Autsch du fröhliche!
Hier ist eine Truppe mit Leidenschaft am Werk! Es wird getanzt, bis das Parkett raucht, und gesungen, was die Stimmbänder hergeben: Die Choreografie ist gekonnt, die Sänger und Sängerinnen haben Klasse – ein Musical-Erlebnis der besonderen Art.
Die Geschichte beginnt damit, dass Betty ihren Trevor überraschen will und am Weihnachtsabend zig Gäste eingeladen hat. Er auf der anderen Seite hat - ebenso heimlich - ein Dinner zu zweit organisiert.
Der Himmel will nicht leuchten
Sinnbildlich für den ganzen Abend versuchen derweil Elektriker den Himmel zum Leuchten zu bringen; aber es klemmt irgendwo. Irgendwie klemmen tut es auch bei den Leuten, die sich im Haus versammeln: Da ist die junge alleinerziehende Mutter, die sich für das Kind und gegen den Partner entschieden hat. Da ist der Geschäftsmann, der auch unterm Christbaum nicht lassen kann von der Arbeit. Und da sind die giftelnden Schwiegermütter, die einander an die Gurgel gehen. Keine Spur also von «Friede auf Erden». Und dann plötzlich: Schnitt. Auf dem Höhepunkt der Eskalation friert die Szene ein.
Besinnung auf das Wesentliche
Nun sitzen Betty und Trevor zu zweit an einem kleinen Tisch und stellen ernüchtert fest: «Es hätten schöne Weihnachten werden sollen – aber alles ist schief gegangen.» Und plötzlich diese Besinnlichkeit. Plötzlich entdecken die Protagonisten reihum, dass die schönsten Geschichten des Lebens dort passieren, wo eigenes Glück weitergeschenkt wird. Vorausgesetzt, man besinnt sich auf das Wesentliche und ist bereit, selber den ersten Schritt auf andere hin zu tun.
«Ayoba»
Musikalisch begleitet mit Songs von Bryan Adams über U2 bis hin zu Mariah Carey finden sich alle auf die eine oder andere Weise. Oder doch nicht? Zumindest Sternsinger Kevin findet seinen Engel und erkennt, dass die alten traditionellen Lieder Religion erfahrbar machen.
Am Schluss jedenfalls ist das elektrische Problem gelöst, der Himmel leuchtet. «Ayoba!» heisst es im Stück – und meint mit diesem aus Südafrika stammenden Ausdruck so viel wie «cool» oder «grossartig». Ein solches «Ayoba!» galt allen Beteiligten im Schlussapplaus.
... war da nicht noch was?
THIS IS CHRISTMAS ist unterhaltsam für Augen und Ohren und macht nachdenklich. Und beim Heimgehen taucht plötzlich die Frage auf: Weihnachten, war da nicht noch was… zum Beispiel die Geburt von Jesus?
Weitere Aufführungen von THIS IS CHRISTMAS: Freitag, 15. und Samstag, 16. Dezember um 19.30 Uhr im Gemeindesaal Obstgarten Stäfa
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