Kirche aktuell

Pfingsten - mit Feuer und Flamme be-GEIST-ert

Pfingsten - mit Feuer und Flamme be-GEIST-ert
Regula Bosshard
Diplomkatechetin für die Primarstufe, Mitarbeiterin von Relimedia
Regula Bosshard
04. Juni 2014

Feuer und Flamme sein für etwas: Da nehme ich mir meinen vierjährigen Enkel Levin als Vorbild. Im Moment hat er sich ganz Flugzeugen, Raketen und Ufos verschrieben. Hauptsache, es kommen Feuer und Flamme hinten heraus. So bastle ich bei seinen Besuchen irgendwelche Raketen und ähnliche Gefährte, was mich als technisch uninteressierte Person schon etwas herausfordert, insbesondere weil der kleine Kerl ganz genau weiss, wie er es haben möchte. Dann lässt er sie mit Getöse und Gebrause herumfliegen.
Was das mit Pfingsten zu tun hat? Dann müssten Sie einmal erleben, mit wie viel Ausdauer, Ernsthaftigkeit und Be-GEIST-erung er sich mit dieser Sache beschäftigt.

Pfingsten, es handelt sich laut Umfragen in der Bevölkerung als das schwierigste und am wenigsten verstandene Fest des christlichen Glaubens. Wie erst sollen wir es unseren Kindern erklären.

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Der Aufbau des Buches
Das Buch ist aufgebaut als Dialog eines Kindes mit seinem Vater, und wechselt dann immer wieder zu nacherzählten biblischen Texten über die Wirkung des Heiligen Geistes aus dem Alten und Neuen Testament. Mit einer wunderbaren Sprache  und sehr liebevoll gestalteten bunten und sehr anschaulichen Bildern erzählt Oberthür’s „Vater“ Pfingsten so:

„Die Menschen sprechen verschiedene Sprachen und doch erleben sie die Gemeinschaft untereinander und mit Gott. Gott will uns einmalig und verschieden, und doch sind wir vor Gott alle gleich. In Gott sind wir Menschen eins, denn jeder Mensch hat Gott in sich. Und Gott in uns: Das ist der Heilige Geist.“

Der Vater erzählt dem Kind zum Beispiel, wie der Geist Gottes schon bei der Erschaffung der Welt dabei war und dass überall, wo Leben entsteht, Gottes Geist dabei ist, auch von der Taufe von Jesus, wo der Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabkam, und über die Traurigkeit der Apostel und Jüngerinnen mit der Mutter Maria, wie sie vom Himmel her ein Brausen hörten und sie sahen wie auf sie Zungen von Feuer und Flammen herabkamen, auf jeden von ihnen. Da wurden sie vom Heiligen Geist erfüllt und sie begannen in fremden Sprachen zu reden, welche der Heilige ihnen eingab.
„Feuer und Flamme sein, das heisst doch, etwas total gut zu finden, be-GEIST-ert zu sein.“ „Genau, du hast es selbst herausgefunden.“
„Das ist aber eine merkwürdige Geschichte: Vom Himmel kommen Zungen aus Feuer! Was soll denn das alles bedeuten?“
„Die Menschen haben ein Wunder erlebt: Alle reden in verschiedenen Sprachen und dennoch verstehen sich alle. Stell dir vor: Es treffen sich heute Menschen aller Länder, jeder spricht in einer anderen Sprache und dennoch verstehen sich alle wunderbar.  Das kann kein Mensch mit dem Kopf allein begreifen. Das Herz und die Seele müssen. helfen zu verstehen. Du hast vielleicht schon mal gehört, wie von jemandem gesagt wird: Er ist ganz Feuer und Flamme!“
Die Gemeinschaft der Christen wurde immer grösser und breitete sich über die ganze Welt aus.

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes und der Geburt der Kirche.
So macht es Freude unseren Kindern christliche Traditionen und Glaubensinhalte voll Begeisterung nahebringen.

Autorenportrait von Rainer Oberthür, Renate Selig
Rainer Oberthür, geb. 1961, Dozent für Religionspädagogik und Grundschullehrer gehört zu den bekanntesten Religionspädagogen im deutschsprachigen Raum. Mit Kindern denkt er gern über grosse Fragen der Menschheit nach. Er lebt mit seiner Familie in Aachen.
Renate Seelig wurde in Bielefeld geboren. Sie studierte an der Kunsthochschule Kassel und Hamburg das Fach „Textilentwurf“. 1974 erschien bei Ellermann ihr erstes Bilderbuch. Seither gestaltet sie Bücher für verschiedene Verlage. Sie wohnt und arbeitet in Frankfurt.

Die Pfingsterzählung
von Rainer Oberthür und Renate Seelig, 2014, 32 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Gabriel Verlag

9783522302975

Verleih und Verkauf: www.relimedia.ch