Kirche aktuell

Wider die Unterwerfung

Wider die Unterwerfung
04. November 2015 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Der Churer Bistumssprecher giftelt gegen die Bischöfe. Synodalratspräsident Benno Schnüriger entgegnet ihm.

(red.) Der Churer Bistumssprecher Giuseppe Gracia greift die Bischofssynode von Rom frontal an (Schweiz am Sonntag: « Die Kirche bevormundet, statt Klartext zu reden» ). Er wirft den Bischöfen Infantilität vor, weil sie zu Sexualität und Partnerschaft keine klaren Gesetze und Vorschriften mehr befehlen wollen, sondern stattdessen mehr auf die seelsorgerliche Begleitung der Menschen in ihrer konkreten Situation und in ihrem lebenslangen Entwicklungsprozess setzen. Für Gracia ist das „pastorale Zuckerwatte“. Eine Entgegnung.


« Giuseppe Gracia stossen die Begriffe „crescita“ (Wachsen) und „maturazione“ (Reifen) im Text der  Bischöfe zum Abschluss der „Familiensynode“ sauer auf, weil so die Kirche die Menschen bevormunde.

Den Weg des Wachsens glaubend zu gehen, im  Glauben zu reifen, diese Anliegen haben in der Führungsetage des bischöflichen Hofes zu Chur, als deren Stimme Giuseppe Gracia fungiert, offenbar keinen Platz.

Das verwundert nicht weiter. Der Bischof und seine Entourage besitzen den endgültigen und vollendeten Glauben von nun an bis in alle Ewigkeit. Gefordert wird Unterwerfung, Bevormundung ist nicht genug.

Die Stimme des bischöflichen Hofes plädiert stattdessen für den Klartext der Bibel und zitiert als Beispiel dafür Deuteronomium 30,19: „Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst und deine Nachkommen“. Biblischen Klartext hat auch Bischof Vitus Huonder in Fulda gesprochen und Levitikus 20,13 zitiert: «Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft. Ihr Blut soll auf sie kommen.» Das ist doch Klartext. Oder um mit Kommissar Maloney zu sprechen: „So geht das“. »

 

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