guter Letzt die organisatorischen Hinweise für das Mittagessen.
Dankbar für eine erfrischende Brise zwischendurch, kam auch die Gruppe der Biker mit einem strahlenden Lächeln bei der Klosterkirche an. Sie waren morgens früh in Zürich-Wollishofen lospedalt.
Inspiriert von Papst Franziskus und dessen programmatischen Schriften der Umweltenzyklika «Laudato Si», dem Schreiben zu Ehe und Familie «Amoris laetitia» und demjenigen zur Heiligkeit des christlichen Lebens, motivierte Generalvikar Josef Annen in seiner Predigt die Zürcher Katholikinnen und Katholiken: «Wir wollen nicht als Mumien im Museum landen. Nein, wir wagen das Abenteuer eines Christen, einer Christin, in unserer Zeit. Darum sind wir heute unter dem Motto «Weite – Nähe – Tiefe» nach Einsiedeln aufgebrochen. Hier halten wir inne uns sagen uns: Wir wagen den Aufbruch.»
Sein Traum ist es, dass sich spätere Generationen einmal an die Zürcher Katholikinnen und Katholiken erinnern und sagen: «Das waren die, unter denen eine neue Ehrfurcht für unser gemeinsames Haus, unseren Planeten Erde erwacht ist! Es waren die Zürcher Katholikinnen und Katholiken, die gegen den Strom geschwommen sind; die sich für die Umsetzung der Klimaziele stark gemacht haben.» Wer die Predigt zu Hause vertiefen will: hier kann sie nachgelesen werden.
Bereits zu einer kleinen Tradition hat sich das brausende Orgelspiel von Pater Theo Flury mit dem Sechseläutenmarsch zum Auszug entwickelt. Mindestens so brausender Applaus der Pilger verdankte ihm dieses Zeichen – und liess andere Pilger erstaunt zurück.
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