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Nothilfe nach Hurrikan gegen das Vergessen in der Karibik

Nothilfe nach Hurrikan gegen das Vergessen in der Karibik
Der Hurrikan «Irma» hat in der Karibik eine Zerstörung von unvorstellbarem Ausmass angerichtet. Er hat zahlreiche Häuser, Schulhäuser, Strassen und Brücken zerstört und in der Landwirtschaft enorme Schäden hinterlassen. Hunderttausende Menschen haben damit ihre Lebensgrundlage verloren. Caritas Schweiz hilft vor Ort.
21. November 2017 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Die intensive Berichterstattung in den Medien über die Unwetter im Süden der USA droht vergessen zu machen, wie katastrophal die Lage in Kuba oder Haiti ist. Wegen der sintflutartigen Regenfälle, Überschwemmungen und Zerstörungen fehlt es an sauberem Trinkwasser und Nahrungsmitteln, das Stromnetz ist zusammengebrochen. Caritas-Direktor Hugo Fasel: «In Haiti droht eine Hungersnot und die Verbreitung von Cholera. Aus diesem Grund haben wir dringend benötigte Hilfsmassnahmen sowohl in Kuba als auch in Haiti umgehend eingeleitet.»

Foto: Oscar Leiva/Silverlight for Catholic Relief Services

Grundnahrungsmittel und Mittagsküchen in Kuba
Caritas Schweiz ist mit eigenen Mitarbeitern vor Ort und koordiniert die Nothilfe mit lokalen Behörden und Caritas Kuba. Das Nothilfeprogramm umfasst die Verteilung von Grundnahrungsmitteln wie Reis, Speiseöl, Getreide und Fleisch sowie Trinkwasser, Seife, Waschmittel, Zündhölzer und Kerzen an 5000 arme Familien mit mehreren Kindern und betagten oder behinderten Angehörigen sowie an alleinstehende Mütter, Senioren und behinderte Menschen, die auf sich gestellt sind. In verschiedenen Armenvierteln unterhält Kuba zudem im ganzen Land kleine Mittagsküchen.

Saatgut und Trinkwasserreinigung in Haiti
In Haiti ist die Ernährungssituation mit dem Hurrikan «Irma» noch besorgniserregender geworden, als sie zuvor schon war. Caritas Schweiz hat zusammen mit Caritas Cap-Haitienne ein Projekt der Not- und Überlebenshilfe gestartet. 1500 Familien werden bei der Wiederherstellung ihrer zerstörten Landwirtschaftsflächen unterstützt. Sie erhalten Saatgut für Bohnen und Gemüse. Bauernfamilien erlernen Methoden der Kompostierung und der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Die Familien erhalten Chlor-Tabletten, Schulen Seifen und Wasserfilter zur Reinigung des Trinkwassers. Zudem führt Caritas Hygienekurse durch.

Nothilfe und Wiederaufbau in beiden Ländern
Angesichts der enormen Schäden, die der Hurrikan «Irma» in diesen beiden Ländern angerichtet hat, stellte Caritas Schweiz für die Opfer der Naturkatastrophe einen ersten Beitrag von 500‘000 Franken zur Verfügung. «Das reicht aber bei weitem nicht», so Fasel. «Unser Fokus liegt jetzt klar auf der Nothilfe. Je nach Bedarf und finanziellen Möglichkeiten wollen wir uns längerfristig auch beim Wiederaufbau von Schulen und Wohnraum engagieren.»

25'000 Franken aus Zürich
Die Römisch-katholische Körperschaft leistet grundsätzlich lediglich direkte und unmittelbare Nothilfe, nicht aber Entwicklungshilfe im Ausland. Aufgrund des Nothilfe-Charakters entschied der Synodalrat, Caritas Schweiz für die Opfer des Hurrikans «Irma» in der Karibik einen Betrag von 25'000 Franken zukommen zu lassen. 

 www.caritas.ch