Nulltoleranz bei sexuellem Missbrauch: gilt sie?
Zu lange hatte die Kirche den Mantel des Schweigens über das Problem des sexuellen Missbrauchs gelegt, Täter geschützt und Opfer nicht ernstgenommen. Seit gut 20 Jahren hat ein Umdenken stattgefunden: Täter werden zur Verantwortung gezogen und die Opfer erfahren Empathie und Hilfe.
Die Schwelle der Empörung Überschreiten
Stefan Loppacher ist Vikar in der Pfarrei St. Mauritius in Regensdorf und auch als Richter am Diözesangericht des Bistums Chur in Zürich tätig. nach dem Studium des Kirchenrechts veröffentlichte er 2017 im Bereich „Kirchliches Strafverfahren und sexueller Missbrauch Minderjähriger“ 2017 eine Doktorarbeit. Zum ausgestrahlten DOK nimmt er Stellung im Blog „Sexueller Missbrauch: Die Schwelle der Empörung überschreiten“.
Die Kirche bleibt herausgefordert
Fälle, die Jahrzehnte zurücklagen, wurden neu beurteilt oder überhaupt erstmals erfasst. Klare und kompromisslose Richtlinien wurden in Zusammenarbeit mit Fachleuten erarbeitet und verbindlich institutionalisiert.
Giorgio Prestele, der ehemalige Generalsekretär des Synodalrats und heutige Präsident des Fachgremiums «Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld» berät die Bischöfe und weiss: „Es wäre das Dümmste, zu sagen, wir hätten alles im Griff“. Eine bleibende Herausforderung ist eine konsequente Präventionsarbeit für kirchlich Tätige.
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