Synode wählt und finanziert katholische Institutionen
In der 55jährigen Geschichte der Körperschaft ist mit der Wahl von Franziska Driessen-Reding zur Synodalratspräsidentin zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der Zürcher Katholikinnen und Katholiken. Die 48jährige Hauswirtschaftslehrerin tritt Ende Juni dieses Jahres die Nachfolge von Benno Schnüriger an, der ein Jahr vor Ablauf der Amtsdauer 2015-2019 zurücktritt. Neu in den Synodalrat ist Willi Lüchinger gewählt. Der 62jährige Jurist ist Vater zweier erwachsener Kinder und wohnt mit seiner Frau in Winterthur.
Mit Beryl Niedermann, Zürich, übernimmt bei der Rekurskommission ebenfalls eine Frau das Präsidium. Die Juristin ist – zusammen mit vier weiteren Mitgliedern – für den Rest der Amtsdauer 2017-2019 gewählt und wird einer Kommission vorstehen, die ab Mitte dieses Jahres ausschliesslich als Gericht wirken wird. Die Aufsicht übernimmt neu eine Kommission des Synodalrats. Aufgrund eines Wahlvorschlags des Synodalrats und der Interfraktionellen Konferenz des Parlaments haben die Synodalen fünf Mitglieder in diese neue Aufsichtskommission gewählt.
Subventionen für katholische Institutionen gesprochen
Aus dem vorgelegten Gesamtbericht über die Subventionsvorlagen geht hervor, dass rund 20 Prozent des Gesamtaufwandes aus der Zentralkasse – ca. 10 Millionen Franken – an fünf grosse Institutionen gehen. Auf Vorschlag der Finanzkommission wird die Synode diesen Gesamtbericht künftig nicht mehr einfordern.
Wenig zu reden gab der beantragte Subventionsbeitrag an die Caritas Zürich für die Jahre 2019 bis 2022. Sie erhält für ihre Arbeit jährlich 2,5 Millionen Franken. «Caritas-Arbeit in den Pfarreien und auf kantonaler Ebene ist nicht nur ein nettes Steckenpferd, sondern lebt die christliche Nächstenliebe als Kennzeichen unserer Kirche», führte Synodale und Pfarrer von Rümlang, Bruno Rüttimann, aus.
«Die Caritas ist ein Leuchtzeichen – ohne sie geht es nicht!»
Die Arbeit von Caritas ist geprägt vom verschärften Sozialabbau im Kanton Zürich, zudem muss sie den hohen Anforderungen und der Konkurrenz bei der Generierung von Spenden gerecht werden.
Das forum - Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich - kann sich im stark veränderten Umfeld von Kommunikation und Medien behaupten, hiess es aus der Synode, müsse aber dauerhaft seine Präsenz im Internet ausbauen. Es erhält nach Beschluss der Synode in den Jahren 2019 bis 2022 einen kostendeckenden Beitrag von rund drei Millionen Franken jährlich. Die Zeitschrift forum geht zweiwöchentlich an alle katholischen Haushalte im Kanton Zürich in einer Auflage von knapp 200 000 Exemplaren.
Seit dem Bestehen der Körperschaft ab 1963 unterstützt die Katholische Kirche im Kanton Zürich die Hochschulgemeinde aki der Schweizer Jesuiten. Mit rund 500 000 Franken jährlich werden nicht alle Kosten gedeckt, aber die Grundfinanzierung der Seelsorge sichergestellt. Mit nur einer Enthaltung stimmte die Synode für die weitere Unterstützung der Hochschulgemeinde Aki und folgte so dem Votum des Synodalen Tobias Grimbacher (Kirchgemeinde Zürich Allerheiligen), der schon als junger ETH-Student das Angebot des aki nutzte:
«Wir können uns glücklich schätzen, dass die Jesuiten die Hochschulseelsorge so kompetent führen.»
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