Kirche aktuell

Seelsorge-Hotline für schwer kranke und sterbende Menschen

Seelsorge-Hotline für schwer kranke und sterbende Menschen
Pfr. Matthias Fischer und die katholische Spitalseelsorgerin Lisa Palm betreuen die Spitalseelsorge-Hotline. Foto: Elena Ibello/Pallnetz
Die katholische und reformierte Kirche haben gemeinsam eine zentrale Telefonnummer eingerichtet, die Seelsorge für Menschen in der letzten Lebensphase vermittelt. Hier können Schwerkranke und Sterbende, ihre Angehörigen sowie Ärzte und Pflegende unentgeltlich Hilfe und Unterstützung bei einer palliativen Begleitung erhalten. Ziel der Kirchen ist es, mit diesem Angebot auch die spirituell-religiösen Bedürfnisse der Menschen in dieser schwierigen Lebenssituation wahrzunehmen.
01. Dezember 2017 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Das Leben bejahen – das Sterben akzeptieren

Ab dem 1. Dezember bedienen Seelsorgerinnen und Seelsorger der reformierten und katholischen Kirche die zentrale Hotline. Auf der Suche nach Sinn, Halt und Geborgenheit leisten sie Hilfe und beraten bei existenziellen Fragen, die am Ende des Lebens auftauchen. Die Leiterin der katholischen Spital- und Klinikseelsorge, Tatjana Disteli, dazu: «Immer schon sind die Kirchen für kranke und sterbende Menschen da gewesen. Das gehört zu ihren Kernaufgaben. In der Palliative Care-Seelsorge geht es um den möglichst guten Umgang mit Verlusten. Dazu gehört eine gesunde Trauerarbeit aller Beteiligten schon in der letzten Lebensphase. Unsere Seelsorgenden sind für diese Begleitungen bestens ausgebildet.»

Hochaltrigkeit nimmt zu

Mit dem Seelsorge-Hotline reagieren die Kirchen auf Veränderungen in der Gesellschaft: Bis in das Jahr 2030 wird es immer mehr Menschen im Alter von über 85 Jahren in der Schweiz geben. Rita Famos, bei der reformierten Kirche verantwortlich für das Angebot, hält fest, dass die meisten Menschen zu Hause sterben möchten: «Mobile Palliative-Care-Teams schaffen die medizinischen und pflegerischen Voraussetzungen dazu. Eine umfassende palliative Begleitung nimmt sich spirituellen, religiösen und sozialen Fragen an. Oft können dies die Angehörigen selber leisten, aber manchmal möchten die Betroffenen auch für diese Fragen eine professionelle Begleitung.» Auch Ärzte und Fachpersonen können durch die Hotline niederschwellig eine spirituell-religiöse Begleitung für Patientinnen und Patienten organisieren.

Auf Wunsch sucht das Team der Seelsorge-Hotline eine Seelsorgerin oder einen Seelsorger, der oder die eine Begleitung vor Ort übernehmen kann. Ziel ist es, rasch einen persönlichen Termin vereinbaren zu können – ohne bürokratische Hürden und am Bedürfnis der Menschen orientiert. Die seelsorgliche Begleitung ist kostenlos und steht auch Menschen anderer Konfessionen und Religionen sowie Menschen ohne Religionszugehörigkeit offen.

Die Nummer 044 554 46 66 ist von Montag bis Freitag, 8-17 Uhr, erreichbar. In Winterthur lautet die Nummer der Seelsorge-Hotline 052 224 03 80

www.spitalseelsorgezh.ch/palliativseelsorge     und      www.zhref.ch/themen/palliative-care