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Auszeichnung für Studierende Ethikpreise an herausragende Abschlussarbeiten verliehen

Ethikpreise an herausragende Abschlussarbeiten verliehen
Romina Beeli (l.) erhielt von Ruth Thalmann einen Ethikpreis. Foto: Simon Spengler
Die Abschlussarbeiten von vier Frauen zeichnete die Katholische Kirche im Kanton Zürich mit ihren Ethikpreisen aus. Die prämierten Arbeiten beschäftigten sich mit Leserkommentaren in den Sozialen Medien, dem Umgang mit Sterbenden, mit der Integration von Sozialhilfeempfangenden in den Arbeitsmarkt sowie mit der Sichtbarkeit von stigmatisierten Menschen im Stadtbild.
29. Juni 2018 Katholische Kirche im Kanton Zürich

 1.   Preis: Romina Beeli, ZHAW (Departement soziale Arbeit)

Den ersten Preis erhielt Romina Beeli für ihre Bachelor-Arbeit. Beeli entwickelte eine spezielle Stadtführung durch Chur, die Orte von Randständigen oder Obdachlosen zeigt, die in normalen Stadtführungen nicht gezeigt werden. Hans-Peter Schmitt von der Theologischen Hochschule Chur sagte in seiner Laudatio: „Diese herausragend Arbeit verbindet theoretisch-ethische Reflexion mit ganz pragmatischen Vorschlägen, stigmatisierte Menschen einzubeziehen und zu entstigmatisieren.“ Romina Beeli erhielt 5000 Franken als Auszeichnung.

2.   Preis: Claudia Züger, HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich

Mit dem zweiten Preis zeichnete die Ethikkommission die Bachelorarbeit von Claudia Züger aus St. Gallen aus. Sie hatte sich in ihrer Arbeit mit der ethischen Herausforderung im Umgang mit Leserkommentaren im Online-Journalismus beschäftigt. „Ethische Fragen wurden nicht durch Moralismus beantwortet sondern mit wissenschaftlicher Distanz“, lobte Prof. Alberto Bondolfi die Arbeit und betonte an seiner Ansprache an der Synodensitzung im Zürcher Rathaus, dass auch die kirchlichen Medien sich mit der Dringlichkeit der Neuen Medien beschäftigen und diese ernst nehmen sollten.

3.   Preis: Hanna Düker, ZHdK

Für ihre Arbeit im Departement Design & Style an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) entwickelte Hanna Büker Produkte, die Sterbenden geschenkt werden können, zum Beispiel eine Vase oder ein Set, um kleine Eis-Lutscher mit dem Lieblingsgeschmack des Sterbenden selbst zu machen. „Die Dinge sollen dem Ende mehr Leben geben und die Sinne ansprechen“, beschrieb Laudatorin Susanne Brauer von der Paulus Akademie und Mitglied der Kommission Ethik. „Frau Büker entwickelte diese nach Interview mit Ärzten, Fachpersonal und Angehörigen. Sie geben so Hinweis für den richtigen Umgang mit Sterbenden. Der Akt des Schenkens ist ja auch Zuwendung“.  

3. Preis Elisabeth Walder, ZHAW (Departement soziale Arbeit)

Mit dem Arbeits-Integrationsprogramm Reissverschluss der Stadt Bülach hat sich Elisabeth Walder aus Bülach beschäftigt dessen Massnahmen konkret betrachtet und überprüft. „Eine gelungen Arbeit funktioniert wie ein Reissverschluss, sie verbindet unabhängige Teile von Realität, Relevanz und Reflexion,“ fasste Prof. Hans-Peter Schmitt zusammen. Die Studentin der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Department Soziale Arbeit) erhält den mit 2000 Franken dotierten 3. Preis.   

Insgesamt vergab die Katholische Kirche im Kanton Zürich 12 000 Franken für die Ethikpreise. Die Kommission Ethik mit Synodalrätin Ruth Thalmann, Prof. Alberto Bondolfi, Susanne Brauer (Paulus Akademie), Prof. Hans-Peter Schmitt (THC Chur) hat zum dritten Mal die Abschlussarbeiten mit ethischer Fragestellung ausgezeichnet. Ab sofort können wieder Abschlussarbeiten (Master oder Bachelor) eingereicht werden.

 Die Preisträgerinnen mit der Ethikkommission. Foto: S. Spengler