Unentschieden mit fünf Siegern
Nicht nur an der Fussball-Weltmeisterschaft gibt es Situationen, dass keine Mannschaft als Sieger hervorgeht und doch beide gewonnen haben. Dies geschah auch beim Küren der Preisträger des Wettbewerbs «Freiwilligenarbeit SICHTBAR» am Freitag 22. Juni im Zürcher Centrum 66. Das Publikum entschied bei der Punktevergabe, dass es dieses Jahr nicht drei, sondern fünf Sieger gibt. Das Preisgeld von 10‘000 Franken wurde auf alle eingereichten Projekte aufgeteilt.
Die Qual der Wahl hatten die rund 70 Teilnehmenden nach der Präsentation der fünf eingereichten Projekte. Jedes einzelne Projekt überzeugte, dass Freiwilligenarbeit nur gelingen kann, wenn es überzeugte und überzeugende «Zugpferde» gibt, die im Zusammenspiel mit anderen ihre jeweiligen Talente einbringen wollen – und dürfen!
Das Video stellt alle Projekte kurz vor:
Kindermusical
Da war das Kindermusik-Team aus der Pfarrei Maria-Krönung in Witikon, bei dem Vivien Siemes als Initiantin den entscheidenden Funken zündete. Das entfachte Feuer begeisterte Kinder, Eltern, Freundinnen und Freunde, die sich dann mit Singen, in der Band, im Bühnenbild, beim Nähen von Kostümen und auch kulinarisch enorm ins Zeug legten. Das Musical „Immanuel, Immanuel“ war ein grosser Erfolg und begeistere Alt und Jung.
«Food-Festival» in Oberrieden
Vieles an Integration und damit an Leistung im Interesse der gesamten Gesellschaft erbringt auch das «Foodfestival» in der Pfarrei Heilig Chrüz Oberrieden. Ein gemeinsam vorbereitetes Fest mit vielfältigem Programm und köstlichen Spezialitäten baut Kontakte im Dorf auf und fördert das gegenseitige Kennenlernen im Dorf: So findet das «Foodfestival» in Zukunft im Wechsel mit der reformierten Kirche statt.
Deutschkurs und Mittagstisch für Migranten
Weniger spektakulär, aber ebenso nachhaltig ist der Deutschkurs der Erlöserpfarrei in Zürich: 15 freiwillige Lehrerinnen und Lehrer erteilen 70 - 90 Migranten wöchentlich Deutschunterricht und leisten jährlich gegen 7‘000 Stunden Freiwilligenarbeit. Wer die Chance packt, bekommt eine wertvolle Basis zur Integration mit auf den Weg. Dass hier auch tiefe Freundschaften geschlossen werden, versteht sich von selbst. Die Mittagessen kommen mit einem Budget von maximal 2.50 Franken aus.
Begleitgruppe mit Flüchtlingen im Tandem
Die Pfarrei St. Michael Dietlikon hatte offene Ohren für die Anliegen der Gemeinden. ergänzend zu den Angeboten der Gemeinden. Daraus entstanden ist eine Begleitgruppe, die als «Tandem» Migrantinnen und Migranten im Alltag begleitet. Für diese Aufgabe werden die Freiwilligen geschult und begleitet. Zweimal jährlich findet auch ein Austauschtreffen mit Vertretern der politischen Behörden und der Schule statt. Derzeit sind in der Pfarrei 14 «Tandems» unterwegs.
Va bene – besser leben zuhause
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch das Projekt «VA bene – besser leben zuhause». Aus dem Besuchsdienst älterer Menschen entsteht mehr als bloss das Überbringen von Geburtstagswünschen, nämlich gemeinsam verbrachte Zeit.
Fünf Projekte – fünf Sieger
Das Publikum fungierte wie in anderen Jahren als Jury und entschied in einer humorvollen Abstimmung, das Preisgeld auf alle Projekte aufzuteilen. Synodalrat Luis Varandas gab für diese Idee grünes Licht. Er bedankte sich für das vielfältige und vor allem leidenschaftliche Engagement von Freiwilligen, das – gemäss einer Studie Millionen von Franken wert sei – letztlich aber unbezahlbar bleibe.