Zum Weltgebetstag: Frauenalltag in Kuba
Frauen aus Kuba haben die diesjährige Liturgie zum ökumenischen Weltgebetstag der Frauen geschrieben. Die Liturgie steht unter dem Motto:
«Jesus spricht: ´Wer ein Kind aufnimmt, nimmt mich auf´».
Vor dem Hintergrund der politischen Öffnung Kubas, der Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba, schreiben die Frauen des nationalen Weltgebetstagkomitees aus Kuba dazu:
Jesus mit der Einfachheit und Offenheit eines Kindes zu begegnen bedeutet, unsere Hoffnung aufrecht zu erhalten, da die Kinder „die Hoffnung der Welt sind“.
Der Weltgebetstag wird weltweit in rund 180 Ländern gefeiert, jeweils am ersten Freitag im März. In diesem Jahr ist dies der 4. März 2016. Viele Pfarreien feiern gemeinsam Gottesdienst am ersten März und beschäftigen sich mit Kuba an Vorbereitungstreffen zum Weltgebetstag. Viviane Schwizer war in Kuba und liefert mit ihren Fotos Impressionen vom Alltag der Frauen auf der Karibikinsel.
Auf dem Markt in der Stadt Cienfuegos, wo Einheimische und manchmal auch Touristen einkaufen. Die «Bananenfrau» wirkt ernst, aber auch gelassen. Lieber verkauft sie ihre Ware für CUC (Währung für Touristen) als für Peso Cubano (die einheimische Währung).
Stolze und selbstbewusste Verkäuferin in einem öffentlichen Markt für Einheimische: Verkauft werden Drogerie- und Hygieneprodukte gemäss dem vorhandenen Warenlager.
Ob die Frau im bunten Outfit mit ihrer Katze auf dem Schoss wohl gerne ihre Zigarre raucht? In einer belebten Strasse sitzt sie in Havanna und lässt sich mit dem Markenartikel von Kuba von Touristen ablichten. Dafür verlangt sie einen CUC (ca. einen Euro), um dazu zu verdienen.
Im Valle de Vienales, in der westlichen Provinz Pinar del Rio, gedeiht der beste Tabak Kubas. Tabakarbeiterinnen finden hier Arbeit und Verdienst. In der grössten Zigarrenfabrik in Havanna sind zudem Hunderte von Frauen angestellt, um Zigarren für den Export zu rollen. Die Arbeit ist begehrt und der Lohn in der Fabrik gut: Er entspricht etwa dem Lohn eines Arztes.
Damit die Leute nicht hungern müssen, können dank einer Lebensmittelkarte subventionierte Produkte gekauft werden. Hier eine Verkäuferin ausserhalb von Vienales, die nur den minimalen Staatslohn erhält, was die Motivation wohl nicht unbedingt ansteigen lässt.
Betagte Kubanerin versucht Ketten und Modeschmuck zu verkaufen. Auch um Seife oder Süssigkeiten für die Kinder wird gebeten.
Die Kubanerin, die in Santiago de Cuba einen Touristenstand betreut, war lange Zeit in Deutschland. Wegen der Familie sei sie wieder zurückgekehrt. Dass sie ein wenig deutsch kann, versucht sie zu nutzen. Mit Freundlichkeit auch hier der Versuch, Souvenirs an Touristen zu verkaufen.
Stolz ist Kuba darauf, dass jedes Kind eingeschult wird. Sogar in kleinen Landschulen wird unterrichtet: hier eine Lehrerin in einer kleinen Landschule im Westen Kubas.
Tania Rodriguez, 39, lebt in Havanna. Die Mutter zweier Kinder freut sich, im Tourismus Fuss gefasst zu haben, da die materiellen Chancen dort besser sind als in staatlichen Betrieben. Sie spricht nicht nur spanisch, sondern auch englisch und ein wenig deutsch. Trotzdem bleibt die Furcht, «zuviel» zu sagen: Sie will nicht über Tagespolitik reden. Sie befürchte Schwierigkeiten.
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