Kirche aktuell

Woher der Weisse Sonntag seine Farbe hat

Woher der Weisse Sonntag seine Farbe hat
Erstkommunion_FOTO_Viviane Schwizer
Strahlende Gesichter bei Kindern, Eltern, Verwandtschaft – und auch Restaurantbetreibern. Das Fest der Erstkommunion will gefeiert sein, zuerst in der Kirche und dann beim Essen. Doch was wird genau gefeiert? Und wie kommt der Weisse Sonntag zu seiner Farbe?
20. April 2017 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Schritt zur Eingliederung in die Kirche 

Wenn die Kinder der dritten Primarklasse im Gottesdienst zum ersten Mal die heilige Kommunion empfangen dürfen, haben sie im Religionsunterricht und zusammen mit den Eltern einen intensiven Vorbereitungsweg zurückgelegt. Das Wort „Kommunion“ stammt vom Lateinischen „communio“, bedeutet „Gemeinschaft“. Nach der Taufe bedeutet die Erstkommunion einen weiteren Schritt der Eingliederung in die katholische Kirche, welche dann ein paar Jahre später mit der Firmung abgeschlossen wird. Nach katholischem Glauben ist in der geweihten Hostie Jesus Christus, der Sohn Gottes, gegenwärtig. Deshalb ist die Feier der heiligen Messe Zentrum und Höhepunkt der Liturgie und des christlichen Lebens.

Weiss: Die Farbe des Glaubens

Zu Beginn des Christentums wurde in der Osternacht getauft und die Getauften trugen bis am Sonntag nach Ostern das weisse Taufgewand als Zeichen dafür, dass sie in der Taufe ein neuer Mensch geworden sind. Von diesem Brauch her stammt die Bezeichnung des Weissen Sonntags. Daran erinnert die Albe, das weisse Gewand (lateinisch: albus=weiss), das die Kinder an diesem Sonntag tragen.

Den idealen Sonntag gibt es nicht

Mit Blick auf unterschiedliche Ferienpläne und kulturelle Herkunft der Familien stellt sich in Pfarreien verschiedentlich die Frage, ob die Erstkommunion nicht zu einem anderen Zeitpunkt gefeiert werden soll. Frieda Mathis ist Religionspädagogin in der Pfarrei St. Gallus in Schwamendingen und für die Erstkommunion verantwortlich.

Frieda Mathis, Pfarrei St. Gallus Schwamdendingen
Frieda Mathis_FOTO_garon.ch

Sie war auch schon mit dieser Frage konfrontiert: „An einem Elternabend haben wir das diskutiert und es hat sich gezeigt: den idealen Sonntag gibt es nicht. Deshalb bleiben wir bei der Tradition.“

Die Erfahrung zeigt: Am Weissen Sonntag sind dann alle anwesend, denn die Erstkommunion ist nach wie vor eines der wichtigsten und grössten Feste in den Familien. Das Geheimnis liegt in einer guten Vorbereitung ein Jahr vorher, bei der Kinder und Eltern beteiligt sind. So feiert die Pfarrei St. Gallus in zwei Gruppen die Erstkommunion, damit alle Kinder aktiv des Gottesdienstes gestalten können.

Wir wünschen allen Kindern und Familien einen wunderschönen Weissen Sonntag mit einer eindrücklichen Feier der ersten Heiligen Kommunion!