Kirche aktuell

Von Flüchtlingstagen und einer speziellen Aktion

Von Flüchtlingstagen und einer speziellen Aktion
Menschen auf der Flucht: Flüchtlingssonntag der Kirchen in der Schweiz für Menschen, die den Schutz in der Schweiz suchen. Foto: Lefteris Partsalis
Die verschiedenen Flüchtlingstage sind die wichtigste Sensibilisierungskampagne für die Rechte und Bedürfnisse von Flüchtlingen in der Schweiz. Im Mittelpunkt stehen das Integrieren der ausländischen Bevölkerung und das Sensibilisieren der Öffentlichkeit für ein solidarisches Miteinander. Viele Bühnen und eine Crowdfunding-Aktion für Flüchtlinge, die nichts mit den Gedenktagen am Hut hat.
15. Juni 2017 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Vorneweg: Ausgehend vom 20. Juni, den die UNO-Generalversammlung als internationalen Gedenktag für Flüchtlinge bestimmt hat, finden heuer in der Schweiz am 17. Juni der nationale Flüchtlingstag und am 18. Juni der Flüchtlingssonntag der Kirchen statt. Bereits Geschichte ist der Zürcher Flüchtlingstag vom 11. Juni.

Ziel der Veranstaltung Nice to meet you! am Zürcher Flüchtlingstag vom 11. Juni waren Austausch und Perspektivenwechsel. «Der Gedanke dahinter:», sagt Laura Baumann, Mitverantwortliche bei der Koordination der Zürcher Aktion, «Menschen in einer Gesellschaft haben es leichter, je besser sie sozial eingebunden sind. Der direkte Kontakt hilft mit beim Aufbau von Netzwerk und Freundschaften, aber auch beim Abbau von Stereotypen und Vorurteilen.»
Den jährlich stattfindenden Zürcher Flüchtlingstag organisiert ein Netzwerk bekannter Hilfswerke seit über zehn Jahren.

Kampagne «LAST MINUTE»

Die diesjährige Kampagne des nationalen Flüchtlingstags «LAST MINUTE – Eine Flucht ist keine Ferienreise» startet am 17. Juni. Während eines ganzen Jahres werden Fluchtgeschichten gesammelt und erzählt. Es sind Geschichten, die aufzeigen, dass es Flüchtlingen trotz aller Hindernisse gelingt, in der Schweiz erfolgreich eine neue Existenz aufzubauen.
Diese «Geschichten aus dem Koffer» werden am Flüchtlingstag 2018 im Zürcher Hauptbahnhof von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe präsentiert.

In Zürich laden der Verein Solinetz und YoungCaritas Zürich am 17. Juni auf den Hechtplatz ein, wo die Wanderausstellung «Fluktuation» gastiert.
Freiwillige von youngCaritas Zürich verwöhnen mit Essens-Spezialitäten aus verschiedenen Ländern und bieten bei Tanz und Musik Einblicke in verschiedene Sprachen, während Solinetz zur Eritreischen Kaffeezeremonie einlädt. 

Flüchtlingssonntag der Kirchen

Am Sonntag, 18. Juni, finden in vielen Kirchen der Schweiz spezielle Gottesdienste zum Flüchtlingssonntag statt. Die dabei aufgenommene Opferspende hilft den beiden kirchlichen Hilfswerken Caritas und HEKS, ihre Aufgaben und Projekte in der Flüchtlingshilfe wahrzunehmen.
Mit «Das etwas andere Älplerfest» verwandelt sich der Berner Bahnhofplatz unter dem Titel «Farbe bekennen» in einen Ort der Begegnungen, wo Menschen mit und ohne Fluchtbiographie auf Schweizer Bräuche treffen.

Crowdfunding: Gipswände statt Mauerbau

Die Aktion der ökumenischen Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende (ZBA) hat zwar nichts mit den Gedenktagen zu tun, wohl aber mit den Flüchtlingen.

Auf ihrer Suche nach neuen Räumlichkeiten ist die seit über 1986 tätige ZBA zwar fündig geworden. Die neue Bleibe erfordert aber bauliche Massnahmen, für die ein Teil des Geldes fehlt. Aus diesem Grund wurde ein Crowdfunding für Gipswände lanciert, das insgesamt 20‘000 Franken einspielen soll. Nach 80 von 100 Tagen liegen gut Zweidrittel des Betrags im Sammeltopf.
Träger der politisch und konfessionell neutralen ZBA sind die beiden Hilfswerke Caritas Zürich und HEKS Zürich-Schaffhausen. Finanziert wird die Beratungsstelle zur Hauptsache von der reformierten und katholischen Kirche.