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Spitalseelsorgerin Veronika Jehle im «Wort zum Sonntag»

Spitalseelsorgerin Veronika Jehle im «Wort zum Sonntag»
Veronika Jehle ist neu Sprecherin beim «Wort zum Sonntag» Foto SRF, Merly Knörle
Was die im Kanton Zürich als Spitalseelsorgerin tätige Theologin als neue Sprecherin für das «Wort zum Sonntag» motiviert und herausfordert, davon erzählt sie im Interview.
02. November 2018 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Veronika Jehle ist Spitalseelsorgerin in Zürich und Winterthur. Die in Wien aufgewachsene Theologin lebt seit 2011 in Zürich. Nach sechs Jahren als Pastoralassistentin in der Pfarrei St. Martin ist sie nun Spitalseelsorgerin am Kantonsspital Winterthur und in der Klinik Susenberg in Zürich. Sie schreibt für das Pfarrblatt des Kantons Zürich «Forum» und engagiert sich im Zürcher Forum der Religionen. Veronika Jehle ist im Sommer wie im Winter gerne in den Bergen und liebt das Wasser. Ihr erstes «Wort zum Sonntag» spricht sie am 3. November.

Sie sind neu Sprecherin im «Wort zum Sonntag» und werden hunderttausendfach wahrgenommen: welche Motivation nährt Ihren Einsatz? Was fordert Sie speziell heraus?

Jeder Tag ist voller Geschichten: da sind einfache Erlebnisse dabei und auch tiefer gehende Erfahrungen. Sie zu unterscheiden und Worte dafür zu finden, das macht mir schon lange Freude. Oft reifen auch einfach so Geschichten in mir. Dann schreibe ich sie auf oder erzähle sie jemandem, der gerade etwas Ähnliches erlebt. Ideen, Gedanken und Erlebnisse zu teilen ist auch meine Motivation, beim Wort zum Sonntag mitzumachen. Vor der erweiterten Öffentlichkeit habe ich Respekt. Es ist eine grosse Verantwortung, über das Fernsehen zu so vielen Menschen zu sprechen.

Wo haben Sie die Inspiration für Ihr erstes «Wort zum Sonntag» zum Thema Hoffnung gefunden? Und: machen Sie uns doch neugierig, um was es inhaltlich geht!

Der feucht-kalte Novemberanfang ist nicht unbedingt die schönste Jahreszeit. Viele von uns gehen in diesen Tagen auf den Friedhof. Ausgerechnet dann steht mein erstes «Wort zum Sonntag» an. Was lässt sich der Kälte und der Tristesse entgegenhalten? Die Hoffnung? Wir hoffen auf allerlei. Sicher ist die Hoffnung eine der stärksten Lebenskräfte, die wir haben. Nur: Was passiert eigentlich genau, wenn jemand hofft?

Haben Sie schon ein Thema, das Ihnen unter den Nägeln brennt, sodass Sie mal ein «Wort zum Sonntag» dazu machen möchten? Wenn ja: Welches? Und: Warum?

Auf jeden Fall. Um nur eines zu nennen: Kinder. Es ist in meinem Alter natürlich allgegenwärtig. Dabei beschäftigen mich ausnahmsweise nicht die Kinder als kleine Geschöpfe. Vielmehr die Tatsache, dass sich – mit oder ohne sie – das Leben tiefgreifend verändert. Darüber möchte ich zum Beispiel in einem «Wort zum Sonntag» nachdenken.

Das «Wort zum Sonntag» gab es bereits 31 Jahre bevor Sie zur Welt gekommen sind. Wo sehen Sie, 64 Jahre und zwei Generationen später, den Mehrwert dieser vier Minuten Besinnung am Samstagabend zu bester Sendezeit?

Der Mehrwert von gutem, altem Wein steht ausser Frage. Mir scheint, genauso ist es beim «Wort zum Sonntag».

Wir wünschen Veronika Jehle einen guten Start als Sprecherin des «Wort zum Sonntag» und sind gespannt auf ihre anregenden Kommentare aus christlicher Sicht zu religiösen, spirituellen und ethischen Fragen des Individuums und der Gesellschaft der Gegenwart.

Das neue Team im Wort zum Sonntag
Das neue Team im Wort zum Sonntag

Das neue Team beim «Wort zum Sonntag»: v.l.n.r.: Nathalie Dürrmüller, Urs Corradini, Veronika Jehle, Simon Gebs und Antje Kirchhofer. Foto: SRF, Merly Knörle